Neues aus der Anstalt, ZDF, vom 11. 3. 2014

Gestern Abend bin ich dazu gekommen, mir die letzte Folge von Neues aus der Anstalt auf YouTube anzuschauen. Wirklich sehenswert! Neben deutlicher Kritik an der einseitigen Medienberichterstattung über die Ukraine in den letzten Wochen geht es vor allem recht ausführlich um die gesetzliche Rente bzw. um deren Demontage. Hier leistet das Kabarett mal wieder die Aufklärungsarbeit, die man eigentlich von nicht humoristischen politischen Sendungen/Artikeln erwarten würde. In dieser Form muss einen um die Anstalt als eines der wenigen Highlights im gleichgeschalteten Medienmainstream auch nach dem Weggang des exzellenten Duos Priol/Pelzig nicht bange sein.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

2 Gedanken zu „Neues aus der Anstalt, ZDF, vom 11. 3. 2014“

  1. Folgender Leserbrief erreichte uns hierzu von Michael Kleine:

    Ich hoffe sehr, das die Nachfolger von Pelzig und Priol das ausgezeichnete Niveau der ersten beiden Sendungen halten können, bzw. halten dürfen. NADA war schon bisher das letzte Flagschiff des wirklich kritischen Kabaretts in Deutschland und konnte sich mit Max Uthoff und Claus von Wagner nochmals steigern. Dabei war ich Anfangs sehr kritisch, vor allem wenn man beobachtet, welchen Weg man bei der ARD gegangen ist. Dort moderiert jetzt ein sich selbst als politisches Neutrum gebender Comedian wie Dieter Nuhr eine „Satire“-Sendung. Bloß nicht anecken! Immerhin gibt´s da noch mal den ein oder anderen interessanten Gast. Gut, das es noch die Anstalt gibt!!!

    So sehe ich das auch, nur dass ich Nuhr weniger als Neutrum sehe, sondern als deutlich neoliberale Propagandatute, der seine Scherze (wie es beim Kabarett eigentlich nicht sein sollte) nicht auf Kosten der herrschenden Eliten macht, sondern denen noch schön einen mitgibt, die sowieso schon ständig von der BILD und ähnlichen Hetzorganen auf die Fresse bekommen. Nicht von ungefähr wurde Nuhr von rechten Webseiten schon des Öfteren dafür abgefeiert …

  2. Zur aktuellen Sendung von letzter Woche schrieb uns Jochen Schmidt einen Leserbrief:

    Ich bin gespannt, ob auf dieser Seite Meinungsfreiheit herrscht und meine Meinung zur Sendung nicht zensiert wird.
    Dies ist die 3. Sendung, in der Uthoff und von Wagner zum Thema Ukraine keine Satire bieten, sondern Tatsachen schlichtweg verdrehen und exakt die Propaganda nachbeten, die vom Kreml vorgegeben wird und zwar so offensichtlich, dass man sich fragen muss, ob Uthoff und von Wagner vom ZDF so schlecht bezahlt werden, dass sie sich über die russische Propaganda-Agentur Ruptly TV ihr Zubrot verdienen zu müssen.
    Satire kenne ich als eine Form, um zumeist soziale und politische Missstände in pointierter, überspitzter, humorvoller, aber faktisch korrekter Form anzuprangern. So war es über Jahrzehnte bei Dieter Hildebrandts „Scheibenwischer“ der Fall. Satiriker machen sich nicht zu Marionetten einer in- oder ausländischen Regierung, da dadurch ihre Instanz ad absurdum geführt wird. Aber so sehr ich mich auch über die eklatanten Unwahrheiten in der Darstellung des ukrainisch-russischen Kriegs aufregen mag, so beweist die Sendung doch eines: Meinungsfreiheit ist möglich, auch im ZDF. auch dann, wenn genau dort „satirisch“ das Gegenteil behauptet wird. In Russland ist der Kampf für die Meinungsfreiheit längst verloren. Man stelle sich dort eine Sendung wie „Die Anstalt“ vor, mit einem pro-ukrainischen Beitrag und mit Kritik am russischen Rentensystem, das derzeit massiv angezapft wird, um milliardenschweren Firmen Entschädigungen für das durch EU-Sanktionen verlorene Geld zu ersetzen. Ach ja, wer hier den Teil vermisst, in dem ich die Behauptungen von Uthoff und von Wagner widerlege: Da dies viele Seiten mit Fakten benötigen würde, bitte ich Sie, wie ich selbst auf russischen, ukrainischen und deutschen Seiten zu recherchieren, um sich Ihre Meinung zu bilden und ansonsten ihrem Verstand und Ihrer Intuition zu folgen.

    Zunächst mal herrscht hier natürlich die Meinungsfreiheit – auch wenn ich persönlich die vorgetragene Meinung von Jochen Schmidt nicht wirklich teilen kann. Denn seiner Logik zufolge wären dann auch der Beirat der ARD sowie der deutsche Presserat vom Kreml gesteuerte Propagandaschergen. Wir haben hier auf unterströmt ja auch schon ein paarmal über Fehlmeldungen in der Ukraine-Berichterstattung etwas geschrieben, sodass mir hier eher diejenigen einer massiven Manipulation aufzusitzen scheinen, die wirklich den Nonsens glauben, dass alle kritischen Stimmen daran von Moskau bezahlt würden. Ich hab zumindest noch keinen Scheck von Putin und Co. bekommen …

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