Der Mensch ist das Salz der Erde. So zumindest die Aussage von Sebastião Salgado im Film von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado (Sebastiãos Sohn). Wer in diesen Film geht, um wie bei einer Ausstellung, von Bild zu Bild geführt zu werden, wird wahrscheinlich nicht befriedigt aus der Vorstellung kommen. Wer erwartet, das soziale Umfeld von Salgado näher kennenzulernen, wird ebenfalls nicht viel von dem Erwarteten vorfinden. Und auch die Zuschauer, denen eine BBC-Dokumentation voller monumentaler Aufnahmen vorschwebt, könnten ihre Erwartungen vielleicht nicht als erfüllt betrachten.
Um es klar zu sagen: Mich hat der Film sehr bewegt und tiefe und nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Er begleitet die themenbezogenen mehrjährigen Projekte in chronologischer Reihenfolge und zeigt einige Fotos aus den Schaffenszyklen. Für mich ist jedoch der rote Faden das Leben selbst und die emotionalen Reifegrade, die man dabei durchlaufen kann. Dabei spielt die „Moral“ eine zentrale Rolle und letzten Endes auch die „Hoffnung“. Ein sehr ruhiger und besinnlicher Film, und ich versehe ihn kurzerhand hier mit dem Prädikat besonders empfehlenswert.
„Das Salz der Erde – Eine Reise mit Sebastião Salgado“
NFP Gruppe ©2014
Einen ähnlich schönen und gleichzeitig verstörenden Einblick liefern die Fotografien von Henry Fair: harmonische Bilder in lebhaften Farbtönen. Allerdings sind es der zweite Blick und die Information zu den Fotos, die seine Aufnahmen so brisant machen. Es handelt sich um desaströse Umweltzerstörungen durch den Menschen. Ein siebenminütiger Bericht bei ttt (ARD) zeigt einige seiner Bilder.