Interessantes aus KW 13/2024

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, über die ein Artikel in der Frankfurter Rundschau berichtet, kommt zu dem Ergebnis, dass bei den Jungwählern eine erschreckend hohe Anzahl der AfD im Hinblick auf die kommende Europawahl eine hohe Problemlösungskompetenz in EU-Fragen zutraut. Die Generation TikTok hält also eine Partei, die komplexe Dinge unsachgemäß zur Stimmungsmache verkürzt, für kompetent – besser kann man das Dilemma unserer heutigen Zeit kaum darstellen. [Karl]

2. Obwohl die FDP blockiert und damit die Bundesregierung zu einer Enthaltung genötigt hat, ist das EU-Lieferkettengesetz nun doch im Rat der EU auf den Weg gebracht worden. Zwar gibt es (wenig überraschend) einige Verwässerungen, aber zumindest ist es ein erster Schritt, hier einen einheitlichen Rahmen zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt bei den Zulieferern vor allem im globalen Süden sicherzustellen und diesen auch Klagemöglichkeiten einzuräumen, wie aus einem Artikel von Oxfam hervorgeht. Dass sich die Bundesregierung mal wieder von der menschenverachtenden FDP, die natürlich nur im Sinne von Konzernen und gegen Menschenrechte agiert hat, dermaßen hat vorführen lassen, ist allerdings mal wieder reichlich peinlich. [Karl]

3. Unschön auf EU-Ebene ist hingegen die geplante Abschwächung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Ein offener Brief der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) richtet sich nun an Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Forderung, dass die Bundesregierung dies verhindern muss. Im Gegensatz zu den Treckerrüpeln ist man bei der AbL nämlich bereits zur Erkenntnis gelangt, dass Umwelt- und Klimaschutz zwingend notwendig sind für eine zukunftssichere Landwirtschaft, sodass ein Aufweichen der EU-seitigen Vorgaben in diesen Bereichen wenig sinnvoll für die landwirtschaftlichen Betriebe wäre. [Karl]

4. Die gute Nachricht: Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Monate ist der Boden in Deutschland bis zwei Meter Tiefe wieder hinreichend gut durchnässt. Die schlechte Nachricht: Darunter sieht es immer noch nicht gut aus, da fehlen noch etwa zehn Milliarden Tonnen Wasser, um den Normalzustand wiederherzustellen. Insofern ergibt sich ein langjähriger Abwärtstrend, über den (und wie er zustande kommt bzw. gemessen wird) ein Artikel von Riffreporter Auskunft gibt. Das passt zum weltweiten Trend des absinkenden Grundwassers, was nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Biodiversität fatale Folgen hat. [Karl]

5. Die Zustellung eines Strafbefehls findet ohne vorherige mündlichen Verhandlung statt und geschieht oft aus Kosten- und Effektivitätsgründen. Einige Strafverteidiger fürchten nun, dass auf diese Weise vor allem ärmere und weniger gut gebildete Menschen daran gehindert werden, ihre Aussage vor einem Richter vorzunehmen zu können, sodass nun in einem wissenschaftlichen Projekt untersucht werden soll, ob das tatsächlich der Fall ist. Die Anwältin Carolin Weyand schildert in einem Interview mit Legal Tribune Online die Hintergründe dieser Untersuchung. Da darf man echt gespannt sein, was dabei herauskommen wird. [Karl]

6. VICE Deutschland hört auf. Lisa Ludwig, die einige Zeit als Autorin für das Online-Medium gearbeitet hat, blickt daher in einem Artikel auf VICE auf diese Zeit zurück und stellt dabei fest, dass sie sich schon lange von der Entwicklung des Mediums entfremdet hat – was auch ein gutes Stück weit für das gesamte Internet gilt. Schuld daran ist die immer offensichtlichere bzw. immer weniger kaschierte Verwendung von Algorithmen, die Vorgaben für Themen machen oder gleich Texte selbst schreiben, was dann dazu führt, dass eine große Gleichförmigkeit entsteht. Sehr interessante Gedanken einer jüngeren progressiven Frau, die diese Entwicklung durchaus sehr kritisch sieht. [Karl]

7. Das Institute for Public Policy Research (IPPR) hat für Großbritannien mal unter die Lupe genommen, wie sich eine unkontrollierte Ausbreitung von künstlicher Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte, und die Ergebnisse sind laut einem Artikel von Computerwoche durchaus alarmierend: So gehen die Forscher davon aus, dass bis zu acht Millionen (auch hoch qualifizierte) Arbeitsplätze wegfallen könnten, wenn die Regierung nicht eine aktive Arbeitsmarkpolitk betreiben würde. Klar sei in jedem Fall: Der Markt würde da gar nichts regeln, sondern es bedarf aktiver politischer Interventionen, um hier nicht eine große Verarmungswelle als Folge zu haben. [Karl]

8. Influencer versuchen auf Social-Media-Plattformen ihre Follower davon abzubringen, überflüssigen Kram zu kaufen – was als neuer Trend des sogenannten De-Influencing erst mal ganz sinnvoll erscheint, ist dann bei einem genaueren Blick darauf, den ein Artikel im Standard riskiert, doch nichts anderes als eine andere Facette des Influencer-Marketings. Zwar wird dann Zuschauern abgeraten, irgendwelches nutzloses Gedöns zu erwerben, aber gleichzeitig wird dann das Zeug angepriesen, was man selbst an den Mann bringen möchte. Hauptsache, der Rubel rollt. [Karl]

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Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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