Kein Persilschein für Glyphosat

Letzte Woche hat die EU-Kommission eigenmächtig eine vorläufige Verlängerung der Zulassung des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich krebserregend eingestuften Pestizids Glyphosats um 18 Monate beschlossen. In dieser Zeit soll nun die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) prüfen, wie schädlich das Monsanto-Ackergift denn nun wirklich ist. Das Umweltinstitut München hat nun eine Mail-Aktion gestartet, um öffentlichen Druck aufzubauen, damit kein Gefälligkeitsgutachten für die Industrie, sondern eine tatsächlich sachgerechte Untersuchung gewährleistet wird.

Es steht nämlich, wenn man sich die bisherigen Studien und Untersuchungen zu dem Thema von der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) anschaut, zu befürchten, dass eben nicht wissenschaftlich neutral vorgegangen werden könnte. EFSA und BfR betreiben nämlich nicht nur eine unangebrachte Geheimnistuerei mit ihren Studien, sondern es wurden darin auch schon etliche wissenschaftliche Mängel nachgewiesen. Personelle Überschneidungen von Lebensmittelindustrie und -lobbyverbänden mit der EFSA tragen zu weiterem Misstrauen bei.

Weitere Hintergrundinfos zu Glyphosat und dem Hickhack um dessen Neuzulassung findet Ihr übrigens hier auf unterströmt.

Und natürlich soll auch der Link zur Mail-Aktion vom Umweltinstitut München nicht fehlen. Also: bitte mitmachen und so dem ECHA-Chef Geert Dancet zeigen, dass es der Öffentlichkeit nicht egal ist, wenn sie mit karzinogenen Substanzen vergiftet wird.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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