Weiße Wölfe – und das Problem, etwas Aufklärendes über Nazis öffentlich zu machen

Vor einigen Wochen verlinkten wir in unseren Wochenhinweisen (KW 36/2015, 14.) schon mal auf ein Interview mit David Schraven, der nach ausgiebigen Recherchen in der Neonazi-Szene zusammen mit dem Zeichner Jan Feindt eine grafische Reportage in Comicform über seine Erkenntnisse veröffentlich hat. Brisanter Stoff, denn dass diese Neonazis nicht vor extremster Gewalt zurückschrecken, sollte spätestens dann klar sein, wenn man ihre Beziehungen zum NSU berücksichtigt.

Nun schildert Schraven in einem Artikel des Augenzeugen-Blogs von den Schwierigkeiten, diesen Comic nun auch der Öffentlichkeit präsentieren zu können, da sowohl ein Buchverlag und eine große Tageszeitung, welche die Reportage online veröffentlichen wollte, als auch etliche Galerien, in denen eine Ausstellung zum Comic stattfinden sollte, kalte Füße bekommen haben und letztlich einen Rückzieher machten. Die Angst vor rechtem Terror ist also in Deutschland mittlerweile schon wieder derart präsent, dass kritische Veröffentlichungen nicht aus qualitativen Gründen, sondern aus Furcht vor Gewalt nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Schraven hat den Comic dann im Eigenverlag herausgebracht und auch für die Ausstellung noch weitere Partner gefunden, nachdem diese zunächst einmal ohne Zwischenfälle in den eigenen Redaktionsräumen stattfand.

Da ich dies sowohl inhaltlich als auch von der Vorgehensweise unterstützenswert finde, hier nun die entsprechenden Links für Euch:

Die Reportage zu „Weiße Wölfe“ auf CORRECT!V.

Der Comic „Weiße Wölfe“ als Onlinereader.

CORRECT!V-Shop, wo man den Comic „Weiße Wölfe“ für 15 Euro bestellen kann.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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