Wenn es um die FDP geht, benutze ich ja immer gern den Begriff der Voodoo-Ökonomen – was nichts anderes aussagen soll, als dass die ideologischen wirtschaftspolitischen Vorstellungen der FDP mit der Realität nichts zu tun haben und nur funktionieren würden, wenn irgendwelche übersinnlichen oder magischen Mächte mit im Spiel wären.
Ein Beispiel, was das sehr gut veranschaulicht:
Wenn es nach der FDP ginge, dann wäre die gesetzliche Rente vermutlich schon abgeschafft. Immerhin wurde die ja bereits hinreichend demontiert, sodass sie für viele kaum für ein materiell sorgenfreies Leben im Alter reicht. Also wird, vor allem auch von der FDP, immer dazu aufgefordert, doch zusätzlich privat für die Rente vorzusorgen.
Und das macht man dann beispielsweise mit Rentenfonds.
Diese Rentenfonds basieren nicht selten auf Staatsanleihen. Staatsanleihen? Da war doch was. Ach ja: Das sind ja im Prinzip Staatsschulden.
SCHULDENBREMSE!!!
Im deformierten Weltbild der FDP sind Staatsschulden ja was ganz Schlimmes und Böses, weshalb auch unbedingt die Schuldenbremse eingehalten werden muss.
Kleiner Exkurs: Solche Ansichten kommen eben dabei raus, wenn man ausschließlich mit betriebswirtschaftlicher Denke an volkswirtschaftliche Problemstellungen rangeht. Das ist ungefähr so schlau, als wenn man einen Herzinfarkt hat und dann erst mal zum Zahnarzt geht. Wobei ein Zahnarzt generell natürlich schon mehr Kompetenzen hat als ein Betriebswirtschaftler …
Staatsschulden sind also etwas, was es in der FDP-Sichtweise am besten gar nicht geben sollte – und dennoch empfiehlt man den Leuten, wenn man sie nicht sogar durch die eigene sozialstaatsfeindliche Politik dazu nötigt, ihre Altersversorgung unter anderem auch auf Staatsanleihen und somit Staatsschulden aufzubauen.
Wundert es da noch irgendjemanden, dass wir eine deftige Haushaltskrise haben, wenn der Vorturner dieser Trümmertruppe gerade Finanzminister ist?