Interessantes aus KW 27/2017

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Wie umgehen mit dem Kolonialismus und deren Opfern? Ein ca. sechsminütiger Bericht auf ttt (titel thesen temperamente) beschäftigt sich mit dem ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts, verübt vom damaligen Deutschland im heutigen Namibia. Seit Jahrzehnten protestieren die Herero und Nama erfolglos für eine Anerkennung und Wiedergutmachung und haben deshalb nun in den USA offiziell Klage eingereicht. Wie wenig das die Politik interessiert, wie unethisch das Thema einfach auf die lange Bank geschoben wird, spricht Bände! Die sieben Milliarden für die Energiekonzerne (Rückzahlung Brennelementesteuer) würde ich doch lieber gen Afrika überweisen wollen … [Dirk]

2. Eigentlich sind wir die Anblicke gewohnt, wie es in Mehrfamilienhäusern aussieht, die an sogenannte Heuschrecken verkauft wurden. Warum die Stadt Schwerin allerdings eine Klausel beim Verkauf zulässt, die dringend benötigte Instandsetzungsmaßnahmen auf Jahre verschleppt, das will mir nicht so recht einleuchten. Vor allem weil es sich bei den Wohnungen um sozialen Wohnungsbau handelt … mehr darüber erfährt man in einem zehnminütigen Bericht bei Frontal21. [Dirk]

3. Wie das Wissensmagazin scinexx berichtet, scheint Glyphosat in Gewässern die Giftproduktion von Krötenlarven (Kaulquappen) zu erhöhen. Es gibt noch keine Untersuchungen zu den ausgewachsenen Erdkröten, aber bisher scheint das Zeugs ja kaum wieder vom Körper abgebaut zu werden. Auch bei Kröten in Australien sind schon Studien mit erhöhter Sterberate unter Fressfeinden veröffentlicht worden. [Dirk]

4. Erschreckendes hat sich scheinbar bereits am 1. Januar 2017 zugetragen: Laut einem Beitrag auf Hintergrund wurde dem Strafgesetzbuch ein Artikel zur rechtswidrigen Vorbereitung auf einen Angriffskrieg entfernt. Liest man allerdings den passenden Beitrag auf Telepolis dazu, wirkt die Streichung doch gleich weniger skandalös, zumal wir ja noch das gute alte Grundgesetz haben. Wieder einmal der Hinweis, sich mehrerer Quellen zu bedienen (siehe auch hier). [Dirk]

5. In der taz findet sich ein Beitrag zu einem Anti-G20-Treffen (Gipfel für globale Solidarität) in der Kulturwerkstätte Kampnagel in Hamburg. Wie bereits in den letzten Wochenhinweisen von Jean Ziegler beschrieben, hält auch die Trägerin des Alternativen Nobelpreises Vandana Shiva die Eliten der G20 für ausführende Marionetten (oder „Sherpas“, wie sie sagt). Ein kurzer Beitrag zu einer scheinbar sehr abwechslungsreichen Diskussionsrunde. Mehr zum Gipfel auf der Webseite der Veranstaltung. [Dirk]

6. Ein erneuter Geniestreich gelang Netzpolitik mit einem zensierten PDF vom NSA-Untersuchungsausschuss: Die geschwärzten Stellen konnte wieder leserlich gemacht werden, so ein Bericht auf Telepolis. Der Clou an diesem Sicherheitsdisaster ist, dass ausgerechnet der Leiter der Kommission, Patrick Sensburg (CDU), dieses schlecht geschwärzte PDF online gestellt hatte. Wieder so ein typischer Fall von „Spiegelprinzip“, Herr Sensburg. [Dirk]

7. Wie die deutsche Entwicklungshilfe in Afrika aussieht, haben wir schon häufiger thematisiert. Bei Monitor lief gerade ein achtminütiger Bericht mit entsprechendem Begleittext auf der Seite, der das Thema mal wieder auf die Tagesordnung bringt. Es ist einfach unglaublich, wie der Staat die ärmsten der Armen ausbeuten und das auch noch als Hilfe verkauft. Da wird den großen Konzernen in die Tasche gewirtschaftet, die Leute vor Ort verlieren ihr Land, und wenn etwas schiefläuft, dann zahlt der deutsche Steuerzahler. Absolut skandalös! [Dirk]

8. Endlich: Die EU beschließt, dass multinationale Konzerne ihre Einnahmen nach Ländern differenziert jedem offenlegen müssen! Nun kann endlich das Finanzamt an den richtigen Stellen ansetzen und gerecht besteuern … WENN es nicht wieder entsprechende Ausnahmeregelungen geben würde, wie quer in einem dreiminütigen Video berichtet. [Dirk]

9. Ein interessanter Artikel zu den G20-Ereignissen auf Telepolis: Großdemonstrationen im Zeitalter der Riots. Unterm Strich: Alles wie (wahrscheinlich) geplant – die Elite wird die Sache für ihre Zwecke ausschlachten und die „freie“ Presse wird es den Bürgern einpeitschen. [Gerald]

10. Das PC, Tablet, Smartphone, also Bildschirmmedien, für Kinder und Jugendliche eher entwicklungshemmend sind, sollte bekannt sein – es gibt reichlich Studien zu diesem Thema. Die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat eine Bildungsoffensive angekündigt, die die Nutzung von Bildschirmmedien vorantreiben soll. In diesem Telepolis-Interview wird der Frage nachgegangen, ob diese Initiative nicht eher schadet als nützt.
Zitat aus dem Interview: „Wer Bildungsprozesse ermöglichen will, verzichtet möglichst lange und vor allem in der Grundschule auf Bildschirmmedien.“ Nach dem, was ich zu diesem Thema weiß, kann ich dem nur zustimmen! [Gerald]

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Kollektiv

Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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