Der Homo sapiens ist seit ca. 300.000 Jahren auf der Erde unterwegs, die selbst ca. 4.500.000.000 Jahre alt zu sein scheint (es gibt uns also ca. 1/15.000 des Erdalters). Wie hat der Mensch es in dieser relativ kurzen Zeit an die vermeintliche Spitze der Schöpfung geschafft? Welche Wegpunkte haben wir passiert, welche entscheidenden Richtungen eingeschlagen und an welchen Stellen war es einfach nur Glück? Diese und viele weitere Fragen versucht der Historiker Yuval Noah Harari in seinem grandiosen Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ zu beleuchten. Selten hat mir ein Buch so viel bleibendes Wissen vermittelt und mich auf jede weitere Seite so neugierig gemacht!
Kategorie: Kulturelles
Filmtipp: Idiocracy
Im Jahr 2006 erschien ein Film von Regisseur Mike Judge der eine Dystopie der Welt in 2505 zeigt: Die Welt in kompletter Verblödung. Ich hatte den Film auf arte gesehen und dachte mir schon damals, dass dieser Film eigentlich zur Hauptsendezeit auf allen Kanälen gezeigt werden sollte. Seit dem ich diesen Film gesehen und weiter empfohlen habe, ist daraus eine Art „Running Gag“ bei uns hier im Blog geworden. Auch Kalli hatte den Film in seinem Beitrag „Bezeichnend für unsere kranke Zeit …“ im Abgang bereits treffend erwähnt: Idiocracy.
Buchtipp: Jäger, Hirten, Kritiker
Der Philosoph Richard David Precht gehört aus meiner Sicht zu den geistig bestsortierten Personen, wenn es um die Gesellschaft und deren Motivationen geht. Das merkt man vor allem in Diskussionsrunden, wenn Politiker*innen lieber auch mal den Mund halten, weil sie sonst ganz fix ohne Rock oder Hosen dastehen. Genauso kompetent sind Prechts Schreibstil und seine Analysen unserer Arbeitswelt in seinem 2018 erschienen Buch „Jäger, Hirten, Kritiker“, in dem er auf unserem Umgang mit der „Industriellen Revolution 4.0“ ins Gericht geht.
Buchtipp: Politisches Framing
Wie sehr Sprache die politischen Debatten lenkt und prägt, kann man sich wahrscheinlich im Ansatz schon vorstellen. Liest man das Buch „Politisches Framing“ von Elisabeth Wehling, dann hat man auch eine sehr konkrete Vorstellung, wie und wo das geschieht und wie häufig man dies nicht bemerkt.
Buchtipp: Illegale Kriege
Mit der Gründung der Vereinten Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg wollten 51 Staaten ein Zeichen gegen den Krieg setzen, und so wurde die Charta der Vereinten Nationen verfasst, mit der jeder Angriffskrieg ein illegaler Krieg wurde. Außer der Selbstverteidigung war damit jede Kriegshandlung untersagt, und religiöse oder ökonomische Interessen sollten künftig auf diplomatischem Weg geklärt werden. Dass dies absolut nicht der Fall ist und gerade die NATO-Staaten diese Charta immer wieder mit Füßen treten, zeigt Daniele Ganser, der Schweizer Historiker und Autor, anhand uns allen bekannten Beispielen. Von Kuba bis Syrien führt der Autor uns chronologisch durch die illegalen Angriffskriege der USA und der europäischen Staaten.
Chernobyl
Kürzlich sah ich die HBO-Miniserie „Chernobyl“, die sich, wie der Titel unschwer erraten lässt, mit dem katastrophalen Reaktorunfall im sowjetischen Tschernobyl von 1986 beschäftigt. Und da mich das Gesehen schwer beeindruckt hat, wollte ich Euch das auch als Empfehlung ans Herz legen.
Filmtipp: Joker
Wie kann man die Gefühle eines zutiefst beklemmenden, aber auch extrem erhellenden Films in ein für andere Menschen nachvollziehbares Verhältnis stellen? Gar nicht, denke ich jetzt, wo ich den Joker zum dritten Mal gesehen habe, aber noch immer Meilen von dessen Bedeutung und emotionaler Tiefe entfernt bin. (Ich war sogar einmal komplett nüchtern!) Nach meinem Verständnis muss man entweder ein extrem glückliches oder ein extrem ignorantes Leben gehabt haben, um nicht mit dem Protagonisten zu verschmelzen, der wahrhaftig und unvergleichlich authentisch von Joaquin Phoenix verkörpert wird.
Buchtipp: Die Humane Marktwirtschaft
Ein einfaches Konzept für die Wirtschaft, in der Regulierungen und Subventionen entfallen, das egoistische und fanatische Anhäufen von Unsummen sich nicht mehr rentiert und man das System sogar in einem Land nach dem anderen einführen kann, der internationale Handel also weiter funktioniert, kann es das geben? Wenn es nach Peter Haisenko und Hubert von Brunn geht, dann haben sie ein solches Wirtschaftsmodell in ihrem Buch „Die Humane Marktwirtschaft“ relativ detailliert skizziert.
Buchtipp: Die große Heuchelei
Im Prinzip darf man sich nicht mit der internationalen Politik beschäftigen, wenn man nicht wütend oder depressiv werden möchte. Egomane Präsidenten wie Trump, Putin, Bolsonaro, Erdogan oder Orban beschneiden Bürgerrechte und brechen geltendes Recht, und selbst die NATO lässt sich in illegale Angriffskriege hineinziehen. Auch in Deutschland werden Gesetze zugunsten Superreicher und für Konzerne erlassen, und Politiker leisten Meineid, löschen ermittlungsrelevante Mobiltelefondaten oder betrügen bei der Vergabe von Aufträgen und kosten den Steuerzahler zusätzliche Milliarden, oft auch noch zu deren Ungunsten. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, so lassen es sich die Medien nicht nehmen, auch noch ihren Teil zum Unmut der Bevölkerung beizutragen, indem der manipulative Sprachgebrauch der Politik übernommen wird oder Loblieder auf den freien Markt mitgeträllert werden. Da schlägt das Buch von Jürgen Todenhöfer genau in diese Kerbe: „Die große Heuchelei“.
TV-Empfehlung: The Square
Das eher unspektakuläre Leben des Kurators Christian fesselt durch die Normalität und immer wieder auftretende Empathielosigkeit, seiner eigenen und der vieler Darsteller*innen. Der Film spielt in Stockholm und es dreht sich im Kern um ein Kunstwerk: „The Square“. Die brutal erhrlichen und direkten Dialoge zwischen den Kreativen des Museums und den vielen Obdachlosen und Nebendarstellern des Films schaffen eine Atmosphäre und Erwartungshaltung, die einen nur auf einen Knall warten lässt. Was wird mit Christian? Was mit dem Kunstwerk?
Noch bis zu diesem Sonntag dem 24.05.2020 auf arte (144 min):
https://www.arte.tv/de/videos/067864-000-A/the-square/