Interessantes aus KW 16/2024

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Was gibt es nicht alles für kranken Kram! Das sogenannte Swatting, über das ein Artikel auf tagesschau.de berichtet, zählt da mit Sicherheit dazu. Darunter versteht man, dass anonyme Anrufer die Polizei wegen einer vermeintlichen Bedrohungslage anrufen mit dem Ziel, eine Person, die nichts Übles im Schilde führt, einem darauf folgenden Polizeieinsatz auszusetzen. Dahinter steckt vor allem eine Gruppe, die sich „NWO“ nennt und die dabei durchaus gut organisiert vorgeht. In den USA sind bei solchen Swattings schon Menschen ums Leben gekommen, was hierzulande bisher zum Glück noch nicht der Fall war. Traumatisierungen sind dadurch allerdings auch nicht eben unwahrscheinlich. [Karl]

2. Anne Roth befasst sich in einem Artikel auf Netzpolitik.org mit dem leidigen Thema Digitalzwang. Dazu schlüsselt sie mal auf, was für Menschen in Deutschland eigentlich vor allem permanent offline sind – das sind immerhin etwas drei Millionen, und zwar vor allem ärmere Personen. Und diese Menschen bekommen zunehmend Probleme, wenn immer mehr Angebote ausschließlich digital vorhanden sind oder eben eine analoge Alternative ausgesprochen aufwendig und kompliziert zu nutzen ist. Doch auch Digitalnutzer können vor Probleme gestellt werden, wenn nämlich beispielsweise das Smartphone entladen ist, geklaut wurde oder gerade kaputt ging und man dann Probleme hat, seinen Fahrschein vorzuzeigen. Brisantes Thema, das uns sicher noch zunehmend beschäftigen wird in nächster Zeit. [Karl]

3. In Halle hat die Polizei laut einer Meldung vom MDR offenbar einen rechtsterroristischen Anschlag verhindert. Ein polizeibekannter Mann hat dort im alkoholisierten Zustand rassistische Parolen vom Balkon gegrölt und Passanten mit etwas bedroht, was ein Gewehr gewesen sein könnte. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurde dann ein zündfähiger Sprengsatz sichergestellt, der Mann sitzt vorerst in Untersuchungshaft, und es wird weiter zu den Hintergründen ermittelt. Das scheint also gerade noch mal gutgegangen zu sein … [Karl]

4. Trotz einer insgesamt hohen Versorgungsdichte von Ärzten haben viele Praxen Aufnahmestopp, und auf Facharzttermine muss man oft monatelang warten. Wie passt das zusammen? Ein Artikel von ZDF heute geht diesem Phänomen mal auf den Grund und zeigt auf, dass eben einfach nur ein Gesamtwert doch wenig aussagekräftig ist, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssten: So sind einige Gegenden überversorgt, andere hingegen deutlich unterversorgt, dazu kommt, dass junge Mediziner nicht mehr so selbstverständlich bereit sind, haufenweise Überstunden zu schieben, wie das bei ihren älteren Kollegen der Fall ist, und auch die zunehmende Anzahl von Ärztinnen kann aufgrund von Schwangerschaften und Elternzeiten für Engpässe sorgen. Hier wären also Lösungen gefragt, die dieser Komplexität gerecht werden. [Karl]

5. Interessenkonflikte aufgrund von wirtschaftlicher Einflussnahme gibt es nicht nur bei Abgeordneten, die nebenbei noch in Vorständen oder Aufsichtsräten von Unternehmen sitzen, sondern auch bei Sachverständigen. So schildert ein Artikel von Lobby Control das Beispiel der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, die kürzlich in den Aufsichtsrat von Siemens Energy gewählt wurde. Dass damit die Unabhängigkeit bei der Beratung der Bundesregierung nicht mehr gewährleistet ist, liegt auf der Hand, aber Grimm schert sich da leider gar nicht drum. Muss sie ja auch nicht, denn die rechtlichen Bedingungen sind eben so gestaltet, dass solche Konstellationen möglich sind. Hier herrscht offensichtlich dringender Änderungsbedarf! [Karl]

6. In seiner Kolumne für Zeit Online befasst sich Marcel Fratzscher mit dem sogenannten Nullsummen-Denken. Dahinter steht die Vorstellung, dass Gewinne für den einen automatisch Verluste für den anderen bedeuten – was kurzfristig auch durchaus immer mal zutreffen kann, bei kluger Politik langfristig allerdings nicht mehr hinhaut. Das Problem daran ist, dass so wenig kooperatives und mehr konkurrierendes Denken und Handeln bei vielen Menschen vorhanden ist, was eine Folge der neoliberalen Dogmen ist, die jahrelang als vermeintliche Wahrheiten verbreitet wurden. Vor allem werden die so bestehenden Befürchtungen von Rechtspopulisten nur allzu gern noch geschürt. Was man dagegen machen könnte? Laut Fratzscher Brücken bauen und Vertrauen schaffen. Tja, dürfte nur schwer werden, das in unserem kaputten neoliberalen Wirtschaftssystem hinzubekommen … [Karl]

7. Der Verkehrssektor hält die vorgegebenen Klimaziele nicht ein, somit verstößt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gegen geltendes Recht, weil er keine Sofortprogramm zur Behebung dieses Missstandes aufsetzt. Und was macht die Bundesregierung? Schafft mit der Reform des Klimaschutzgesetzes die Sektorenziele einfach ab, nachdem Wissing mit so absurden Sachen wie wochenendlichen Fahrverboten gedroht hat, wie aus einem Artikel des RedaktionsNetzwerks Deutschland hervorgeht. Umwelt- und Klimaschutzverbände sind entsetzt ob dieser Rückgratlosigkeit, mit der sich vor allem die Grünen mal wieder von der FDP vorführen lassen und damit zeigen, dass ihnen Klimaschutz irgendwie doch nicht so wichtig ist wie die eigenen schönen Pöstchen in der Regierung. Ein Armutszeugnis für alle Beteiligten! [Karl]

8. Vor einem Jahr wurden die letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet – und die Befürchtungen der Atomkraftfreunde und -lobbyisten sind nicht eingetreten. Ganz im Gegenteil, der Strompreis ist heute günstiger als vor einem Jahr, wie der Energieexperte Bruno Burger darlegt. In einem Artikel in der WirtschaftsWoche widerlegt Burger einige der Klischees, die gern von der Weiter-so-Fraktion bemüht werden, und zeigt auf, dass der Atomausstieg eine ziemliche Erfolgsgeschichte ist. Ist doch schön, wenn auch mal etwas gut funktioniert, oder? [Karl]

9. Eine gute Nachricht gibt es aus dem Bereich Landwirtschaft zu vermelden: Die Bundesregierung hat nun beschlossen, dass Agarflächen in Ostdeutschland durch die Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) nur noch nach nachhaltigen und agrarstrukturellen Kriterien verpachtet werden dürfen, wie aus einer Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hervorgeht. Besser spät als nie, denn der Großteil der ehemals 1,1 Millionen Hektar Land ist bereits privatisiert worden, zumeist ging das dann an branchenfremde Investoren und Großunternehmen – sehr zum Schaden der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Nun können die restlichen 62.000 Hektar an ökologisch arbeitende Kleinbetrieben und Jungbauern verpachtet werden – ein Schritt in die richtig Richtung in der deutschen Landwirtschaft. [Karl]

10. Von der Klimakrise gibt es mal wieder Unschönes zu berichten: Laut einem Artikel vom RedaktionsNetzwerk Deutschland wurde gerade die vierte weltweite Korallenbleiche bestätigt. Und diese droht, wie ihre drei Vorgänger in den Jahren 1998, 2010 und 2016, ein jeweils immer größeres Ausmaß anzunehmen. Der Grund dafür sind die gestiegenen Meerwassertemperaturen aufgrund des menschgemachten Klimawandels. Und das ist schon eine fiese Angelegenheit, denn etwa 850 Millionen Menschen sind auf Korallenriffe angewiesen, zudem sind sie Lebensraum für etwa ein Viertel alles Meeresarten. [Karl]

11. Auch von Küppersbusch TV gab es mal wieder Sehenswertes in der letzten Woche. Zum einen den Wochenrückblick, in dem Friedrich Küppersbusch in knapp sechs Minuten u. a. auf das unsägliche „Duell“ von Björn Höcke (AfD) mit seinem CDU-Konkurrenten Mario Voigt auf Welt TV einging und das Ganze wie üblich sehr pointiert auseinanderpflückte. Und dann ist da noch ein neunminütiges Video, in dem es schwerpunktmäßig darum geht, dass es im öffentlichen Diskurs immer notwendiger wird, bestimmte Floskeln vorauszuschicken, wenn man sich zu bestimmten Themen äußern möchte. Abonniert den Kanal doch am besten auf YouTube, denn da gibt es regelmäßig hervorragende Beiträge! [Karl]

12. Tierschutz ist ein heikles Thema, denn meistens dominieren hier wirtschaftliche Interessen, sodass das Tierwohl als weniger wichtig eingestuft wird. In der EU, so heißt es oft, sei das Ganze allerdings verhältnismäßig gut geregelt für die Tiere – was leider nicht so richtig zutreffend ist, wie in einem Artikel von Vier Pfoten dargestellt wird. Dort werden fünf Tierschutz-Mythen widerlegt. Und es wird aufgezeigt, dass viele EU-Bürger gern mehr Tierschutzgesetze hätten, die Politik hier allerdings diesem Wunsche nicht nachkommt, selbst wenn er auf verbindliche Petitionen geäußert wird. [Karl]

13. Mal wieder wird gegen die AfD ermittelt, wie aus einem Artikel auf tagesschau.de hervorgeht. Diesmal ist es der niedersächsische Landesverband, bei dem viele darauf hindeutet, dass dort Parteispenden nicht korrekt angegeben wurden, sondern auf einem Privatkonto landeten. Die Beweise sprechen da eigentlich schon ein recht deutliche Sprache, zudem gibt es einen Ex-AfDler, der die Vorwürfe bestätigt. Die Blaubraunen plärren nun natürlich wieder, dass das Ganze eine Schmutzkampagne sei, aber das kennt man von diesen sich stets als Opfer gerierenden Jammerlappen ja auch nicht anders. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würde sich zugleich auch mal wieder eine andere Tatsache bestätigen: je weiter rechts, desto krimineller. [Karl]

14. Ein Artikel von National Geographic wirft einen Blick auf die Stadttauben. Dabei wird erst einmal die Geschichte der Domestizierung dieser Vogelart beleuchtet, um dann das heutige Dilemma zu schildern und auf die Vorurteile hinzuweisen, die Tauben gegenüber bestehen. Zudem wird auch noch ein Tierschutzprojekt aus Frankfurt vorgestellt, dass sich um Tauben kümmert. Interessanter Artikel, der die Sichtweise von vielen auf diese an und für sich liebenswerten Tiere vielleicht ändern könnte. [Karl]

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