Solingen

In Solingen wurden am vergangenen Wochenende drei Menschen von einem Attentäter ermordet und acht weitere zum Teil schwer verletzt. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, so sind die politischen Reaktionen darauf nun vollkommen unterirdisch – und das leider auch wenig überraschend.

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Terrorismus scheint grundsätzlich nicht deutsch zu sein

Am 7. April ist in Münster ein anscheinend psychisch kranker Mann mit einem Kleintransporter in eine vor einem Café sitzende Menschengruppe gefahren und hat dabei drei Menschen getötet und zahlreichen weitere zum Teil schwer verletzt. Danach erschoss sich der Fahrer selbst mit einer mitgeführten Schusswaffe. Bevor irgendetwas Genaueres zum Täter bekannt war, kam vonseiten der AfD (Beatrix von Storch tat sich mal wieder besonders ekelhaft dabei hervor) schon die mittlerweile leider übliche Hetze, die davon ausging, dass es einen islamistischen Hintergrund gäbe. Dies stellte sich dann zwar kurz darauf als unzutreffend heraus, aber interessant war dann m. E. vor allem, dass viele Medien schrieben, dass es sich nicht um einen terroristischen Anschlag handele.

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Verständnis vs. Verstehen

Gerade nach einem Terroranschlag oder anderen Vorfällen, die einen mit Abscheu erfüllen, ist immer wieder zu beobachten, dass viele Menschen Verstehen und Verständnis gleichsetzen. Diese Unterscheidung vorzunehmen ist jedoch wichtig, wenn man die Ursachen solcher Gräueltaten diskutieren möchte. Etwas verstehen zu wollen bedeutet nämlich noch lange nicht, Verständnis dafür zu haben.

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Heribert Prantl: Der Terrorist als Gesetzgeber

Ein politisches Buch von 2008 – welche Erkenntnisse sollte einem das noch bieten? Eine durchaus berechtigte Frage in unseren schnelllebigen Zeiten, allerdings ist es gerade aus heutiger Sicht hochinteressant, sich mit Heribert Prantels Analysen von vor fast zehn Jahren zu beschäftigen, da sie ziemlich genau die Entwicklungen beschreiben, die die deutsche Politik in Bezug auf Terrorismus seitdem genommen hat. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass Prantl sein Werk als eine Art Bedienungsanleitung verstanden hat …

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Hamed Abdel-Samad stellt ein paar Fragen …

Hamed Abdel-Samad, sogenannter Islamkritiker, AfD-Intimus, gern gesehener und verlinkter Gast auf rechten Hetzseiten wie PI-News und Fanboy von Broders Rechtsaußen-Blog Achse des Guten – also quasi der Vorzeige- und Lieblingsorientale der rechten Szene – hat anlässlich des Terroranschlags von Berlin am 19. Dezember eine Art offenen Brief mit acht Fragen an die Bundeskanzlerin und den Bundesinnenminister verfasst und auf seinem Facebook-Profil präsentiert. Nun bin ich (zum Glück) zwar weder Merkel noch de Maizière, doch dachte ich mir, dass es ja nicht schaden könnte, diese Fragen doch mal ein Stück weit zu beantworten und teilweise zu ergänzen.

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Berlin

Nun ist also das eingetreten, was ich (und natürlich auch einige andere Kommentatoren des Zeitgeschehens) schon vor gut einem Jahr nach den Anschlägen von Paris prognostiziert habe: Auch in Deutschland hat es, so zumindest die derzeitigen Aussagen der Polizei, einen Anschlag auf Zivilisten gegeben, die einfach nur das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Ein Lkw fuhr in den Weihnachtsmarkt in Berlin bei der Gedächtniskirche und tötete zwölf Menschen, viele weitere wurden verletzt. Das ist fürchterlich, vor allem für die Angehörigen der Getöteten und Schwerverletzten. Dennoch muss man natürlich auch auf die Reaktionen in der deutschen Öffentlichkeit schauen – und diese sind auch durchaus als fürchterlich zu bezeichnen.

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Terror oder Amok?

Gleich zwei verheerende Anschläge haben in den letzten Tagen in Frankreich und Deutschland stattgefunden: Am Donnerstag, den 14. 7., für ein Mann in Nizza während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag mit einem Lkw mitten in eine Menschenmenge und tötete mehr als 80 Personen, am Montag, den 18. 7., attackiert ein 17-Jähriger in einem Regionalzug in der Nähe von Würzburg mehrere Menschen mit einer Axt und einem Messer und verletzt diese schwer, auf der Flucht geht er dann auf zwei SEK-Polisiten los und wird erschossen. Da der Lkw-Mörder von Nizza Franzose mit tunesischer Abstammung und (nicht praktizierender) Moslem war und es sich bei dem 17-Jährigen um einen Flüchtling aus Afghanistan handelt, wird in beiden Fällen nicht von Amokläufen gesprochen, sondern sofort von islamistischem Terrorismus. Doch ist das wirklich angebracht?

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