Das akkumulierte Leben

Wenn wir jung sind, dann beginnt es oft mit der Ansammlung von Klebeheften voller Fußball- oder Pferdestickern, mit immer mehr Playmobil oder Lego, mit dem Sammeln von Yu-Hi-Ho oder Magic the gathering oder auch Barbie und Autos von Hotwheels. Jede neue Anschaffung ist das aktuelle Schmuckstück, und je mehr ich habe, desto größer und vollständiger fühlen sich die kleinen Sammler:innen. Heute hat sich diese Akkumulation von Dingen längst auch auf die virtuelle Welt ausgedehnt, und es sind Skins, Pokale, Gems, Coins und Levels, die gesammelt und ungebremst angehäuft werden. Nicht selten investieren Kinder jahrelang ihr gesamtes Taschengeld in virtuelle Güter.

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Eine gewagte Überlegung – zum Nachdenken, zum Selbstdenken

Selten äußere ich mich zur Zukunft, male mir aus, wie die Zukunft sein könnte. Dazu ist die Zukunft zu chaotisch, die Wege, die wir einschlagen könnten, sind zu ungewiss. Meist beschäftige ich mich mit dem Hier und Jetzt und mache Vorschläge, die im Hier und Jetzt, im Morgen, aber nicht im Übermorgen umzusetzen wären. Auch wenn ich als ökonomisch ausgebildeter Mensch mich täglich mit Prognosen beschäftigen muss, so habe ich nie den Glauben an diese Prognosen verinnerlichen können, sie eher als Hilfsmittel zur Gedankensortierung angesehen denn als wissenschaftlich fundierte Handlungsanweisungen. Die Naivität der Politik in diese Akzeptanz, ja Allmacht der Ökonomie habe ich nie teilen können, auch nie verstehen wollen. Alfred Marshall, der große Ökonom, war hier Leitbild für mich, der sagte „Verbrennt die Mathematik“, obwohl auch er sie natürlich benutzte, um seinen Gedanken ein gewisses Fundament zu geben. Er wusste schon, was er sagte, er wusste nämlich, so wie ich es weiß, dass die Ökonomie nur ein Teil der Wirklichkeit ist und oft nicht einmal der wichtigste Teil. Aber dazu ein andermal vielleicht mehr. Hier möchte ich von dieser mir selbst gesetzten Beschränkung einmal abweichen und eine gewagte These zur Zukunft zum Nachdenken, zum Selbstdenken des geneigten Lesers in den Raum stellen. Denn sie beschäftigt mich doch schon seit einiger Zeit und will öffentlich gemacht werden.

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