Aktuelle Unruhen im Iran

Jaja, die Eierpreise (siehe Video von Dirk Müller weiter unten). Die unkritischen Nachrichtenbeiträge über die Situation im Iran in heute, tagesthemen und tagesschau bieten einmal mehr einen Anlass, sich über die amerikanisierte Berichterstattung zu ärgern. Wie ein roter Faden werden die Falschmeldungen und Nebelkerzen in den öffentlich-rechtlichen Medien verbreitet: Irak, Ukraine/Maidan, Syrien … und jetzt der Iran. Unter kompletter Verdrängung aller Tatsachen und ohne ein Sterbenswörtchen in den Leitnachrichten werden die amerikanischen Propagandameldungen übernommen, und wichtige Hintergrundinformationen laufen dann höchstens nachts in den kritischeren (und durch ihre Uhrzeit von wenigen Zuschauern gesehenen) Magazinen.

Bereits vor Jahren wurde durch den ehemaligen 4-Sterne General Wesley Clark bekannt, dass die USA scheinbar vorhaben, sieben Länder im Nahen Osten innerhalb von fünf Jahren zu attackieren. Der Einstieg in diese Angriffsserie wurde mit dem Angriffskrieg gegen den Irak durch die Anschläge auf das World Trade Center 2001 gerechtfertigt, obgleich tatsächlich (finanziell) involvierte Staaten wie Saudi-Arabien außen vor blieben (wie Dokumente beweisen, die der US-Regierung bereits vor 15 Jahren vorlagen).

Wie das derzeit im Iran der Fall ist, kann man auf allen möglichen Kanälen sehen, die sich eigene Gedanken machen oder einfach umfassender informieren. So gibt es noch relativ vorwurfsfreie Hinterfragungen, wie wir sie z. B. bei Dirk Müller auf seiner Finanzinformationenplattform als fünfminütiges Video finden. Es gibt da viele Websites und Videokanäle, die weitaus offener über die (letzten Endes) finanziellen Interessen dieser Angriffskriege berichten, aber keine, die ich verlinken möchte (von denen, die ich eben fand). Schon vor knapp einem Jahr hatte Irans Ex-Präsident Mahmud Achmadinedschad sich kritisch zum Syrien-Krieg geäußert (Video und Text). Nun steht sein Land als Nächstes auf der Liste der USA.

Das Muster ist immer das gleiche: Es wird ein vermeintliches Feindbild erzeugt und mit Halbwahrheiten in den Medien unterfüttert (eine freie Wahl wird zur „Annektierung“ der Ostukraine, ein gewählter Präsident Assad zu einem „Machthaber“, und einfache Lkw im Irak werden „fahrende Biowaffenlabore“). Es werden Begriffe umgedeutet und Bilder absichtlich falsch interpretiert, um die öffentliche Meinung auf Kurs zu bringen. Welch ein Hohn in den Ohren der Opfer, wenn die EU, Ex-US-Präsident Obama oder Präsidentin Aung San Suu Kyi sich als Träger des Friedensnobelpreis bezeichnen dürfen. Lächerlich!

So machen sich die deutschen Medien zu Handlangern der Interessen der USA, und am Ende schicken wir Militär zur „Aufklärung“ in einen Angriffskrieg der USA (z. B. Tornados nach Syrien, mit deren Fotos dann Angriffe durch die US-Streitkräfte ausgeführt werden). In meinen Augen macht sich Deutschland damit ebenfalls zum Kriegsverbrecher. Selbst wenn sich im Nachhinein beweisen lässt, dass die USA gelogen und betrogen haben, wird weiter kompromisslos und blind auf eine ungleiche Solidarität gesetzt (anstatt die USA und ihre Präsidenten wegen eines Angriffskrieges vor das Kriegsgericht zu laden).

Wer sich einmal mit der Situation und den religiösen Ausrichtungen im Nahen Osten ausgiebig auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich an dieser Stelle noch einmal das Buch „Wer den Wind sät“ von Michael Lüders. Für einen kurzen Überblick, worumi es im Syrien-Krieg wahrscheinlich geht, sei dieser knapp fünfminütige Videoschnipsel von Daniele Ganser empfohlen oder eine eigenständige Suche bei YouTube nach der Sendung „Mit offenen Karten – Iran – Eine kommende Großmacht?“. Auf jeden Fall ist für ein halbwegs vollständiges Bild der Lage im Nahen Osten das Studieren der Mainstream-Medien nicht ausreichend. Und wenn man sich schon die amerikanische Propaganda in der tagesschau anschaut, dann sollte man sich auch die russische Propaganda auf Russia Today anschauen …

Print Friendly, PDF & Email

Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

Schreibe einen Kommentar