Die Rente – eine unendliche Geschichte

Ganz aktuell fordert Altmaier, seines Zeichens Bundeswirtschaftsminister, dass die Renten nicht steigen dürfen in Zukunft, vor Kurzem erst forderte er, eine Sozialstaatsquote analog zur Schuldenquote ins Grundgesetz zu schreiben. Der BDI fordert, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, die Bundesbank erneuerte diese Forderung erst dieser Tage. Man streitet sich noch, ob nun 69 oder 71 für die Regelaltersrente gelten sollte, aber man ist sich einig, dass dieser Reichtum, der unzweifelhaft in diesem Land herrscht, nicht allen zur Verfügung gestellt werden soll. Es geht um Kürzungen und nichts anderes. Der Wirtschaftsstandort Deutschland wäre ansonsten nicht zu erhalten, hört man fast täglich tönen, es sei denn, wir, die wir von unserer Hände und Köpfe Arbeit leben, schnallen den Gürtel im Alter enger, schnallen ihn heute schon enger, denn auf Konsum sollen wir ja auch verzichten, über Sparen nämlich, weil der Staat, die Gesellschaft sich angeblich die Alten in Zukunft nicht mehr leisten könne. Eine unsägliche Debatte, nicht neu, aber scheinbar endlos. Eine Debatte, die der Marktwirtschaft geschuldet ist, dem Denken in dieser Wirtschaftsform auch in gesellschaftlichen Fragen. Eine Debatte, die vor Unkenntnis und Inkompetenz nur so strotzt, die von Fahrlässigkeit getrieben ist.

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Lucke, das arme Opfer

Bernd Lucke, AfD-Mitgründer und Wirtschaftswissenschaftler, hat sich nach dem Scheitern seiner politischen Ambitionen nun entschlossen, seine Lehrtätigkeit an der Hamburger Universität wiederaufzunehmen. Das ging dann allerdings anders vonstatten, als er sich das vorgestellt hat, denn die Studenten haben mit vehementem Protest dafür gesorgt, das seine Vorlesung abgebrochen werden musste, da sie Luckes Beitrag zum Rechtsruck im Lande für inakzeptabel halten – gut so!

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Mal wieder ein „Einzeltäter“ …

Vor gut zwei Monaten schrieb ich hier auf unterströmt einen Artikel zur Alltäglichkeit rechten Terrors in Deutschland, die mittlerweile leider besteht. Und nun gab es schon wieder einen rechten Terroranschlag, diesmal in Halle und mit zwei Todesopfern. Dass schon beim Mord an Walter Lübcke vor einigen Monaten von einem Einzeltäter ausgegangen wurde, war hinreichend absurd, da der Mörder reichlich in rechten Netzwerken unterwegs war, zudem verleugnet es konsequent die rechtsextremen Strukturen in Deutschland, die zunehmend organisierter werden (Stichwort Uniter). Und nun wird schon wieder – wenig überraschend – von einem Einzeltäter gesprochen.

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Die Herrschaft des Niemands unserer Tage

Die Marktwirtschaft ist die aktuelle Form der Herrschaft des Niemands unserer Tage, wie Hannah Arendt sie eigentlich für den Totalitarismus nachgewiesen hatte. Der Preis beherrscht das Geschehen, und niemand ist direkt verantwortlich dafür, weil der Preis sich bildet, aber nicht mehr ausreichend gesellschaftlich sich rechtfertigen muss. Reine Preisbildungsmechanismen haben die Deutungshoheit gewonnen, an denen sich der Legalismus unserer Zeit zu orientieren hat. Der anonyme Preis ist das Mittel, der Zweck und gleichzeitig der Verantwortliche. Er ist der Niemand, der uns heute beherrscht, die vielen anderen Niemanden für sich „arbeiten“ lässt, um seine Macht zu behaupten.

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Greta-Hater, ich verachte euch abgrundtief!

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg muss zurzeit reichlich verbale Prügel einstecken. Wenn man sich allerdings anschaut, wer da am Zetern und Wettern gegen die 16-Jährige ist, dann muss sie schon ziemlich viel richtig machen. Schließlich sind Friedrich Merz, Dieter Nuhr und all die anderen (auch unbekannten) konservativen bis rechten Nullen schon eine derart erbärmliche Ansammlung von fragwürdigen Charakteren, dass es eher eine Auszeichnung ist, wenn die sich über jemanden aufregen. Dennoch bleibt es dabei, dass die ganzen Greta-Hater eine solche widerwärtige Mitläufermentalität an den Tag legen, dass man diesem Pack (denn nichts anderes sind für mich alte Säcke, die sich mit unsachlichem Hass und Spott an einem Teenager abarbeiten müssen) mit der größtmöglichen Verachtung entgegentreten sollte.

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Auto-Bahn statt Autobahnen – Eine Replik

Karl hatte einen sehr lesenswerten Beitrag zu den Autoreisezügen und deren Notwendigkeit, um die Umwelt zu schützen, um das Verkehrschaos ein wenig zu mindern, veröffentlicht. Eine gute Idee, wie ich fand, die er hier erneuerte, denn diese Idee ist ja nicht neu. Eine sinnvolle Idee, wie ich finde, aber eine die leider nicht funktioniert, jedenfalls nicht aus marktwirtschaftlicher Sicht. Ich werde hier also ein wenig Wasser in den Wein schütten müssen.

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Lächerlich: freiwillige Selbstverpflichtung anstatt Verbote

Gerade hat unsere Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) das Nutri-Score-Logo vorgestellt: Schädliche Inhaltsstoffe wie Fett, Zucker und Salz werden in Form einer 5-stufigen Anzeige ausgewiesen, um ungesunde Lebensmittel schon mit einem Blick zu identifizieren. Eine Idee, die andere Länder schon lange umgesetzt haben, die seit Jahren hier in Deutschland gefordert wurde und nun als „Meilenstein“ und „Durchbruch“ verkauft wird. Lächerlich! Positiv ist sicherlich, dass die Ergebnisse einer Bürgerumfrage berücksichtigt wurden. Allerdings ist es wieder einmal nicht mehr als heiße Luft, denn die Kennzeichnung ist freiwillig. Erst recht lächerlich!

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Auto-Bahn statt Autobahn

Wenn man mit dem Auto in den Urlaub fährt und dabei dann mal längere Autobahnstrecken zurücklegt, überkommt einen die Erkenntnis, dass der motorisierte Individualverkehr im Grunde ein Auslaufmodell ist, das schnellstens abgeschafft werden sollte: Baustellen, Unfälle, Staus, Lkw-Kolonnen – da ist das Fahren Stress pur und wenig erbaulich. Dabei hatte ich dann aber zumindest ein wenig Muße, mir ein paar Gedanken zu machen, wie man denn diesem Fiasko ein Stück weit beikommen könnte, und bin auf folgende Idee gekommen: Anstatt dass Autozüge abgeschafft werden, wie es bei der Deutschen Bahn der Fall ist, sollte die Kombination von Bahn und Pkw ausgebaut werden und zum Standard für längere Strecken werden.

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