… wurde wohl eher unfreiwillig auf den Punkt gebracht von Georg Baum, dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft. In einem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik, in dem es um die nach wie vor miserable Arbeitssituation der allermeisten Hebammen und die daraus resultierenden Engpässe bei der Geburtshilfe geht, findet sich nämlich folgendes Zitat von ihm:
Ein Drittel aller Krankenhäuser in Deutschland macht Verluste. Vielfach bleibt den Häusern nichts anders übrig, als die personalintensive Geburtshilfe-Station zu schließen.
Deutlicher kann man die Maxime „Profit geht vor Menschen“ wohl kaum auf den Punkt bringen. Das Resultat davon ist nämlich, dass mittlerweile in vielen Städten keine oder viel zu weniger Kapazitäten bestehen, dass Frauen ihre Kinder in einer Klinik zur Welt bringen können. Wer beispielsweise in Sylt wohnt, der muss zur Entbindung bis nach Flensburg fahren, und auch in Berlin werden immer mehr Schwangere, bei denen bereits die Wehen eingesetzt haben, von Krankenhaus zu Krankenhaus geschickt.
Aber schon klar: Diejenigen, die für diese Zustände verantwortlich sind und die davon profitieren, werden nicht in solche Verlegenheiten kommen, denn dafür haben wir ja eine Zweiklassenmedizin, die im schönsten neofeudalen Sinne die Herrschaften vom Pöbel separiert.