Sorgen und Lösungsansätze – eine wichtige Unterscheidung

Immer wieder hört man vonseiten der Politik und auch in den Medien, dass es wichtig wäre, die Sorgen der sogenannten besorgten Bürger, die sich immer weiter nach rechts orientieren, mit Pegida und Co. sympathisieren und die AfD wählen, ernst zu nehmen. Das ist eine recht perfide Strategie, denn im Grunde genommen werden gar nicht die wirklichen Sorgen dieser Menschen ernst genommen, sondern nur Symptome, die sich aufgrund von offerierten Lösungsansätzen zeigen. Da Letztere in der Regel von Rechtsparteien und -populisten stammen, bestärkt man so genau die, deren Einfluss man eigentlich eindämmen möchte.

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12 statt 2

In Industrieländern liegen die CO2-Emissionen bei etwa 12 Tonnen pro Kopf im Jahr, in Entwicklungsländern liegt dieser Wert nur bei etwa 1 bis 2 Tonnen pro Kopf und Jahr. Dieser Wert zeigt nicht nur an, wie viel wir zum Klimawandel beitragen, sondern ist auch ein Indikator dafür, wie viele Ressourcen wir für unseren Alltag in Anspruch nehmen. Der sogenannte Earth Overshoot Day, also der Tag, an dem die Menschen die Ressourcen, die sich erneuern würden, aufs Jahr gerechnet verbraucht haben, wird 2016 am 8. August sein – Tendenz stetig nach vorn rückend. Klingt alles erst mal vielleicht ein bisschen abstrakt, hat aber ganz konkrete Auswirkungen auf unser Leben, die Politik, die dies erforderlich macht, und damit auch auf unser Selbstverständnis als Weltbürger.

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Brexit

Nun haben sich die Briten also entschieden – das Land wird die EU verlassen, die Brexit-Befürworter haben mit etwa 52 % die Mehrheit errungen. Was bedeutet das nun eigentlich genau? Bisher ist ja überwiegend zu hören, dass „die Börse“ und „die Märkte“ sehr beunruhigt reagieren. Neben einem eigenen kurzen Statement dazu habe ich auch noch einige gute Äußerungen dazu zusammengetragen, die vielleicht mal ein etwas differenzierteres Bild abgeben, als es von den meisten unserer „markthörigen“ Medien gezeichnet wird.

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Grundeinkommen

In der Schweiz wurde am Sonntag per Volksabstimmung mit 78 zu 22 % die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens abgelehnt. Damit ist das Thema, allerdings noch lange nicht vom Tisch, und auch den Initiatoren der Abstimmung war es in erster Linie laut eigenen Aussagen wichtig, die Diskussion zu diesem Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Insofern erscheint es mir sinnvoll, einmal zentrale Aussagen, die immer wieder gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens angeführt werden, ein wenig zu hinterfragen. Diskussionsbeiträge von Euch hierzu sind entweder als Leserbrief oder als Posting auf unserer Facebook-Seite ausgesprochen willkommen!

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Präsidentenwahl in Österreich

Am Sonntag wurde in Österreich ein neuer Bundespräsident gewählt, und mit einem hauchdünnen Vorsprung konnte der grüne Kandidat Alexander von der Bellen sich gegen Norbert Hofer, der für die rechtsextreme FPÖ antrat, durchsetzen. Dass nahezu die Hälfte aller abgegebenen Stimmen für einen Rechtsaußenkandidaten abgegeben wurden, sollte allerdings bei aller Erleichterung darüber, dass Hofer nun zumindest nicht Präsident geworden ist, bedenklich stimmen.

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Konsum-Junkies

Vor einigen Monaten beschrieb ich hier auf unterströmt ja schon mal das Zeitgeistphänomen Konsumhektik, also das immer stärker werdenden Bedürfnis der Menschen, dauernd und möglichst schnell zu konsumieren. Dieser Artikel bezog sich vor allem auf die Quantität unseres Konsums, nun möchte ich auf die Qualität ein wenig näher eingehen, denn wenn man diese betrachtet. dann kommt man zu dem Schluss, dass die meisten von uns nicht wirklich autonom sind in ihrem Konsumverhalten, sondern sich vielmehr wie dressierte kleine Süchtige verhalten, die ständig mit Neuem angefüttert werden wollen, um bloß weiter als möglichst geistloser Konsument zu funktionieren.

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Journalismus in der Krise?

Kürzlich las ich einen Artikel von Frank Überall, dem Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), in den Blättern für deutsche und internationale Politik. Darin thematisiert der Autor die Anfeindungen und Kritik, die der Journalismus in Deutschland in letzter Zeit zunehmend über sich ergehen lassen muss, und liefert eine Analyse, warum das so sei und welche Gefahren aus der Diskreditierung des professionellen Journalismus für die Demokratie erwachsen können. Dabei schreibt er m. E. viel Richtiges, lässt allerdings jede Art der Selbstkritik an seinem Berufsstand außen vor: Schuld seien vor allem das Internet bzw. die sozialen Medien und die User, die professionellen Journalismus nicht zu schätzen wüssten. Es ist ja durchaus aller Ehren wert, dass Frank Überall seine Kollegen in Schutz nehmen möchte, nur kommt man so eben auch zu keiner umfassenden Sichtweise, wenn man die Defizite, die weiten Teilen des deutschen Journalismus innewohnen, einfach ausblendet.

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Die Fußball-EM steht bevor – und die Rationalität verabschiedet sich

In zwei Monaten ist die Fußball-EM bereits gestartet, sodass diese nun immer mehr Thema bei Gesprächen wird. So erlebte ich das auch am Wochenende mit Freunden, wobei ich dann das gleiche Phänomen erleben konnte wie schon vor zwei Jahren zur Fußball-WM: Intelligente Menschen verweigern sich per se Ansichten, die ihre rosarote Sicht auf das Sportevent ein wenig trüben könnten. Auf meine wie ich finde nach den letztjährigen Enthüllungen um den Kauf der WM 2006 durch den DFB durchaus angebrachte Frage, ob man denn glaube, dass bei den Spielen tatsächlich irgendein Spiel nicht so ausgeht, wie es vorher abgesprochen ist, gab es nur mit leicht aggressivem Unterton: „Oh, jetzt lass uns bloß nicht damit wieder anfangen …“ Oder anders gesagt: „Mach mir meine heile Fußballwelt nicht kaputt!“ Doch leider ist diese schon reichlich kaputt …

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Zeitgeistphänomen Smartphone-Manie

Nach etwas längerer Zeit mal wieder was in der Reihe „Zeitgeistphänomene“. Und diesmal hab ich mich mit dem Titel dann auch echt ein bisschen schwergetan. Das Smartphone an sich ist ja schon ein Zeitgeistphänomen, da es das eben noch nicht allzu lange gibt, aber wenn es eben um den immer exzessiveren Umgang damit geht – wie will man den dann in einem Schlagwort beschreiben? Handyglotzen? Smartphone-Sucht? Wäre auch alles möglich gewesen, letztlich erschien mir für dieses heikle, weil ein weit verbreitetes Phänomen ansprechende Thema dann doch die Manie als am zutreffendsten.

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