Imane Khelif und die Realitätsverweigerung

Die algerische Boxerin Imane Khelif ist in den Fokus der wutberauschten Öffentlichkeit geraten, nachdem sie die Italienerin Angela Carini nach nur 46 Sekunden und zwei harten Treffern zum Aufgeben gezwungen hat. Der Vorwurf: Khelif sei gar keine Frau. Das ist zwar komplett erstunken und erlogen, aber das hindert vor allem rechte Hetzer nicht, das dennoch zu behaupten, sodass sich deren bräsiger Anhang nun schön echauffieren kann.

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Fortsetzung zu „Der Rechtsruck und seine Ursachen“

Mit einiger Sorge blicken ja viele zurzeit (sehr zu Recht) in die USA, denn sollte dort im November Donald Trump zum Präsidenten gewählt werden, könnte es mit der Demokratie schnell vorbei sein im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“. Dabei sollte man allerdings nicht aus den Augen verlieren, dass uns hierzulande durchaus Ähnliches droht, wenngleich dabei deutlich subtiler und diskreter vorgegangen wird.

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Das organische Dilemma

Der Mensch, das einzige Lebewesen der Erde, das rationale Entscheidungen trifft und dessen Intelligenz die aller anderer Lebewesen auf diesem Planeten hinter sich lässt. So nehmen die meisten Menschen sich und ihre Umwelt wahr, wobei alle politischen oder kulturellen Gegner natürlich mit ihrer Rationalität „falsch“ liegen. Wie rational kann man sein, wenn andere die genaue Gegenposition für rational halten? Und wie kommen wir darauf, dass Wildtiere ihre Entscheidungen nicht auf der gleichen Grundlage treffen wie wir?

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Nachtrag zur Fußball-EM

Letzte Woche schrieb ich ja schon einen Artikel zur Fußball-EM und deren politischer Dimension, vor allem in Form von Patriotismusnormalisierung, die von der Neuen Rechten nicht nur als wünschenswert angesehen, sondern auch hemmungslos ausgenutzt wird. Jetzt ist Deutschland ausgeschieden, und die AfD und andere Rechtsaußen kriegen gleich schon wieder reichlich Futter.

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Toxischer Gegenpol: junge woke Nonbinäre

Jeder kennt sie: „alte weiße Männer“. Sie sind der Inbegriff für ein machtversessenen Menschentyp, der sexistisch und rassistisch auf seine Privilegien pocht. Statistisch kann man das wahrscheinlich auch darstellen, wenn man sich die CEOs westlicher Staaten anschaut. Aber wo ist der Unterschied zu einem rassistischem und/oder sexistischem Weltbild, wenn ich Menschen wegen ihres Geschlechts, Aussehens und Alter in diese Schublade stecke? Ich weiß nicht, was jemand dafür kann, die Gunst der frühen Geburt („alt“), die helle Pigmentierung der Haut („weiß“) und das Privileg des männlichen Geschlechts („Mann“) zu haben. Was ist daran besser oder schlechter, Menschen wegen ihres jugendlichen Alters, ihrer (möglichen) ausländischen Herkunft und ihres ebenso wenig gewählten (sondern biologischen) männlichen Geschlechts vorzuverurteilen? Das ist schlichtweg die diametral entgegengesetzte Vorverurteilung: gleiches Niveau und ebenso einfältig und unreflektiert.

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