Der Gegelte ist wieder aufgetaucht. Und zwar im direkten Umfeld der Bundesregierung. Das verheißt nichts Gutes …
Der Lügenbaron von und zu Guttenberg hat sich ja damals aus der aktiven Politik zurückgezogen, nachdem nicht nur klar wurde, dass er in seiner Doktorarbeit unsauber gearbeitet hat, sondern er zudem noch die Öffentlichkeit deswegen dreist belogen hatte.
Da nutzten auch alle schönen BILD-Storys über den schön gegelten Karl-Theodor und seine schicke Frau, die ihm bei der Das Goldene Blatt-Fraktion ein exzellentes Image verpasst haben, nichts mehr. Wenn schon nicht der Kundus-Vorfall zu einem Rücktritt führte, so reichte 2011 immerhin noch ein derartiges Gebaren für ein Abtreten von der politischen Bühne. Heutzutage würde er vermutlich immer noch neben Jens Spahn im Parlament sitzen und sich einen feixen.
Zwischendurch lobbyierte Guttenberg dann noch mal ganz direkt bei Angela Merkel im Rahmen von deren Chinareise 2019 für Wirecard, und das zu einem Zeitpunkt, als im Grunde schon absehbar war, was für eine betrügerische Windbeutelklitsche der Laden war (s. hier). Aber auch das passt ja irgendwie zum Gegelten, finde ich.
Da vermutlich nicht mal die CDU einen derart verbrannten und unseriösen Politdarsteller wieder in ein Amt hieven könnte, ohne massiver Kritik ausgesetzt zu sein, geht es nun auf etwas indirekterem Wege: Die Traumfamilie der Guttenbergs existiert nämlich seit 2022/2023 nicht mehr, im April wurde die Ehe geschieden. Während alle, die ihn für einen ach so guten Politiker mit Format hielten, aber im Grunde eigentlich doch im Grunde nur einen Aristokraten zum Aufblicken haben wollten, Rotz und Wasser heulten, gab Guttenberg dann am gleichen Tag bekannt, dass er mit Katherina Reiche zusammen sein würde. Ja, richtig, die Gaslobbyistin, die gerade als Bundeswirtschaftsministerin eine denkbar miese Figur abgibt und somit Teil der schlechtesten Bundesregierung aller Zeiten.
Das ist nun nicht nur etwas für BILD (und auch andere, wie beispielsweise der Spiegel, die damals Guttenberg ständig über den grünen Klee gelobt haben), um wieder tolle Homestorys auf Klatschblattniveau raushauen zu können, sondern bedeutet auch, dass der Ex-Bundeswirtschaftsminister nun nur um eine Ecke wieder Zugriff auf sein ehemaliges Amt hat.
Und das scheint er ja auch weidlich schon zu nutzen, denn zumindest würde das erklären, warum Reiche nun schon öfter mit Fake News (oder wie man 2011 noch sagte: Lügen) aufgefallen ist, vor allem wenn es darum ging, erneuerbare Energien schlechter und fossiles Gas besser dastehen zu lassen. Würde mich zumindest nicht wundern, wenn sie sich da von ihrem Betthupferl den einen oder anderen Tipp, wie man es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und die Öffentlichkeit hinters Licht führt, zukommen ließe.
Und der Gegelte freut sich bestimmt auch, auf diese Weise über den ganz, ganz kurzen Dienstweg wieder ein bisschen politische Einflüsterung betreiben und damit Einfluss ausüben zu können. Wäre dann quasi eine Win-win-Situation für die politisch unerfahrene Ministerin und den politisch erfahrenen Ex-Minister. Gut, für alle anderen, die sich eine fachkompetente und saubere Wirtschaftspolitik wünschen, eher eine Lose-lose-Situation, aber so was dürfte Ihro gegelte Durchlaucht sicherlich nicht anfechten.
Geschichten, die das Leben schreibt – und auf die zumindest ich gern hätten verzichten können …