Sankt Martin

Hui, da weht ein medial entfachter Sturm durch Deutschland: Die Linken wollen Kindern die Sankt-Martins-Umzüge verbieten! Skandal! Wo leben wir denn hier! „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber …“ gehört natürlich auch dazu auf den Social-Media-Plattformen, wenn aufrechte Deutsche ihrer Empörung darüber Luft machen.

Tja, und was ist nun dran an dem Ganzen? Nichts – es handelt sich hier um die Meinung eines Einzelnen Politikers der Linkspartei (s. dazu hier; die Pressemitteilung ist allerdings leider nicht mehr verfügbar). Aber so funktioniert das dann: Ein Politiker sagt etwas, daraus wird dann: „Die Partei will …“ oder sogar „Die Politiker verbieten …“ Und wozu das Ganze? Natürlich nur, um dem Bürger mal wieder was zum Aufregen zu liefern, damit er von den wirklich wichtigen Dingen abgelenkt wird. Nebelkerze nennt sich so was. Und dabei werden dann noch schön wieder die Bevölkerungsteile aufeinandergehetzt, diesmal geht’s dann wieder gegen die Ausländer, die uns ja unsere ganze Identität nehmen wollen und sich nicht anpassen usw. usf.

Es ist heutzutage so einfach, an die entsprechenden Informationen heranzukommen über das Internet, aber es scheint noch viel einfacher zu sein, sich erst mal mächtig aufzuregen und seinen Unmut herauszupoltern. Dementi und Richtigstellungen werden dann ja oft eh nicht so wahrgenommen wie eine zunächst mal falsche Meldung, die sich als Schlagzeile weiterverbreitet und sich in den Köpfen der Menschen festsetzt.

Medien, die hierbei aktiv mitmachen, sind meiner Meinung nach Brandstifter der schlimmsten Sorte. Schließlich ist es ja nicht so, dass da nur Holzköpfe in den Redaktionen sitzen, die nicht wissen, was sie mit ihrem Geschreibe bewirken. Und es ist nicht mehr nur die BILD-Zeitung, die sich solcher widerwärtigen Methoden der Volksaufwiegelung bedient.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

Ein Gedanke zu „Sankt Martin“

  1. Heute habe ich gerade einen sehr guten Artikel (der zurzeit leider gerade nicht erreichbar zu sein scheint) zu diesem Thema gefunden, der zudem noch mit ein paar anderen Gerüchten aufräumt, die von Mainstream-Medien nur zu gern weiterverbreitet und zum Teil noch aufgebauscht wurden, um ein fremdenfeindliches, rassistisches und nationalistisches Klima in Deutschland zu schaffen.

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