Interessantes aus KW 24/2022

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Die Preise steigen ja in den letzten Monaten stark, was vielen Menschen in Deutschland zu schaffen macht. Woran diese Preissteigerung allerdings zu einem großen Teil liegt, wird dabei selten erwähnt, da es nicht mit der gängigen neoliberalen Mainstream-Ökonomie zusammenpasst: Thomas Fricke erläutert in seiner Kolumne auf Spiegel Online, dass die Profite vieler Unternehmen in der letzten Zeit, die von den Krisen Corona und Ukraine-Krieg geprägt war, stark angestiegen sind. Und nun wollen eben alle möglichen Firmen dabei mitmachen und erhöhen auch die Preise, selbst wenn es dafür gar keinen realen Grund gibt. Marktversagen par excellence! [Karl]

2. Dass russische Medien wie Russia Today im Zuge des Ukraine-Krieges reichlich Propaganda verbreiten, ist ja den meisten Menschen klar. Dass allerdings auch hiesige Qualitätsmedien ihr eigenes PR-Süppchen kochen und das dann als Information verkaufen, dürfte vielen nicht so bewusst sein. Ein eklatantes Beispiel dafür wird in einem Artikel auf den NachDenkSeiten geschildert und belegt: So wurde vonseiten der Tagesschau, immerhin das Nachrichtenflaggschiff des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, ein ukrainischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Donezk, bei dem auf einem Markt vier Zivilisten starben, einfach so (und offensichtlich wider besseres Wissen) als russischer Angriff deklariert. Ist das nun nur ein grober Patzer oder beabsichtigte Manipulation? Ersteres kann ich mir bei den Profis, die da für die Tagesschau arbeiten, ehrlich gesagt kaum vorstellen. [Karl]

3. Die aktuelle rigide Abschiebungspolitik von Großbritannien, durch die das Recht auf Asyl quasi ausgehebelt wird, steht zurzeit ja sehr zu Recht stark in der Kritik. Christian Jacob stellt in einem Kommentar in der taz allerdings fest, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist, denn die EU betreibt seit Jahren eine menschenverachtende und tödliche Abschottungspolitik, die leider nur bei viel zu wenigen Menschen für Empörung sorgt. Und die vor allem der weltweit steigenden Zahl von Geflüchteten (man schätzt mittlerweile 100 Millionen Menschen) auch überhaupt nicht gerecht wird. Ach ja: Und die Klimakatastrophe wird nach wie vor noch nicht als Fluchtgrund anerkannt, obwohl gerade hier die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren massiv ansteigen dürfte. [Karl]

4. Vor allem vonseiten der CDU gab es ja mächtig Häme und Schelte für Annalena Baerbocks (Grüne) frisierten Lebenslauf und die unkorrekten Zitatkennzeichnungen in ihrem Buch, was im Bundestagswahlkampf letztes Jahr für mächtig Furore sorgte. Nun stellt sich gerade laut einem Artikel auf Telepolis heraus, dass die CDU-Nachwuchshoffnung Diana Kinnert zum einen ihren Lebenslauf reichlich aufgehübscht hat und dort nicht stimmige Angaben präsentiert sowie zum anderen in ihren zwei Büchern reichlich plagiiert hat. Ups … wo hört man denn nun die Empörung der CDUler? Na ja, ihrer Parteikarriere dürfte das kaum schaden, denn um in der CDU voranzukommen, ist es ja die beste Voraussetzung, dass man Unaufrichtigkeit und Verlogenheit schon von Anfang an tief verinnerlicht hat. [Karl]

5. Von Maurice Höfgen habe ich hier ja schon öfter mal Videos seines YouTube-Kanals geteilt, in denen er ökonomische Zusammenhänge so erläutert, dass sie auch von Laien gut verstanden werden können. Nun findet sich ein lesenswertes Interview in der Berliner Zeitung mit ihm, in dem er sich zur aktuellen Inflation, dem Tankrabatt, weiteren Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung und auch Bitcoin äußert. Ausgesprochen interessante Ansichten, wie ich finde! [Karl]

6. Harald Welzer befasst sich in einem Artikel auf taz futurzwei mit den ökologischen Folgen von Kriegen. Diese sind nämlich nicht nur oftmals erheblich und verursachen große Umweltschäden, die weit über die Dauer eines Krieges hinaus bestehen, sondern auch völkerrechtswidrig. 1978 trat nämlich das Umweltkriegsübereinkommen in Kraft, dass kriegerische Aktionen, die gravierende Umweltschäden zur Folge haben, eben als völkerrechtswidrig klassifiziert. Komisch nur, dass man davon zurzeit so gut wie gar nichts hört im Zuge des Ukraine-Krieges, auch nichts von den ehemalig umweltbewegten und mittlerweile zu Ökopopulisten verkommenen Grünen … [Karl]

7. Julian Assange soll, wenn es nach der britischen Innenministerin Priti Patel geht, an die USA ausgeliefert werden, wo ihm eine 175-jährige Haftstrafe oder sogar noch Schlimmeres droht. Warum das nicht nur eine Sache ist, die Assange persönlich betrifft, sondern investigativen Journalismus generell, erläutert Dominik Wetzel in einem Artikel auf Telepolis. Darin wird nicht nur der Fall Assange noch einmal zusammenfassend beschrieben, sondern auch klargestellt, dass in dessen Windschatten eine Kriminalisierung von Investigativjournalisten vorangetrieben wird. Was dann wiederum ein eklatanter Angriff auf die Pressefreiheit im Allgemeinen ist. [Karl]

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Kollektiv

Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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