Digitalisierung – Worst Practice anstatt Best Practice an unseren Schulen?

Best Practice beruht auf einem uralten Gedanken, der nun neu aufgelegt, mit neuer Terminologie versehen, uns helfen könnte, bessere und effizientere Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen. Best Practice heißt nicht viel mehr, als von den anderen zu lernen, an den Erfahrungen anderer zu partizipieren. Best Practice ist aber mehr als nur eine Technik, die nur angewendet die Effizienzen erhöht. Best Practice muss gelebt werden. Best Practice heißt aber auch, dass wirklich das Beste aus der Praxis nachgeahmt, gelernt wird. Ich habe da meine Zweifel, dass das bei der anstehenden Digitalisierung der Schulen auch wirklich der Fall sein wird.

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Das Kapern von Begriffen – heute: die Werteunion

Es ist ja eine Eigenschaft der Marktradikalen, dass sie sich eigentlich progressive Begriffe kapern und diesen dann eine neue Bedeutung verpassen. So kann man sich ein menschenfreundliches Image geben, indem man auf Dinge verweist, gegen die ja eigentlich niemand etwas haben kann. Zum Beispiel der Begriff „Freiheit“. Kaum etwas ist so pervertiert worden in den letzten Jahrzehnten, vor allem vorangetrieben von der FDP, sodass beim Nennen des Begriffs mittlerweile automatisch so etwas wie „das Recht des Stärkeren“ mitschwingt – und nicht Freiheit auch gerade als Schutz des Schwächeren verstanden wird. Auch, was mittlerweile unter „Reform“ verstanden wird, ist nicht mehr der progressive Wandel, für den der Begriff mal stand, sondern meistens eine Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen auf Kosten der Allgemeinheit und meistens (auch hier) der finanziell Schwächeren. Und nun also die Werteunion, die da mal so ganz selbstverständlich den Begriff des „Wertkonservativismus“ für sich beansprucht.

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Werkunterricht

Der Verband Deutsches Handwerk fordert den flächendeckenden Werkunterricht an Schulen, damit das Handwerk wieder interessant für junge Menschen wird. Eine sinnvolle Forderung, nicht nur aus Sicht des Handwerks. Kunst- und Musikunterricht wären ebenso wichtig in meinem Dafürhalten.

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Arbeitszeitverkürzung in Finnland

Finnland hat eine junge und, wie ich finde, sympathische neue Regierungschefin. Und Sanna Marin macht auch gleich mit ausgesprochen progressiven Ideen von sich reden, so zum Beispiel, indem sie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 24 Stunden fordert, also eine 4-Tage-Woche mit sechs Stunden täglicher Arbeit. So etwas wurde ja immer schon mal ausprobiert von Unternehmen, die damit dann eigentlich auch durch die Bank positive Erfahrungen machten. Gut also, dass das nun endlich auch mal von einer Politikerin so deutlich geäußert wird. Was ich bei solchen Ideen dann allerdings immer interessant zu sehen finde, ist, wie viele Menschen sofort die Position der Besitzenden und Vermögenden einnehmen, die eigentlich ihren eigenen Interessen entgegensteht. Da sieht man mal, wie weit die neoliberale Indoktrination der letzten Jahrzehnte fortgeschritten ist …

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Ein Rückblick aufs Jahr 2019

Ein paar Tage später als in den vergangenen Jahren, aber dennoch wollte ich wie gewohnt einen kleinen Rückblick auf das gerade zu Ende gegangene Jahr halten. Allerdings ist mir beim Lesen des letztjährigen Jahresrückblicks aufgefallen, dass ich diesen mit einigen wenigen Modifikationen bei den Namen fast genauso hätte noch mal verwenden können. Was für ein deutliches Anzeichen für ein stagnierendes „Weiter so!“ – und dabei ist es genau das, was wir uns nun überhaupt nicht leisten können. Zumal ich den 2018er-Rückblick ja auch bereits mit ähnlichen Worten eingeleitet habe …

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Das Märchen von den zu hohen Lohnnebenkosten

Manchmal denke ich, dass wir hier im Lande „Peterchens Mondfahrt“ oder irgendein anderes Märchen aufführen, aber nicht wirklich Politik machen in den Parlamenten, den Talkshows oder wo auch immer gerade öffentlich das Stück „Gesellschaft“ aufgeführt wird. Alle reden davon, es besser zu können als die anderen, aber niemand scheint wirklich zu wissen, wie. Sie können dies auch ungestraft tun, weil sie nicht als das erkannt werden, was sie in der großen Mehrzahl sind: Märchenerzähler.

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Schaut nach Chile!

In Chile gibt es ja gerade massive Proteste gegen die Regierung, die sogar schon einige Tote gefordert haben. Der Auslöser für die Demonstrationen war eine Verteuerung von U-Bahn-Fahrkarten, woraus sich dann schnell eine Kritik am gesamten neoliberalen System ergab. Das ist insofern interessant, da Chile ja als neoliberales Versuchslabor bezeichnet werden kann, denn unter Diktator Augusto Pinochet wurde das Land (als erstes weltweit) ab 1973 komplett nach neoliberalen Gesichtspunkten ausgerichtet. Chile ist hier insofern den anderen Ländern, die sich dann Ende ab Ende der 1970er-Jahre dem Neoliberalismus zuwandten, zeitlich ein Stück weit voraus, sodass ein Blick  nach Chile auch ein Stück weit in Blick in die eigene Zukunft ist.

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