An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
1. Rechtsextreme Jugendliche haben auf einem Feuerwehrfest im Potsdamer Stadtteil Golm einen Besucher krankenhausreif geschlagen. Wie aus einem Artikel der Märkischen Allgemeinen hervorgeht, war dessen einziges Vergehen, dass er einen Freund schützen wollte, der aufgrund eines Kopfschüttelns ins Visier des rechten Packs geraten ist, nachdem dies zum Gigi-D’Agostino-Lied „L’Amour Toujours“ „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt hatten. Da es in Golm schon öfter mal Probleme mit rechten Jungspunden gab, bleibt nun die Frage, wer denn auf die pfiffige Idee kam, diesen doch recht vorbelasteten Song dort zu spielen und somit diese Eskalation auszulösen. [Karl]
2. Polizisten brechen in Wohnungen ein, um dort Computer mit Software zum Ausspähen zu infizieren. Klingt nach Bananenrepublik oder dystopischer Science-Fiction? Wird aber bald hierzulande Realität, wenn es nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geht. Das BKA-Gesetz soll nämlich entsprechend geschärft werden, da die Fernzugriffe auf Computer, um dort Staatstrojaner zu installieren, häufig nicht erfolgreich waren. Dass so was beispielsweise die Pressefreiheit in arge Bedrängnis bringt und den Quellenschutz von Journalisten massiv unterhöhlt, stellt Hendrik Zörner, Pressesprecher vom Deutschen Journalisten-Verband, in einem Gastartikel auf Netzpolitik.org fest. [Karl]
3. In einem Kommentar auf t3n bringt Nils Bolder einen Abgesang auf Streamingdienste wie Netflix und Co. Diese würden ihm heute nicht mal ansatzweise noch so viel Spaß bringen als zu Beginn im Jahr 2015. Die Gründe sind vielfältig: viele Anbieter, eine unüberschaubare Menge an Filmen und Serien, steigende Preise. Dabei war dies alles, wie Bolder feststellt, schon von Anfang an in diesem Geschäftsmodell angelegt. Damit beschreibt er ziemlich genau das, was ich von Anfang an bei Streamingdiensten an Bedenken geäußert habe – weshalb ich nach wie vor physische Medien nutze und auch immer noch viel Spaß damit habe. :o) [Karl]
4. Italien faschistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gibt sich ja gern moderat, nun macht sich allerdings auch so langsam im medialen Mainstream die Erkenntnis breit, dass es damit nicht allzu viel auf sich hat. In einem Artikel von tagesschau.de wird so berichtet, dass eine italienische Journalistin sich bei einem Treffen der Jugendorganisation von Melonis Partei Fratelli d’Italia eingeschlichen hat und dort reichlich offen zelebrierten Rechtsextremismus erlebte. Meloni wiegelte zunächst ab, ging dann aber aufgrund zahlreicher internationaler Berichte doch auf Distanz. Dazu kommt noch ein Postengeklüngel in ihrer Partei, um so Familienmitglieder gut alimentiert unterzubringen. Tja, Faschisten bleiben halt Faschisten und handeln auch entsprechend. Davon sollte man sich nie täuschen lassen. [Karl]
5. Heiner Flassbeck stellt in einem Artikel auf den NachDenkSeiten sein neustes Buch „Grundlagen einer relevanten Ökonomik“ vor. Darin zeigt er in acht Kapiteln auf, welche Irrtümer zurzeit den ökonomischen Mainstream dominieren, was dann immer wieder zu wirtschaftlichen Verwerfungen führt, da man eben die Realität aufgrund von falschen theoretischen Grundlagen auch falsch einschätzt und dementsprechend nicht funktionierende Lösungen für Probleme anwendet. Scheint kein ganz leichter Stoff zu sein, aber ist bestimmt hochinteressant! [Karl]
6. In einem Interview mit Netzpolitk.org äußert sich die Medienpädagogin Charlotte Horsch zur Thematik des Trackings von Kindern. Immer mehr Eltern nutzen Smartwatches und Apps, um stets auf dem Laufenden zu sein, wo sich ihre Kinder gerade aufhalten. Das kann allerdings negative Folgen für die Beziehung zwischen Eltern und Kindern haben, erst recht, wenn die Eltern das heimlich machen. Auch die Entwicklung der Kinder hin zu selbstständig agierenden Personen kann durch ein Übermaß an Tracking beeinträchtigt werden. Was bin ich nur froh, dass es so einen Kram noch nicht gab, als ich selbst Kind war … [Karl]
7. Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung gibt Einblick in die afghanische Welt der Taliban. Und diese ist wahrlich gruselig, denn das Regime unterdrückt dort alle möglichen Arten von Freiheit und zeigt sich entgegen der Zusicherungen von 2021 nach dem Abzug der westlichen Armeen genauso archaisch wie noch 1996. Besonders Frauen haben da nichts zu lachen, aber auch ansonsten liest sich das so ziemlich wie die Hölle auf Erden. Deswegen ist das Regime auch nach wie vor international geächtet, gewinnt nun aber an Boden, da Deutschland gerade wegen Abschiebungen mit den Steinzeit-Mullahs verhandelt und diesen somit Legitimation verschafft. Ist das also die feministische Außenpolitik, von der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Sonntagsreden immer so gern schwafelt? [Karl]
8. Deutsche Schüler schneiden bei Pisa-Tests immer schlechter ab. Woran das liegen könnte, was solche Test überhaupt für Aussagekraft haben, wie man Schule anders gestalten könnte, um einen besseren Output zu gewährleisten, und welche Tests dafür überhaupt sinnvoll sind, erläutern zwei Bildungsexperten mit durchaus konträren Ansichten in Interviews mit brand eins. Was in jedem Fall deutlich wird: Deutschland hat ein ziemliches Bildungsproblem, was sich nicht nur in schlechten Pisa-Testergebnissen widerspiegelt. Allerdings scheint es auch schwierig, hier mal wirklich umfassende Änderungen durchzusetzen. [Karl]
9. Die AfD treibt ihr dummes Opfernarrativ echt auf die Spitze. Da erdreistet sich eine brandenburgische Abgeordnete der Nazipartei doch tatsächlich, bei einer Gedenkveranstaltung für Euthnasieopfer des Dritten Reichs einen Kranz im Namen ihrer Fraktion niederlegen zu wollen, worauf sie dann von der Gedenkstättenleiterin zum Gehen aufgefordert wird. Das ignoriert die Blaubraune dann natürlich, wofür sie wenig freundliche Worte erhält und sich verständlicherweise als Heuchlerin bezeichnen lassen muss, wie ein Artikel in der Märkischen Allgemeinen berichtet. Und hinterher wird dann das Märchen verbreitet, dass die AfD-Tante brutalst angegangen worden wäre – was niemand der Anwesenden bestätigen kann. Dieser Sauhaufen von einer Partei ist wahrlich das Schäbigste, was dieses Land je hervorgebracht hat – einfach nur widerwärtig. [Karl]
10. Ein Artikel im GEO berichtet über eine interessante Studie: Forscher fanden heraus, dass das schnelle Switchen zwischen Videos in sozialen Medien, das eigentlich Langeweile vertreiben soll, genau das Gegenteil bewirkt: Das ständige Unterbrechen der Aufmerksamkeit führt letztlich zu Unzufriedenheit und steigert die Langeweile. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass vor allem junge Menschen aufgrund ihrer zunehmend verkürzten Aufmerksamkeitsspanne oft nicht mehr in der Lage sind, längere Beiträge zu verfolgen, ergibt sich da eine fatale Kombination – und entsprechend viel Frustration bei den Internet-Usern. [Karl]
11. Was die Besteuerung von Unternehmenserbschaften angeht, kursieren ja viele Halbwahrheiten. Nun steht hier bald ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts an, da hier große Ungerechtigkeiten vorherrschen, beispielsweise wenn man nur mal nicht erbende Unternehmensgründer und Erben von Unternehmen vergleicht. Ein Artikel auf fluter. stellt die unterschiedlichen Sichtweisen zu diesem Thema und den aktuellen Status quo dar, um mal ein bisschen faktenbasierte Sachlichkeit in die Debatte zu bringen. [Karl]
12. Dass die deutsche Berichterstattung zum Krieg in Gaza oftmals sehr einseitig ist, wurde ja schon einige Male kritisiert. Eine sehr fundierte Einschätzung dieser Thematik gibt der Nahostwissenschaftler Tom K. Würdemann in einem Interview mit der taz. Dabei geht er auch auf ausländische Medien ein, die zum Teil auch parteiisch berichten, aber eben nicht so katastrophal hetzerisch wie beispielsweise Springer. Und es wird dabei auch deutlich, dass es heute bei allen zugänglichen Informationen eine viel aufwendigere und anspruchsvolle Aufgabe ist, sich tatsächlich valide Informationen zu beschaffen. [Karl]
13. Der ehemalige VW-Boss Martin Winterkorn steht laut einem Artikel des ReaktionsNetzwerks Deutschland wegen des Dieselskandals erstmals als Angeklagter vor Gericht. Er meint zwar, dass er von all den Manipulationen nichts gewusst haben will, es ist jedoch fragwürdig, wie glaubwürdig diese Aussage ist, wenn man sich anschaut, wie Winterkorn sonst bei Problemen im Konzern agiert hat. Nun wird verhandelt, wobei zu hoffen ist, dass der Prozess aufgrund von Winterkorns angeschlagener Gesundheit überhaupt zu Ende geführt werden kann. Da ich persönlich diesem Typen nicht ein Wort glaube, hoffe ich, dass er ordentlich verknackt wird. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich Manager nicht für den von ihnen angerichteten Schaden verantworten müssen. [Karl]