Interessantes aus KW 21/2024

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron von der AfD (zurzeit zudem auf Platz zwei der Liste seiner Partei zur Europawahl) steht unter Korruptionsverdacht und soll Zahlungen aus Russland erhalten haben, um so politisch Stimmung gegen eine Unterstützung der Ukraine erhalten zu haben. Nun haben laut einem Artikel auf t-online Ermittler bei Bystron Unterlagen zu Goldbarren und verschiedenen internationalen Konten gefunden. Bystron behauptet, das gehöre alles seiner Mutter und die Zahlungen auf seinem tschechischen Konto seien alle transparent dem Finanzamt gemeldet – was laut einem Beitrag von Deutschland gegen NAZIS auf Facebook allerdings von den zuständigen Finanzämtern bestritten wird. Na, was da wohl noch alles ans Licht kommen wird … [Karl]

2. Facebook ändert seine Richtlinien, da man die Daten der User zum Training für KI benutzen möchte. Was das für den Einzelnen für Vor- und Nachteile mit sich bringt, wird in einem Artikel von Mimikama beschrieben. Dort findet sich dann auch eine Anleitung, wie man dieser Änderung widersprechen kann, wenn man keinen Bock darauf hat. Unbedingt wissenswert für Facebook-Nutzer! [Karl]

3. In einem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik lotet Jens Beckert aus, was zurzeit an Klimaschutz realistisch umsetzbar und eher utopisch ist. Dabei betrachtet er sowohl die Sachen, die vonseiten der Politik geschehen müssen, als auch das, was jeder Einzelne beitragen kann – letztlich auch, um einen gesellschaftlichen Stimmungswandel zu unterstützen, der dann Politik und Wirtschaft zum Handeln bringt. Interessante und wichtige Gedanken – und wer das gern noch etwas weiter vertiefen möchte: Beckert hat gerade auch ein Buch mit dem Titel „Verkaufte Zukunft – Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht“ veröffentlicht, das natürlich noch mal umfassendere Inhalte zu dem Thema bietet. [Karl]

4. Rechtsextremes Gedankengut herrscht nur bei irgendwelchen verarmte Ostdeutschen vor? Nö, die Schickeria findet das offensichtlich zum Teil auch richtig dufte. Anders ist nicht zu erklären, dass ein paar High-Society-Gören auf Sylt vor der Bar „Pony“ beim Feiern ausländerfeindliche und neonazistische Parolen gesungen und gegrölt haben, wie eine Meldung von Spiegel Online berichtet. Dabei haben sie sich auch noch gefilmt und das Ganze dann online gestellt … Ein Artikel in der taz beschreibt noch die Hintergründe dazu und dass das Partylied „L’amour toujour“ von Gigi D’Agostino schon öfter von Rechten dafür genutzt wurde, dann „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ mitzugrölen. Und eine AfD-Politikerin hat diesen primitiven Partymob dann auch noch richtig super gefunden – wenig überraschend. [Karl]

5. Im Atommülllager Asse in Niedersachsen dringt laut einem Artikel in der taz Salzwasser ein und sucht sich immer neue Wege, sodass zurzeit nicht klar ist, ob die Situation vor Ort noch beherrschbar bleibt. Der eigentliche Plan war ja, das giftige Zeug, dass dort in großen Mengen unterirdisch lagert, ab 2033 dort rauszuholen. Nun ist nicht klar, ob das so noch funktionieren wird oder ob nicht eventuell die ganze Anlage geflutet werden muss – mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region. Wer immer noch meint, dass Atomkraft eine gute Idee ist, sollte also nur mal nach Asse schauen und sich die dortigen potenziellen Schäden und immensen Kosten vor Augen führen. [Karl]

6. Über große Aufregung in der Gamer-Szene berichtet Dom Schott in seiner Kolumne auf Netzpolitik.org: Das neue Spiel der Reihe „Assassin’s Creed“ spielt im historischen Japan – und einer der Protagonisten ist ein schwarzer Samurai. Das rief natürlich sofort Kritiker auf den Plan, die von Geschichtsfälschung sprechen. Allerdings gab es ebendiesen schwarzen Samurai namens Yasuke tatsächlich, doch von so einer Tatsache lassen sich diejenigen, die nun gleich wieder übertrieben Wokeness vermuten, nicht abschrecken. Woran man sieht: Es geht diesen Leuten nicht um korrekte geschichtliche Darstellung (zumal in einem Spiel, in dem auch Aliens vorkommen, was offenbar niemanden zu stören scheint), sondern um reinen Rassismus. [Karl]

7. Die Studie „Banking on Climate Chaos“ hat einer Meldung von Rettet den Regenwald zufolge ermittelt, mit wie viel Geld Banken weltweit seit dem Pariser Klimaabkommen fossile Energien gefördert haben: satte 6,9 Billionen US-Dollar. So wird es natürlich schwer, irgendwelche Klimaziele zu erreichen, wenn mit der Zerstörung unseres Weltklimas immer noch dermaßen viel Geld gemacht wird. [Karl]

8. Die Bundesregierung ringt ja gerade darum, wo überall gekürzt werden muss, da sie zu wenig Einnahmen haben. Da sind zuerst mal Bürgergeldempfänger und Aslysuchende im Fokus, auch in der öffentlichen Diskussion, dabei gäbe es eine recht einfache Lösung, wie die Staatskassen aufgefüllt werden könnten: Betriebsprüfer beim Finanzamt einstellen. Die bringen nämlich wesentlich mehr Geld ein als sie kosten, wie Maurice Höfgen in einem Artikel seines Blogs Geld für die Welt mit eindrucksvollen Zahlen belegt, sind aber absurderweise in den letzten Jahren immer mehr einem Stellenabbau zum Opfer gefallen. Schlecht für die Allgemeinheit, gut für Großbetriebe und Vermögende, die sich so leichter vor ihren Steuerzahlungen drücken können. [Karl]

9. Flüchtende werden in Ländern wie Tunesien, Marokko oder Mauretanien von Sicherheitskräften zusammengetrieben, in Fahrzeuge verfrachtet und dann ohne Wasser irgendwo in der Wüste ausgesetzt. Und das Ganze wird auch noch mit EU-Geldern finanziert. Klingt abenteuerlich, ist aber leider Realität, wie eine internationale Recherche, über die ein Artikel auf tagesschau.de berichtet, herausgefunden hat. Mit diesen Erkenntnissen konfrontiert, kommen von den dafür zuständigen Politikern nur hohle Floskeln – und so können wir hier in Europa weiterhin mit Gewalt Menschen davon abhalten (und eben gern auch mal dabei umbringen), die zu uns kommen wollen. Widerlich! [Karl]

10. Im Maßregelvollzug Berlin-Reineckendorf sterben regelmäßig dort untergebrachte Personen, also Straftäter, die psychisch krank oder suchtkrank sind. Nachdem nun schon der zweite Insasse innerhalb eines Monats dort verstorben ist, und das trotz einer eigentlich vorgesehenen 24-Stunden-Überwachung, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft, wie aus einem Artikel der taz hervorgeht. Das grundsätzliche Problem: Es gibt zu viele Insassen, zu wenig Betten und zu wenig Personal, daraus folgend dann auch zu wenig Therapieangebote. So sparen wir am Rande unserer Gesellschaft Menschen zu Tode. [Karl]

Kollektiv

Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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