E-Mobilität ja, aber dann bitte richtig

Die industrielle Revolution, fälschlicherweise mit der Geburt des Kapitalismus gleichgesetzt, zeichnete sich durch die Mobilität der Energienutzung aus. Energie war plötzlich fast überall zu haben.

Sie gipfelte im Strom, eine Energieform, welche über Leitungen an vorher schier undenkbaren Orten zur Verfügung gestellt werden konnte. Seit etwa einem Jahrhundert gewinnt sie immer mehr an Bedeutung und wie bedeutsam sie ist, kann man unschwer erkennen, wenn sie einmal ausfällt, nicht zur Verfügung steht.

Sie ist so übermächtig geworden, dass wir nun selbst unsere individuelle Mobilität darauf umstellen wollen, dafür gewaltige Windparks und Solarparks schaffen und den Strom in die Leitungen pressen, dafür immer mehr Leitungen bauen wollen, Natur vernichten, und das für vernünftig dann sogar halten. Schlimmer, wir akzeptieren die Verschmutzung, die Verschwendung von Ressourcen durch die Minen, fernab zwar unseres Blickes, um die notwendigen Batterien dafür herstellen zu können. Wir kloppen uns gar um den Standort dieser Batteriewerke in den Ländern, mit dem Bund.

Absurd, was sich da meinen Augen bietet.

Noch absurder, weil das alles gar nicht in dem Maße notwenig wäre.

Würde man nämlich im Norden den Wind nutzen, um Strom herzustellen, der dann wiederum dafür genutzt werden könnte, um Wasserstoff und Sauerstoff zu produzieren, wären Netze, Batterien, Öl und Gas für den Individualverkehr bald überflüssig. Denn das Wasserstoffauto steht längst bereit, ist effizient und umweltschonend, braucht kein Atom und keine Kohle, keine neuen Netze, braucht nur Sauerstoff und Wasserstoff und erzeugt damit seinen Strom selbst.

Denn, das ist der Witz, das eigentlich absurde, auch das Wasserstoffauto ist ein E-Mobil, eines mit eigenem Kraftwerk, dessen Abgase dann nur aus Wasser bestehen. Nur eben sind wir hier nicht so weit im Denken und unsere Autokonzerne haben diese Technik mehr oder weniger verschlafen gehabt, die deutsche Politik war und ist nur mit der Null beschäftigt, was die Absurdität nur rechtfertigt, aber nicht entschuldigt.

E-Mobilität ja, aber dann bitte vernünftig!

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Heinz

Jahrgang 1958, am Leben interessiert, auch an dem anderer Menschen, von Rückschlägen geprägt. Nach diversen Tätigkeiten im Außendienst für mehrere Finanzdienstleister und zuletzt als Lehrkraft auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Ökonomie und Gesellschaft, den Kapitalismus in all seinen Formen zu verstehen und seit Jahren zu erklären ist meine Motivation. Denn ich glaube, nur wer versteht, wird auch Mittel finden, die Welt zu einer besseren Welt zu machen. Leid und Elend haben ihre Ursache im Unverständnis.

Ein Gedanke zu „E-Mobilität ja, aber dann bitte richtig“

  1. Auch ein blindes Huhn findet irgendwann mal ein Korn und was für das einzelne Huhn gilt, gilt auch für zwei Hühner. Altmaier und Scheuer meine ich. Beide haben heute die Wasserstoff-Offensive gestartet. Ob das Hand und Fuß haben wird, was diese Beiden da planen, mag ich noch nicht beurteilen. Aber das endlich was gestartet worden ist, wenn auch pathetisch gleich mit dem ersten Platz auf der Welt versehen, ist schon zu loben.

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