Über Zahlen und Werte – oder: eine Welt voller Arschlöcher

Da haben wir es also. Arschlöcher, wo du gehst und stehst. Nachweislich. In den sozialen Medien, in Talkshows, in den Nachrichten und mitten im Urlaubsgebiet. Weil wir Pech haben, nun auch in den Parlamenten. Ich meine, man muss sich allein ja nur mal überlegen, wie vielen Arschlöchern man stets und ständig ausgesetzt ist! Da draußen, willkürlich in Behörden, an der Supermarktkasse (vor oder hinter dir, vielleicht auch gegenüber), im Straßenverkehr auf zwei oder vier Rädern – manchmal auch ganz ohne! Banker, Alter: alles Arschlöcher! Oder im Job: Da wimmelt es von denen, komplett hierarchieunabhängig. Und das auf beiden Seiten des Tresens, des Telefons, des Schreibtisches. Völlig egal, wo: Wir sind von Arschlöchern umgeben. Sogar in Apple-Stores.

Ein Gastbeitrag von Martina Kupke.

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Konsum-Junkies

Vor einigen Monaten beschrieb ich hier auf unterströmt ja schon mal das Zeitgeistphänomen Konsumhektik, also das immer stärker werdenden Bedürfnis der Menschen, dauernd und möglichst schnell zu konsumieren. Dieser Artikel bezog sich vor allem auf die Quantität unseres Konsums, nun möchte ich auf die Qualität ein wenig näher eingehen, denn wenn man diese betrachtet. dann kommt man zu dem Schluss, dass die meisten von uns nicht wirklich autonom sind in ihrem Konsumverhalten, sondern sich vielmehr wie dressierte kleine Süchtige verhalten, die ständig mit Neuem angefüttert werden wollen, um bloß weiter als möglichst geistloser Konsument zu funktionieren.

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Zeitgeistphänomen Smartphone-Manie

Nach etwas längerer Zeit mal wieder was in der Reihe „Zeitgeistphänomene“. Und diesmal hab ich mich mit dem Titel dann auch echt ein bisschen schwergetan. Das Smartphone an sich ist ja schon ein Zeitgeistphänomen, da es das eben noch nicht allzu lange gibt, aber wenn es eben um den immer exzessiveren Umgang damit geht – wie will man den dann in einem Schlagwort beschreiben? Handyglotzen? Smartphone-Sucht? Wäre auch alles möglich gewesen, letztlich erschien mir für dieses heikle, weil ein weit verbreitetes Phänomen ansprechende Thema dann doch die Manie als am zutreffendsten.

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Merkels Flüchtlingspolitik

In den letzten Wochen fällt mir immer wieder auf, wie sehr überall von „Merkels Flüchtlingspolitik“ die Rede ist, meistens in Zusammenhang damit, dass man ja gleich als Nazi gelte, wenn man diese kritisieren würde. Dafür, dass der Begriff, um den es hier geht, von den meisten, die ihn verwenden, gar nicht konkret mit einem Inhalt gefüllt werden kann, der über ein, zwei unpräzise Aussagen und Bilder hinausgeht, ist er ein ziemlicher Gradmesser für die derzeitige deutsche Politik geworden. Und er zeigt, wie inhaltsarm und oberflächlich mittlerweile der politische Diskurs in Deutschland zu weiten Teilen geworden ist.

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Mehr Unfalltote auf Deutschlands Straßen

Man hatte sich jahrelang an die gute Nachricht gewöhnt: Jahr für Jahr gab es in Deutschland weniger tödlich verunglückte Personen im Straßenverkehr. Klar, die Autos wurden ja auch immer sicherer, Airbags und Assistenzsystem, die Fahrer vor gefährlichen Situationen waren, haben an dieser Entwicklung sicher ihren Anteil. Seit 2014 ist nun allerdings zu beobachten, dass sich dieser Trend leider zwar langsam, aber merklich umkehrt, denn seitdem steigen die jährlichen Verkehrstotenzahlen wieder. Woran mag das liegen?

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Unsere destruktive Bequemlichkeit

Zwei Artikel, die ich in den letzten Tagen las, brachten mich auf ein Thema, das mich eigentlich schon länger umtreibt: die Bequemlichkeit, die unser Leben auszeichnet und die dazu führt, dass es Menschen woanders schlecht geht. Missstände werden schon von vielen ausgemacht, aber wenn es dann darum geht, daran etwas durch eigenes alltägliches Handeln zu verändern, dann ist schnell Schluss mit lustig.

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Ein kleines, aber bezeichnendes Erlebnis

Gerade eben war noch noch einmal zur Spätrunde mit meinem Hund draußen. Als ich die Davidstraße an einer Fußgängerampel überquerte, die grün für mich zeigte, kam aus der quer dazu verlaufenden Kastanienallee ein Auto, das rechts abbog und dabei meinen Weg kreuzte. Blöderweise schaute der Fahrer lieber in der Gegend umher, als auf mich und meinen Hund zu achten, sodass ich nur durch einen beherzten Satz zur Seite mit einem kräftigen Zug an der Leine uns beide in Sicherheit bringen konnte, wobei ich noch laut „Hey!“ rief, um irgendwie auf mich aufmerksam zu machen. Das, was nun als Reaktion des Fahrers erfolgte, ist sehr bezeichnend dafür, wie viele Deutsche mittlerweile ticken – und es ist leider auch auf alle möglichen anderen Bereiche und Situationen übertragbar, wenn man sich das generelle Verhaltensmuster dahinter betrachtet.

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Zeitgeistphänomen Konsumhektik

Im dritten Teil der Reihe von Zeitgeistphänomenen werde ich mich mit dem beschäftigen, was ich als Konsumhektik bezeichnen möchte. Hierunter verstehe ich, dass immer mehr in immer kürzeren Abständen und zu immer mehr Gelegenheiten gekauft und verbraucht wird, was m. E. sogar so weit geht, dass der Akt des Erwerbs mitunter im Vordergrund steht und gar nicht mal die Benutzung des erworbenen Gutes. Klingt erst mal ein wenig abstrakt? Ich glaube, ein paar Beispiele werden deutlich machen, worum es mir geht und wie sehr die Konsumhektik mittlerweile in den Alltag der meisten Deutschen Einzug gehalten hat.

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Zeitgeistphänomen Misstrauen

Vor Kurzem habe ich mich ja schon mal mit dem Zeitgeistphänomen Angeberei beschäftigt, jetzt möchte ich mich einer anderen zeittypischen menschlichen Verhaltensform zuwenden, dem Misstrauen. Dieses ist mittlerweile so dominant im Denken und Handeln vieler Menschen geworden, dass es mitunter schon fast paranoide Züge annimmt. Vor allem wird auf diese Weise von vielen das Schlechte als grundsätzlich angenommen, auch wenn ihnen gerade wirklich niemand etwas Böses will, sondern das Gegenteil der Fall ist.

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