Bei uns in Altona (Hamburg) sprang mich kürzlich ein Plakat an, bei dessen Anblick mir doch gleich mal wieder eine laut gesprochener Kommentar entfuhr (obgleich ich allein unterwegs war): „Ich könnt ja so was von kotzen.“ Es wird gespart und demontiert, wo es nur geht (sowohl bei den Ländern als auch beim Bund): Gesundheitswesen, Sozialleistungen, Renten, Polizei … das Geld fließt dann lieber in Prestigebauten oder Banken und Konzerne (in Form von Steuererleichterungen und Subventionen). Und als sei das nicht genug, wird das Geld in eine Kampagne gesteckt, dass doch die Bürger bitte die hoheitlichen Verpflichtungen übernehmen mögen, die dem Staat eigentlich zufallen.
Ich finde es fantastisch, dass Menschen sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren, wenn es zu Engpässen kommt oder es in Bereichen noch keine staatliche Unterstützung gibt. Dass Menschen sich die Zeit nehmen, anderen Menschen Zeit zu schenken und ihnen zuzuhören. Für die Zeit zu haben, denen sonst niemand hilft oder einfach für die keiner einfach mal nur da ist.
Anstatt also Plakate und Webauftritte zu organisieren, sollte Hamburg weniger „Imagepflege“ betreiben und mehr für die eigenen Einwohner und Obdachlosen machen. Das beginnt beim Verteilen von Lebensmitteln, geht über die Notunterkünfte für Obdachlose und endet bei einem vertretbaren Mietspiegel noch lange nicht.