Interessantes aus KW 28/2021

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Gute Presse hat jeder gern – wenn es allerdings darum geht, Journalisten zu disziplinieren, wenn sie nicht das Gewünschte schreiben oder sagen, dann ist die Pressefreiheit in Gefahr. Und wenn so was auch noch als Forderung monatelang auf der Website des Bundeswirtschaftsministeriums steht, dann wird es schon etwas brisant. So berichtet ein Artikel von Capital, wie der „Beirat Junge Digitale Wirtschaft“, der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier berät, in einem Positionspapier genau so eine einseitig positive Berichterstattung über Start-up-Gründungen einfordert. Nun erntet man dafür Kritik, und schon will es keiner so richtig gewesen sein und das sei ja auch alles nur ein Missverständnis. Ja, ja … [Karl]

2. Die Hammerskins sind eine gut vernetzte, straff organisierte und auch bewaffnete rechtsextreme Organisation, die schon öfter durch Nähe zum Rechtsterrorismus, u. a. dem NSU, aufgefallen ist. Da sollte man doch meinen, dass man so eine finstere Truppe wohl besser verbieten sollte. Wird nur leider nicht gemacht. Der Frage, warum das so sein könnte, geht ein achtminütiger Beitrag von Monitor (WDR) nach. Ein möglicher Grund: Der Verfassungsschutz möchte seine V-Mann-Quellen schützen und bewertet dieses Anliegen höher als die öffentliche Sicherheit. In jedem Fall skandalös, dass die Hammerskins im kürzlich vom Bundesinnenministerium vorgestellten Verfassungsschutzbericht nicht mal vorkommen. [Karl]

3. In seiner Kolumne auf Spiegel Wissenschaft regt Christian Stöcker an, doch statt immer nur über Annalena Baerbock mal über CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet zu reden. Und da gibt es einiges, was den in nicht gerade gutem Licht dastehen lässt, wenn man sich beispielsweise mal seine Aussagen zur Klimaschutzpolitik anschaut. Das ist nämlich ein einziges Herumgeeier, bei dem Laschet sich ständig selbst widerspricht. Und somit ganz gewiss keinen kompetenten Eindruck vermittelt. Aber klar: Über Inhalte mag man bei der CDU eben nicht so gern reden, da macht man sich lieber daran, in trumpscher Manier den politischen Konkurrenten mit Dreck zu beschmeißen. [Karl]

4. Weiteren medialen Gegenwind bekommt CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet auch von der Süddeutschen Zeitung, und zwar in Form eines Kommentars von Alexander Hagelüken. Der wirft Laschet vor, die wirtschaftliche Fehlentwicklung der letzten Jahre – immer mehr sehr Reiche und immer mehr sehr Arme – weiter vorantreiben zu wollen, indem er einen wirtschaftspolitischen Kurs vertritt, wie man ihn sonst von der FDP kennt. Damit würde die Spaltung im Lande nur weiter vorangetrieben werden. Das wird sogar empirisch belegt, wie Mechthild Schrooten in einem Artikel für der Freitag darstellt. Die Wahlprogramme der Parteien wurden nämlich von Wirtschaftswissenschaftlern analysiert, und dabei kam eindeutig heraus, dass CDU/CSU und FDP vor allem den ohnehin schon Reichen noch mehr Geld zuschustern wollen. Leider wenig überraschend … [Karl]

5. Auch Katja Thorwardt hat, wie aus ihrem Kommentar in der Frankfurter Rundschau hervorgeht, wenig für Armin Lascht und sein ständiges Phrasengedresche und Rumgeeier übrig. Was sie zudem noch aufzeigt: Der sogenannte Laschet-Flüsterer Nathanael Liminski, immerhin Chef der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen, hat über sein Elternhaus sehr direkte Verbindungen zur ultrareaktionären katholischen Vereinigung „Opus Dei“ und ist bereits durch ausgesprochen homosexuellenfeindliche Äußerungen aufgefallen. Auch wenn Laschet den lieben Onkel mimt: Da steuert ein knallharter Rechtsaußen aufs Kanzleramt zu. [Karl]

6. Und noch mal Armin Laschet: Der CDU-Kanzlerkandidat ist gerade in die von der Unwetterkatastrophe verwüsteten westdeutschen Gebiete gereist, da dies, wie Ulrike Herrmann in einem Kommentar in der taz ausführt, im Bundestagswahlkampf eine unerlässliche Sache sei. Doch auch dort zeigt Laschet vor allem, dass er überhaupt nicht in der Lage ist, Krisen zu managen – was zu seinem Agieren im Zuge der Corona-Pandemie passt. Zudem lügt er dort auch schon wieder, dass sich die Balken biegen. Was für ein indiskutabler Typ … [Karl]

7. Der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gestaltete sich laut einem Artikel in der Berliner Zeitung genauso chaotisch und unerfreulich wie die letzten Jahre dieses Einsatzes. So wurden die zurückkehrenden Soldaten beispielsweise von niemandem aus dem Bundeskabinett oder Verteidigungsausschuss empfangen, und auch die Kanzlerin hat sich nicht blicken lassen. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) lügt deswegen dreist rum und behauptet, dass die Soldaten eben eine „stille Ankunft“ haben wollten. Unglaublich, wie selbstverständlich bei der CDU einfach permanent die Unwahrheit gesagt wird, wenn es einem gerade irgendwie in den Kram passt! Von der mangelnden Wertschätzung der Soldaten, die man ja immerhin in die Krieg geschickt hat, ganz zu schweigen. [Karl]

8. Nikolas Löbel hat mit der Vermittlung von Maskendeals in seiner Zeit als CDU-Bundestagsabgeordneter letzten Frühling 250.000 Euro eingesackt. Er ist dann zwar von seinem Mandat zurück- und aus der Partei ausgetreten, aber nun fand die Bundestagsverwaltung, dass er eigentlich nichts Falsches gemacht habe und die Kohle behalten darf. Dass er zuvor auch schon durchaus einige Windigkeiten in seinem Lebenslauf vorzuweisen hat, auf die ein Artikel in der taz hinweist – geschenkt. Woran man sieht, dass auch auf den Hinterbänken bei der CDU schäbige Typen zu finden sind. [Karl]

9. Und da taucht der Name Nikolas Löbel gleich noch mal auf, nämlich in einem Artikel von SWR Aktuell, in dem es um die sogenannte Aserbaidschan-Connection geht, also CDU-Abgeordnete, die für das Regime des kaukasischen Despoten Werbung gemacht und Partei ergriffen haben. Natürlich bestreiten die CDUler, dafür Geld bekommen zu haben, wobei ja beispielsweise im Fall von Karin Strenz (natürlich auch CDU) schon nachgewiesen wurde, dass sie bestochen wurde. In dem Artikel wird auch eine 45-minütige Dokumentation zu dem Thema verlinkt, die mit Sicherheit auch sehr interessant sein dürfte. [Karl]

10. Jennifer Neda John forscht an der Standford Internet Observatory zum Thema Fake News und beschreibt nun in einem Artikel auf heise online, warum die sogenannte Generation Z, also die heute 9- bis 24-Jährigen, so anfällig für Fake News sind. Das hat eine Menge mit deren Mediennutzung, vor allem in den sozialen Medien, zu tun, wo Influencer als Vertrauenspersonen angesehen wird, deren Aussagen viel zu selten hinterfragt werden. Jennifer Neda John zeigt zudem auf, was Gesellschaft und Politik gegen diese gefährliche Entwicklung machen können. [Karl]

11. Vom Cartoonisten Ralph Ruthe engagiert gibt es immer wieder auch politische Statements. Nun hat er ein vierminütiges Video auf seinem YouTube-Kanal bereitgestellt, in dem es um die Klimakatastrophe geht – und die typischen „Gegenargumente“ gegen eine verschärfte Klimaschutzpolitik. Das Ganze wird auf amüsante und leicht verständliche Art vorgebracht, was das Video zu einer trotz des ernsten Themas kurzweiligen Angelegenheit macht. Gut geeignet, um es in sozialen Medien zu teilen oder auch Jugendlichen zukommen zu lassen! [Karl]

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