Staatsgeheimnis Bankenrettung

Dieser Film von Harald Schumann zeigt auf, wo das Geld, das angeblich immer für die Griechen, die Spanier und andere Schuldnerländer der Eurozone aufgebracht wurde (vor allem in Deutschland immer mit der Betonung von uns), denn überhaupt hingeflossen ist. Die Antworten, die er bei seiner Suche, die ihn quer durch Europa führt, findet, sind zunächst mal sehr überraschend, da sie wenig bis gar nichts mit dem zu tun haben, was uns die Mainstream-Medien immer vermitteln.

In einer knappen Stunde erfährt man hier mehr über die Hintergründe der Eurokrise und -rettung als durch jahrelanges Zeitungslesen zuvor.

Der Film lief auf arte und kann hier auf YouTube gesehen werden.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

2 Gedanken zu „Staatsgeheimnis Bankenrettung“

  1. Zu dem Filmtipp haben wir einen Leserbrief von Hauke Suwe bekommen:

    Ich habe mir den Film angeschaut und muss sagen es ist alles nachvollziehbar, zumindest solange der Film läuft. Erst nach dem Film merkt man wie komplex die Zusammenhänge sind, wenn man nämlich versucht das gesehene mit eigenen Worten wiederzugeben, es Revue passieren zu lassen. Das unvorstellbare/unbegreifliche ist, dass eben nicht aufgezeigt werden kann wo die Gelder wirklich hingeflossen sind. Irgendwelche skrupellosen Spekulanten, dass ist das was ich mitgenommen habe !

    Der Film hat mir eine andere Sichtweise aufgezeigt. Sehr zu empfehlen.

    Dennoch zeigt dieser Film mehr die Vorkommnisse in Spanien und Irland auf, die durch die Eurozone, den dadurch günstigen Zinsen und den dadurch entstandenen Bauboom entstanden sind.

    Die Situation in Griechenland kommt in diesem Film zu kurz. Vielleicht auch, weil es eine leicht andere Geschichte ist. Zu den aufgezeigten Problemen kommt hinzu, dass es in Griechenland einen funktionierenden Staat niemals gegeben hat! Und dieses ist dann auch ausnahmsweise mal nicht Deutschland/der EU anzulasten.
    Zumindest nicht bis dahin. Alles was dann geschah (Schuldenlüge, Wegsehen der EU, Einführung des Euro etc.), war, zumindest im Nachhinein betrachtet, wiederum ein großer Fehler der Politik…

    Dazu hier ein mindestens ebenso inhaltsreicher Film: Die Griechenlandlüge
    http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=QIlqJbLdB78

    Und Moral von der Geschicht, spiele mit fremden Staaten nicht!

    Danke für den weiterführenden Hinweis und Link zu dem Film über Griechenland!

  2. So, jetzt habe ich mir mal den Film Die Griechenland-Lüge angeschaut.
    Darin werden einige Missstände, die in Griechenland zweifellos vorliegen, treffend beschrieben, und auch die Kontraproduktivität der Austeritätspolitik kommt gut rüber. Trotzdem ist dieser Film m. E. recht tendenziös und vermittelt teilweise Unwahrheiten.
    Zum einen wird das griechische Wirtschaftswachstum auf Pump gegeißelt, dabei aber verschwiegen, dass dies vor allem deshalb problematisch war, weil Deutschland seit Einführung des Euro durch seine Niedriglohnpolitik eine Konkurrenzwirtschaft gegenüber den anderen Mitgliedern der Eurozone betreibt. Die Finanzkrise mit ihrer Folge der Bankenrettungen, die auch Griechenland viel Geld gekostet und die Staatsschuldenquote nach oben getrieben hat, wird dabei ebenfalls in dem Film nicht erwähnt. Ohne diesen Auslöser hätte es allerdings diese sogenannte Schuldenkrise (und die daraus resultierende Eurokrise) gar nicht erst gegeben.
    Es wird zwar in dem Film gezeigt, wie die griechischen Staatsschulden kontinuierlich seit 2000 anstiegen, allerdings sollte die Entwicklung von Staatsschulden (wenn sie denn aussagefähig sein soll) nicht in absoluten Zahlen betrachtet werden, sondern immer als Staatsschuldenquote im Verhältnis zum BIP, und diese Quote ist vor der Finanzkrise in Griechenland aufgrund der steigenden Binnennachfrage gesunken (s. dazu auch hier).
    Zum anderen wird in dem Film m. E. unlautere Panikmache betrieben, indem Deutschlands Steuerzahler angeblich für EZB-Kredite haftbar sein sollen. Das ist nur eben nicht der Fall, s. dazu auch hier.
    Und dann ist die ganze Zeit vom Sparen die Rede, was nun auch nicht wirklich zutreffend ist, nur weil dieser Begriff immer in aller Munde ist. Vielmehr handelt es sich um eine Politik der Austerität gegenüber Griechenland, und diese führt eben gerade nicht dazu, dass ein Land seine Schulden reduzieren kann, da die wirtschaftliche Basis (wie in dem Film ja auch zu sehen) zunehmend ruiniert wird.
    Dass dann bei den extremistischen Parteien nur die links stehende Syriza präsentiert, die rechtsextreme Goldene Morgenröte aber nicht mal am Rande Erwähnung findet, erscheint mir auch seltsam, da diese, wie hier zu sehen ist, eine deutlich größere Gefahr für die Demokratie darstellt. Und vor allem sollte man sich fragen, warum denn die deutsche Regierung mit aller Macht sich (auch im griechischen Wahlkampf, was eigentlich ein Unding ist) für eine Regierung der beiden Parteien (nämlich die sozialdemokratische PASOK und die konservative Nea Dimokratia, wobei über Letztere auch wieder im Bezug auf Misswirtschaft kein Wort verloren wird, was ich ebenfalls tendenziös finde) eingetreten ist, die gerade für die Klientelwirtschaft in Griechenland, die in dem Film zu Recht angeprangert wird, stehen.
    Insofern kann ich für diesen Film nur das Fazit ziehen, was leider die Regel beim ZDF ist: Es geht vor allem darum, die Regierung Merkel gut dastehen zu lassen.

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