Hier bedarf es nicht vieler Worte: Das ist inhaltlich ein klasse Buch, gut geschrieben ohne wissenschaftliche Fremdworte, wäre aber auch kürzer als auf 200 Seiten möglich gewesen. Das passt auch gleich zu einer der ersten Aussagen aus dem Buch, die ich hier zitieren möchte: „Wir rasen durchs Sein und vergessen zu sein, beugen uns wie selbstverständlich Zwängen, ohne sie in Frage zu stellen, und liefern uns einem System aus, das von drei Wörtern beherrscht wird: Ich. Alles. Sofort. Das ist die eilige Dreifaltigkeit unserer Tage.“
Kategorie: Literarisches
Buchtipp: Wetten auf Europa
Zuerst muss ich wohl vorausschicken: Was kann man von einem Buch erwarten, in dem der Spiegel-Redakteur Gregor Peter Schmitz ein Interview mit dem Milliardär George Soros geführt hat? Alleine die Tatsache, dass George Soros mit Spekulationen zahllose Menschen in den Ruin getrieben hat, lässt keinen solchen „Philanthropen“ erwarten, den er gern darstellen möchte. Da wirken Spenden für eine „Demokratisierung von Osteuropa“ auch eher wie eine Wiedergutmachung. Aber ganz so einseitig ist es dann doch nicht …
Berthold Seliger: Das Geschäft mit der Musik
Einen interessanten Einblick in die Musikindustrie bietet Berthold Seliger in seinem 2013 erschienen Buch „Das Geschäft mit der Musik“. Und dieser ist nicht nur für Musiker oder Musikfreaks interessant, denn viele Entwicklungen in der Musikbranche sind auch symptomatisch für die gesamte Wirtschaft.
Julia Friedrichs: Ideale
Der Untertitel Auf der Suche nach dem, was zählt gibt die Intention der Autorin recht gut wieder. Ausgangspunkt dieses Buches ist eine Silvesternacht, in der die Journalistin und Bestsellerautorin (Gestatten: Elite) Julia Friedrichs am Bett ihres noch nicht mal einjährigen Sohnes steht, diesen beim Schlafen beobachtet und sich fragt, wie die Welt wohl aussehen wird, wenn er mal alt sein wird. Ausgehend davon, versucht sie zu ergründen, welche Ideale Menschen haben, die sie selbst als tatsächliche oder potenzielle Vorbilder sieht.
Ute Scheub/Yvonne Kuschel: Beschissatlas
Weihnachten steht ja nun vor der Tür, und da möchte ich hier doch noch ein Buch empfehlen, das zu den besten gehört, die ich seit Langem gelesen haben: den Beschissatlas. Das klingt nun erst mal nicht besonders weihnachtlich, der Titel bringt aber recht gut auf den Punkt, worum es dabei geht: Wir werden andauernd beschissen, indem Fakten zu bestimmten Themen verdreht und verfälscht dargestellt werden. Zahlen und Fakten zu Ungerechtigkeiten in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt – so der Untertitel des Buches, und genau darum geht es auch.
Kirsten Rick: Tapetenwechsel
Die Protagonisten dieses Romans der Hamburgerin Kirsten Rick ist Katrin, die aus Lüneburg in die Metropole Hamburg zieht und dort als Redakteurin bei einer angesagten Modezeitschrift anfängt. Für sie ist dies zunächst ein Traumjob – und ihre Wohnung in St. Pauli, die sie über eine Freundin bekommen hat, zunächst mal ein Albtraum.