Interessantes aus KW 43/2023

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Der Begriff der „Deindustrialisierung“ ist ja gerade in aller Munde und wird von Rechten aber auch von Gewerkschaften dazu benutzt, die Politik der Bundesregierung zu kritisieren. Dass das wenig zutreffend und zielführend ist, legt Rudolf Hickel in einem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik nachvollziehbar dar. Ein ökologischer Transformationsprozess der deutschen Industrie, der teilweise zumindest schon angestoßen wurde, allerdings insgesamt noch zu zaghaft umgesetzt wird, würde nämlich das Gegenteil einer Deindustrialiserung bewirken, sondern eine zukunftsfeste Produktivwirtschaft etablieren. [Karl]

2. Es wird immer offensichtlicher, dass Donald Trump auf unlautere Art versucht hat, die letzten US-Präsidentschaftswahl, die er gegen Joe Biden verloren hat, zu beeinflussen. Eine weitere seiner damaligen Anwältinnen hat laut einer Meldung vom ZDF gerade vor einem Gericht in Georgia ausgesagt, dass sie Beihilfe zu Falschaussagen geleistet hat – und sie ist dafür auch schon verurteilt worden. Wäre ja gut, wenn dieser fiese Vogel Trump nun auch endlich mal richtig drangekriegt werden könnte. Dass die Republikaner so einen Typen immer noch als möglichen Präsidentschaftskandidaten handeln, zeigt dann zudem, wie verkommen diese Partei mittlerweile ist. [Karl]

3. In Polen ist die rechte bis rechtsextreme Regierung abgewählt worden, was vor allem an den Wählerinnen liegt, wie ein Artikel der Deutschen Welle darstellt. Die Frauen haben nämlich in größerem Maße für progressive Parteien gestimmt als die Männer, und das liegt wohl zu einem guten Teil auch an dem umstrittenen restriktiven Abtreibungsgesetz, was vor einigen Jahren unter großen Protesten erlassen wurde und wodurch Schwangerschaftsabbrüche weitestgehend kriminalisiert wurden. Ob hier nun eine Liberalisierung tatsächlich auch umgesetzt wird von einer neuen Regierung, bleibt abzuwarten, gut ist in jedem Fall, dass die rechten Antidemokraten erst mal nicht mehr an der Regierung sein werden. [Karl]

4. Ein Artikel von Quarks widmet sich der Aufmerksamkeit. Dabei wird zunächst beschrieben, warum Aufmerksamkeit wichtig ist, bevor dann gezeigt wird, dass die Konzentrationsspannen in den letzten Jahren tatsächlich gesunken sind. Der Grund dafür: über Smartphones ständig präsente soziale Medien, die unsere Aufmerksamkeit mit raffinierten Mechanismus einfordern. Und diesbezüglich werden Internetnutzer geradezu von Digitalunternehmen manipuliert, die genau wissen, wie sie Menschen dazu bringen, sich ablenken zu lassen. Ob das nun schlecht ist oder ob sich so nur eine neue Form von Aufmerksamkeit entwickelt, wird in dem Artikel offen gelassen, wobei ich diese Phänomen eher als problematisch erachte, da es so vielen immer schwerer fällt, sich mit komplexen Inhalten auseinanderzusetzen. [Karl]

5. Boris Rosenkranz schildert in einem Artikel auf Über Medien, wie schäbig die Springer-Presse mal wieder vorgeht. Diesmal ist es ein Schmierfink von der WELT, der einige Prominente angefragt hat, ob sie ein Statement gegen Judenhass abgeben würden – allerdings ohne zu sagen, wofür es das brauchte und was damit geschehen sollte. Einige haben darauf nicht reagiert, und schon hat der Hetzer etwas gefunden, um diesen Menschen Antisemitismus zu unterstellen. Dabei hat er zunächst natürlich nicht beachtet, dass es durchaus schon entsprechende Statements von einigen der Angeschriebenen gab. Und so hatte das Ganze wohl nur eine Funktion: Menschen, die sich immer mal wieder öffentlich gegen Rechts äußern, zu diskreditieren. Einfach nur ekelhaft! [Karl]

6. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in letzter Zeit immer wieder den Leitzins erhöht – und behauptet nun, dass dies angeblich die Inflation in der EU gestoppt hätte. Dass das so nicht mehr als eine haltlose Behauptung ist, die von der EZB auch gar nicht weiter begründet wird, zeigt Maurice Höfgen in einem Artikel auf seinem Blog auf. Und als wenn das nicht schon schlimm genug ist, so werden die unsinnigen Aussagen der EZB auch noch einfach so von ARD und ZDF übernommen, anstatt dass mal mit ein bisschen ökonomischem Sachverstand kritisch nachgefragt wird. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen sollten da höhere journalistische Standards haben, glauben doch viele Leute ungeprüft, was dort berichtet wird. Oder ist es vielleicht sogar Absicht, die Menschen mit Falschinformationen zu füttern? [Karl]

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