Interessantes aus KW 13/2020

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Maja Göpel hält in einem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik ein Plädoyer für weniger Konsum. Es gibt ja zurzeit einen Trend zum Ausmisten, wobei es doch deutlich besser wäre, wenn das, was dann aussortiert wird, gar nicht erst hergestellt würde. Das korrespondiert natürlich nicht gerade mit dem Wachstumsdogma unserer neoliberal-kapitalistischen Wirtschaft, ist aber dennoch (oder gerade deswegen) ausgesprochen stimmig. Wobei man schon nicht den Fehler machen sollte, den Einzelnen komplett allein in Verantwortung für das zu nehmen, was zurzeit schiefläuft. [Karl]

2. Die Corona-Krise ist nach wie vor (wenig verwunderlich) das dominante Thema im öffentlichen Diskurs. Ein Aspekt, der dabei so gut wie gar nicht thematisiert wird, wird von Kathrin Hartmann in einem Artikel für der Freitag angesprochen: Unsere naturzerstörende Lebensweise begünstigt die Entstehung derartiger Virus-Pandemien, da reduzierte Artenvielfalt die Ausbreitung solcher Viren in Wildtierpopulationen stark begünstigt. Und wenn dann noch Wildtiere aufgrund der Zerstörung immer mehr mit Menschen in Kontakt kommen, beispielsweise aufgrund von Nahrungssuche in Mülleimer von Städten und Dörfern, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf den Menschen. Es steht also zu befürchten, dass derartige Pandemien eher häufiger in Zukunft auftreten werden. [Karl]

3. Wenn man denkt, es geht nicht schlimmer … dann kommt RTL daher. Und präsentiert unter dem Namen „Quarantäne-WG“ Promis, die sich launig über die Pandemie austauschen. Was absurd klingt, ist tatsächlich ein weiterer Meilenstein in der medialen Verblödung, wie aus einer Kritik von Imre Grimm für das Redaktionsnetzwerk Deutschland hervorgeht. Wie der Autor treffend meint: “ Wenn bisher noch Restzweifel bestanden haben sollten, dass die Corona-Krise auch eine Krise der Kultur ist, dann dürfte spätestens mit der Premierensendung der ‚Quarantäne-WG‘ Klarheit herrschen.“ [Karl]

4. In ihrer Kolumne auf Spiegel Online befasst sich Margarete Stokowski mit dem gesellschaftlichen Zustand der Entsolidarisierung, der gerade im Zuge der Corona-Epidemie sehr deutlich zutage tritt. Zum einen sieht man dies daran, dass vielen Menschen einfach nicht selbst zu kleinen Einschränkungen bereit sind, zum anderen daran, dass nun einfach auch die Mängel sichtbar werden, die schon seit Langem bestanden haben und verschärft wurden, für die sich aber nur eine Minderheit von denen, die nicht direkt davon betroffen sind, interessiert haben. Sehr lesenswert! [Karl]

5. Ein Artikel vom Deutschlandfunk trägt die Kritik mehrerer Medienwissenschaftler und -journalisten zusammen, die zurzeit bei ARD und ZDF eine allzu regierungsunkritische Corona-Berichterstattung wahrnehmen. So wirken die öffentlich-rechtlichen Sender oft wie ein verlängerter Arm der Regierung, was gerade in solchen krisenhaften Zeiten nicht sein sollte. Darüber hinaus finden sich am Ende des Artikels noch weitere interessante Links zum Thema Corona und den damit zusammenhängenden Maßnahmen. [Karl]

6. Und dann noch mal was zu einem anderen Thema als Corona: Ein Artikel von aktion agrar berichtet über die Initiative „Seed Savers Network Kenya“, die in Kenia einen Gegenpol zu setzen versucht gegen die unter dem Begriffe „Grüne Revolution“ betrieben Industrialisierung der Landwirtschaft. Diese passt nämlich in der Regel nicht zu den lokalen Strukturen und Bedürfnissen, führt zu Armut, Artenreduktion und Umweltzerstörung. Schön, dass diese Graswurzelbewegung bereits einige Erfolge vorweisen kann und so aufzeigt, wie Landwirtschaft gestaltet werden sollte. [Karl]

 

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