Population Boom (2013)

„Ein bekanntes Horrorszenario: sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Schwindende Ressourcen, giftige Müllberge, Hunger und Klimawandel – eine Folge der Überbevölkerung? Wer behauptet eigentlich, dass die Welt übervölkert ist? Und wer von uns ist zu viel?“

Der österreichische Filmemacher Werner Boote („Plastic Planet“) widmet sich in dieser knapp 90-minütigen Dokumentation von 2013 dem Thema der angeblichen Überbevölkerung. Er reist durch die ärmsten Länder, besucht die kinderreichen Slums und unterhält sich mit einem Mitarbeiter der chinesischen „Nationalen Kommission für Bevölkerung und Familienplanung“. Mit naiven Fragen und Gegenargumenten interviewt er diverse Leute rund um den Globus und zeigt die krassen Gegensätze zwischen den ärmsten Bewohnern unseres Planeten und denen, die am meisten verbrauchen und es den ärmsten in die Schuhe schieben.

Durch seinen entspannten Umgang und seine humorvolle und offene Art gewinnt er nicht nur die Sympathie seines filmischen Umfeldes, sondern nimmt auch den Zuschauer mit auf diese internationale und bunte Reise. So bleibt die Dokumentation ohne den direkten Vorwurf an die Bewohner der reicheren Industrienationen, aber einige Protagonisten nennen das Kind schon sehr deutlich beim Namen: Nicht die Überbevölkerung bedroht das Klima, es sind die reichen Nationen und ihr unersättlicher Konsumhunger.

Mich hat diese Dokumentation auf leichte Weise 90 Minuten unterhalten, und hinterher blieb ein leicht bitterer Geschmack, der aber den hohen Informations- und Unterhaltungswert nicht mindern konnte. Leider wird der Film nicht direkt auf der Webseite www.populationboom.at angeboten, aber 3sat hat ihn derzeit kostenlos in der Mediathek:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=56521

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Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

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