Das Internet und der Ruf nach dem Überwachungsstaat

Wie gut, dass ich nicht in den (un)sozialen Medien vertreten bin, sonst wäre ein Shitstorm vorprogrammiert: Ich wünsche mir den Überwachungsstaat im Internet. Wenn ich meine Meinung auf öffentlich zugänglichen Plattformen (nicht privaten Foren) in die Welt schreibe, dann sollte dies unter dem realen Namen passieren, dann sollte ich auch für meine Worte geradestehen. Was nutzen Gesetze die nicht eingehalten werden können und deren Umsetzung an überlasteten Gerichten scheitert? Im besten Falle werden Hetze, Hass und Beleidigung mit Sozialarbeit abgegolten, die bei der diffamierten Person/Gruppe abzuleisten sind.

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TV-Empfehlung: The Square

Das eher unspektakuläre Leben des Kurators Christian fesselt durch die Normalität und immer wieder auftretende Empathielosigkeit, seiner eigenen und der vieler Darsteller*innen. Der Film spielt in Stockholm und es dreht sich im Kern um ein Kunstwerk: „The Square“. Die brutal erhrlichen und direkten Dialoge zwischen den Kreativen des Museums und den vielen Obdachlosen und Nebendarstellern des Films schaffen eine Atmosphäre und Erwartungshaltung, die einen nur auf einen Knall warten lässt. Was wird mit Christian? Was mit dem Kunstwerk?

Noch bis zu diesem Sonntag dem 24.05.2020 auf arte (144 min):
https://www.arte.tv/de/videos/067864-000-A/the-square/

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Après moi le déluge!

Es ist schon erstaunlich, wie Menschen gepolt sind, denen das Schicksal aller Lebewesen am Allerwertesten vorbeigeht, wenn es um die eigenen Interessen geht. Wenn Menschen davon schwatzen, dass man doch auf die Profis hören soll, dann gehen bei mir alle Alarmglocken an. Denn in den meisten Fällen ist es einfach den Interessen dahinter zu folgen: Folge dem Kapital. Wenn also ein Finanzinvestor (oder sonst ein Kapitalist) davon schwafelt, dass stetiges Wachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen kein Problem sei, dann sind seine Motive leicht zu durchschauen: Er verdient daran kräftig. Gleiches gilt für Studien, die im Auftrag von Firmen erstellt wurden, die an genau diesem Wachstumsdogma verdienen: Folge dem Geld.

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Corona-Virus

Vorab: (Noch) fürchte ich mich nicht vor dem Corona-Virus, glaube ich nicht, dass er Millionen von uns dahinraffen könnte. Dennoch nehme ich diesen Virus ernst, weil er, mehr noch als es der Ebola-Virus zeigte, aufzeigt, wie anfällig unser Gesundheitssystem gemacht worden ist durch die große neoliberale Koalition der Sparsamkeit, des Sich-rechnen-Müssens über fast alle Parteien.

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