„Wir dürfen das!“ – aber müssen wir deswegen?

Worum es mir bei der Sache geht, ist die Tatsache, dass moralische und ethische Bedenken dem reinen Umstand, „es zu dürfen“, weichen müssen … wieder und immer wieder. Auf allen Ebenen scheinen die Menschen, Gruppierungen, Staaten und Konzerne auf ihrem „Dürfen“ zu beharren. Das kann man in der heutigen Zeit beliebig von unten nach oben oder von links nach rechts brechen.

Weiterlesen

Kriegshetzer

Sich in sozialen Medien zu bewegen konfrontiert einen zuweilen aufgrund deren Netzwerkstruktur mit Menschen, mit denen man sonst nichts zu tun hätte, und gewährt einen Einblick in deren Innenleben. Zuweilen ergeben sich so recht nette Kontakte oder interessante Anregungen, es passiert allerdings auch immer wieder, dass man in Abgründe blickt, die man lieber nicht gesehen hätte. So stolpere ich in letzter Zeit immer wieder über „Freunde von Freunden“, die sich vollkommen ungeniert an Krieg und Tötung anderer erfreuen und diese Haltung auch munter durch eigene Hetzbeiträge befeuern.

Weiterlesen

Wenn alle Menschen zufrieden wären

Das Wort „zufrieden“ sagt es eigentlich schon aus: Man hat sich dem Frieden zugewendet. Ich bin kein Soziologe oder Psychoanalytiker, aber ich kann mir keinen sorgenfreien Menschen vorstellen, der sich radikalisieren lassen würde. Das Gefühl, ausgeschlossen oder allgemein ungerecht behandelt zu werden, lässt überhaupt erst den Spielraum, um Menschen gegen andere Menschen aufzuhetzen. Auch wenn es utopisch ist: Eine gesunde Gesellschaft bringt auch geistig gesunde Menschen hervor, und davon sind wir weit entfernt.

Weiterlesen

Wirtschaftsunterricht in Baden-Württemberger Schulen

In einem Artikel der NZZ war vor ein paar Wochen zu lesen, dass an Baden-Württembergs Schulen vom nächsten Jahr an das Fach „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“ eingeführt werden soll. Dazu gibt es zu Recht kritische Stimmen, die auch in dem Artikel zu Worte kommen. Vor allem treibt die grün-rote Landesregierung hier die Ökonomisierung der Schulausbildung voran: Es geht in erster Linie darum, möglichst gut verwertbare Humanressoucen auszubilden.

Weiterlesen

Studie „Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit“

Vor Kurzem lief ein interessanter Bericht bei Nano (Erstausstrahlung war vor Monaten, der Bericht wurde aus aktuellem Anlass wiederholt), der verschiedene Akteure zum Thema Fundamentalismus zum Gespräch bat. Ein Interview mit einem Muslimen, der sich zeitweise auch hatte radikalisieren lassen und der nun ein sehr klares Bild von dem Sachverhalt schildert. Eine Studie vom „Wissenschaftszentrum Berlin für Soziologie“ zum Thema „Fundamentalismus und Fremdenfeindlichkeit“ (entstanden durch 9.000 Interviews in sechs europäischen Ländern) zeigt jedoch auch auf, dass Fremdenfeindlichkeit unter Muslimen „hier im Westen“ starke Verbreitung findet.

Weiterlesen

Eine Weihnachtsgeschichte

Weihnachten ist ja auch immer ein wenig die Zeit der Besinnlichkeit, obwohl das in unserer konsumorientierten Gesellschaft zunehmend zu kurz kommt, man denke nur an scheußliche Werbeslogans wie „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“. Das, was ich nun schildern möchte, geht da in eine andere Richtung, die mehr mit dem eigentlichen Gedanken von Weihnachten zu tun hat, und ist mir tatsächlich so passiert – und war eines der schönsten Weihnachtserlebnisse, die ich je hatte.

Weiterlesen

Studie zur rechtsextremen Einstellung: Rechtsextremismus in Deutschland angeblich auf dem Rückzug

Da habe ich heute nicht schlecht gestaunt, als ich von Occupy Hamburg einen Bericht über eine Studie der Uni Leipzig las, in dem von einem signifikanten Rückgang rechtsextremer Einstellungen in Deutschland die Rede ist, denn irgendwie habe ich in letzter Zeit eher das Gefühl, dass das Gegenteil der Fall ist. Wie so oft lohnt sich hierbei allerdings auch ein etwas genauerer Blick auf die Studienresultate, bei dem man dann auch zu einer anderen Interpretation kommen kann.

Weiterlesen

Hetzjagd auf die GDL

Putin und IS waren gestern, es gibt eine neue Personifizierung des einzig wahren Satans in Deutschland: Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Von den meisten der sogenannten Leitmedien aufgestachelt, ergehen sich immer mehr Menschen in wütenden Äußerungen in Richtung der GDL: Da ist von reinen Machtspielen die Rede und dem Unding, die Vertretung der eigenen Interessen so auf dem Rücken der Bürger auszutragen, an Wortgewalt mangelt es dabei zudem auch nicht, wenn die GDL als „Terroristen“ und Weselsky als „Taliban“ bezeichnet werden. Dabei wird dann erschreckend häufig der Verstand ausgeschaltet und nur das nachposaunt, was einem BILD, Spiegel und Co. vorsetzen und was eben auch den Frust über ein Umdisponieren der eigenen Bahnfahrerei unterfüttert. Solidarität mit den Streikenden? Fehlanzeige!

Weiterlesen