Interessantes aus KW 12/2020

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Ein Artikel der Albert Schweitzer Stiftung präsentiert interessante Zahlen zur Fleischproduktion in Deutschland. Was sich auf den ersten Blick gut anhört, dass nämlich weniger Tiere geschlachtet wurden, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Indikator für Tierqual, denn die Menge an Rind- und Geflügelfleisch ist gleichzeitig angestiegen. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Einzeltiere noch mehr Fleisch geben und damit ein noch mieseres Leben bis zur Schlachtung führen. Industrielle Fleischproduktion ist eben einfach das Letzte. [Karl]

2. Angela Merkel hält eine Rede wegen der Corona-Pandemie an die Bevölkerung, und alle überschlagen sich vor Jubel. Alle? Zum Glück nicht ganz, es gibt noch einige einsame Rufer in der Wüste wie Jens Berger, der in einem Artikel auf den NachDenkSeiten betont, dass statt warmer, aber letztlich wirkungsloser Worte an das Krankenhauspersonal mal ein bisschen Selbstkritik angebracht wäre. Schließlich ist ja Merkels Politik weitgehend dafür verantwortlich, dass es einen Pflegenotstand und Ausstattungsmängel in den Kliniken gibt. Und auch einen Ausblick, dass zukünftig der Gesundheitssektor wieder auf Vordermann gebracht werden sollte, fehlte natürlich. Leider nicht überraschend, aber es reicht eben, um die Untertanen zum Frohlocken zu bringen. [Karl]

3. In einem Kommentar in der taz äußert Ulrike Herrmann die Hoffnung, dass ein Resultat der Corona-Krise das Ende des Neoliberalismus sein könnte. Schließlich ist ja gerade für jeden offensichtlich, dass „der Markt“ ausgesprochen unnütz ist, um so einer Pandemie beizukommen, weswegen ja auch gerade alle nach staatlichen Maßnahmen rufen. Das wäre in der Tat ein positiver Aspekt, allerdings fehlt mir so ein bisschen der Glaube, dass sich diese an und für sich logische Erkenntnis dann auch langfristig durchsetzen wird. [Karl]

4. Vladimir Balzer thematisiert in einem Kommentar auf Deutschlandfunk Kultur einen Aspekt, der mir bei dieser Corona-Sache auch viel zu kurz kommt: das widerspruchslose Hinnehmen der Einschränkung von Grundrechten. Dabei zeigt er auch die Folgen auf, die diese zurzeit rigide freiheitsbeschränkenden Maßnahmen (die letztlich erst notwendig wurden aufgrund des Regierungsversagens beim Krisenmanagement) mittelfristig haben werden, nämlich haufenweise verarmte Freiberufler und eine stark dezimierte Kulturszene. Aber der deutsche Untertan macht sich zu einem Großteil diese Gedanken nicht, sondern scheint eher das Denunzieren anderer zu genießen. [Karl]

5. Und noch was zum Thema Corona: Bayern und der Bund wetteifern gerade darum, ein Gesetz zum Gesundheitsnotstand fertigzustellen, das weitreichende Eingriffe im Falle, dass ein ebensolcher Notstand ausgerufen wird, beinhaltet. Das geht bis hin zu Zwangsrekrutierungen von Arbeitskräften, um kurzfristig die Handlungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu erhöhen, wie ein Artikel auf Telepolis berichtet. Klingt für mich alles reichlich totalitär, da hier weiter Hand an die Grundrechte der Bürger gelegt werden soll. Und bei der Umsetzung hapert es teilweise auch schon mit der demokratischen Genauigkeit. [Karl]

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