Linksliberal, sozialliberal, scheißegal?

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Linksliberal und sozialliberal geht mir gewaltig auf den Senkel derzeit, mehr noch als in der Vergangenheit – vielleicht dem Umstand des Wahlkrampfes dieser Tage geschuldet. Natürlich kann ich links sein und dennoch liberal und auch sozial eingestellt und dennoch liberal. Das bin ich sogar. Ich könnte sogar konservativ, liberal und sozial gedanklich in Einklang bringen. Aber im Zweifel muss ich mich dann schon entscheiden.

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Märkte können vieles, aber keine Gesellschaft – und auch nicht, diese mit Gütern und Dienstleistungen ausreichend zu versorgen

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Märkte sollen uns und anderen Menschen Güter und Dienstleistungen bereitstellen; und das nicht, wie landläufig gedacht – und von der Politik und den Interessenverbänden behauptet -, zu niedrigsten Preisen, sondern zu Preisen, die den Anbietern dieser Güter und Dienstleistungen den optimalen Preis sichern, den Preis nämlich, bei dem der Umsatz, als Produkt von umgesetzter Menge und Marktpreis, maximal ist. Eine Versorgung der Gesellschaft, aller in der Gesellschaft sich befindenden Menschen, ist dabei nicht deren Aufgabe.

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Der arbeitende Eigentümer, das Zwitterwesen des Kapitalismus

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Es gibt den klassischen Kapitalisten, wie zu marxschen Zeiten, nicht mehr, wenn es diesen überhaupt je gegeben hat in der von Marx behaupteten Menge außerhalb der industriellen Zentren seiner Zeit. Dieser Kapitalist ist längst durch ein Zwitterwesen, den arbeitenden Eigentümer, ersetzt worden, der vertreten wird von leitenden Angestellten, die in Vorständen das Wohl und Wehe des Unternehmens in ihren Händen halten. Den klassische Kapitalisten, der mit dicker Zigarre mit einem Fingerschnippen über Mensch und Maschine herrscht, den gibt es nicht in so bedeutendem Umfang, dass er einer Betrachtung noch wert wäre. Der neue Kapitalist ist der Finanzkapitalist, und das sind nicht nur die großen 80 der Welt, das eine Prozent, das sind sehr sehr viele Menschen, die über Kapitalanlagen verfügen und die gleichzeitig oft ihrem täglichen Tagewerk, auch in abhängiger Beschäftigung, nachgehen, nachgehen müssen, und die alle zusammengenommen für den Kapitalismus, vor allem politisch, viel wichtiger geworden sind, so meine These, als die, die ganz oben über die Milliarden verfügen können.

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Wir sind auf dem Weg in die Unmoderne

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Deutschland ist sicher noch eines der modernsten Industrieländer der Welt, auch wenn wir die Digitalisierung verschlafen haben, noch viel zu sehr auf überholte Technologien setzen und, mit unserer fast einseitigen Fixierung auf die Automobilindustrie, auch noch gefährliche strukturelle Probleme bekommen werden – trotz des derzeitigen Hypes um die individuelle E-Mobilität, vielleicht sogar gerade deshalb. Denn auch hier werden wir wieder einmal die Entwicklung wirklich moderner Verkehrskonzepte zugunsten einer alten Technologie, die der Automobilindustrie, verschlafen, das ist derzeit schon absehbar. Es könnte bald mit dem Aufschwung hier ein Ende haben, eigentlich ist es nur noch eine Frage der Zeit. Schon lange fahren wir auf Verschleiß und sind dadurch schon lange auf dem Weg in die „Unmoderne“, und das nicht nur ökonomisch.

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Im Zweifel für den Eigentümer

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Der Kapitalismus der Moderne hat aus dem Menschen, der arbeitet, um zu leben, den Menschen gemacht, der lebt, um arbeiten zu müssen. Bedient hat er sich dazu einerseits des technischen Fortschritts und andererseits, wie Max Weber eindrücklich dargestellt hat, der protestantischen Ethik. Und beides wurde in den Dienst nur eines kleinen, aber hier übermächtigen Artikels der Menschenrechte gestellt: des Eigentus.

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Welcome to hell (eine Zusammenfassung von vor Ort)

Ein Gastartikel von anonym

Seit Tagen Hubschrauber im Minutentakt, auch  die ganze Nacht durch. Massive Probleme, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, und Teile der Stadt sind kaum noch erreichbar. Normalerweise gehen meine Frau, meine drei Söhne und ich gemeinsam auf Demonstrationen gegen TTIP, die Olympiabewerbung oder andere Schweinereien in Hamburg. Aber dieses Mal waren die Ankündigungen von drohender Gewalt so überspitzt, dass wir die Kinder da nicht vor Ort haben wollte. Ein hier nicht namentlich genannter Gastautor war vor Ort, und hier folgen seine Eindrücke.

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Mein Freund der Baum ist tot …

Ein Gastartikel von Heinz Peglau

Dass ich der Meinung bin, es wäre unbedingt an der Zeit, die Menschen- und Bürgerrechte neu zu definieren, das habe ich ja am Beispiel Eigentum und seiner mir zu dominanten, alles nun rechtsstaatlich beherrschenden Stellung schon oft deutlich gemacht. Erst dieser Tage habe ich dies wieder getan, ganz praktisch, als ich die örtliche Politik zum Handeln anregen wollte und vielleicht auch angeregt habe, die fehlende Baumschutzverordnung in meinem Ort endlich in Angriff zu nehmen. Aus ganz aktuellem Anlass, denn mein Freund der Baum ist tot, ist im Alter von 31 Jahren und trotz seiner gesunden, imposanten Erscheinung den Interessen des Eigentums zum Opfer gefallen, musste, wahrscheinlich um den Marktwert des Grundstückes zu erhöhen, den Interessen des Finanzinvestors weichen.

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Blair, Schröder und nun Emanuel Macron …

Ein Gastbeitrag von Michael Bond

…sind die wahren Erfüllungsgehilfen für einen gnadenlosen Siegeszug des Kapitals durch Europa. Denn sie wechselten entweder einfach kurzerhand die Seiten, fügten ihren Parteien und dem Großteil ihrer angestammten Wähler großen Schaden zu oder gründeten, wie vor Kurzem erst Macron, einfach eine neue Bewegung, auf der nun die Hoffnungen vieler Franzosen, aber auch vieler Europäer ruhen, dass es sowohl mit Frankreich als auch mit Europa jetzt wieder aufwärtsgehen wird.

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Die Menschen- und Bürgerrechte müssen neu verhandelt werden!

Ein Gastbeitrag von Heinz Peglau

Ich sehe schon die langen Gesichter vor mir, sehe, wie die Gesichtsmuskeln einiger hier nun entgleiten, wie der Drang, in die Tasten zu hauen, fast übermächtig wird. „Menschenrechte sind unverhandelbar“, behaupten sie! Ich behaupte das Gegenteil – und ich fordere es sogar! Wir müssen die Menschen- und Bürgerrechte neu verhandeln, sie dem Wissen unserer Tage anpassen und dürfen nicht weiterhin wesentliche Erkenntnisse, die wir haben, die damals nicht zugänglich waren, ignorieren. Es ist höchste Zeit, alles zu hinterfragen, auch die Menschen- und Bürgerrechte!

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