Interessantes aus KW 51/2019

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Greta Thunberg hat ein Foto von einer Zugfahrt in Deutschland gepostet, in dem sie auf dem Gang eines Waggons sitzt, weil der Zug überfüllt war. Daraufhin hat die Deutsche Bahn reagiert und behauptet, Greta sei erster Klasse mit Sitzplatz gefahren – dabei aber leider einige Tatsachen weggelassen. Und genau das nehmen dann rechte Hetzer und Greta-Hater zum Anlass, um ordentlich loszuzetern und das ganze in den sozialen Medien zu verbreiten. Wie das alles tatsächlich abgelaufen ist, schildert ein Artikel auf Der Volksverpetzer – was vor allem aufzeigt, dass Greta-Hater jeden Mist glauben, wenn er nur ihr eigenes Weltbild bestätigt. [Karl]

2. Ein Artikel im Standard berichtet über ein spannendes Experiment: Die NGO Give Directly hat Tausenden von armen Menschen in Kenia einmalig 1000 Dollar ausgezahlt – und dann wurde geschaut, was das für Folgen hat. Und diese sind nicht etwa, dass diese Menschen das Geld einfach nur verprasst und selbst nichts weiter getan haben, sondern die gesamte Region hat wirtschaftlich davon profitiert, auch diejenigen, die nicht mit einer solchen Zahlung bedacht wurden. Sehr interessant! [Karl]

3. Jemand, der als Ordner auf einer Neonazi-Demo war, eine Tätowierung der sogenannten schwarzen Sonne (ein beliebtes rechtsextremes Symbol) hat und zudem bis vor wenigen Tagen Mitglied bei Uniter war sitzt in Sachsen-Anhalt in einem Kreisparlament … nicht für die AfD, wie man nun vielleicht meinen mag, sondern für die CDU, wie aus einem Kommentar von Sasan Abdi-Herrle auf Zeit Online hervorgeht. Und die CDU sieht darin auch kein Problem, denn ihr Mitglied Robert Möritz hätte sich ja von seiner Vergangenheit distanziert … also auf Anfrage … und bei seinem Tattoo will er nicht gewusst haben, was das genau ist … und bei Uniter ist er ja auch raus … also seitdem das Ganze nun öffentlich wurde … Die CDU und die AfD werden sich immer ähnlicher! Einen passenden und zutiefst sarkastischen Kommentar dazu hat Stefan Kuzmany auf Spiegel Online geschrieben. Wobei ich fürchte, dass den Antidemokraten von der CDU diese böse Ironie doch glatt entgehen wird … [Karl]

4. Eine Meldung auf watson beschreibt, wie es für Hartz-IV-Empfänger im nächsten Jahr finanziell trotz einer leichten Erhöhung der Regelsätze noch mal enger werden dürfte: Die Strompreise werden nämlich merklich erhöht, sodass sich hier für viele Menschen, die eh schon mit jedem Cent kalkulieren müssen, weitere Belastungen hinzukommen, die sie dann irgendwo anders einsparen müssen (obwohl es dafür in der Regel kaum Potenzial gibt). Der Betrag für Strom in den Regelsätzen ist nämlich so niedrig festgesetzt, dass er mit der Realität nicht viel zu tun hat. [Karl]

5. In einem Artikel auf Publikum.net befasst sich Patrick Scherfeld mit dem Messenger-Dienst WhatsApp und wie dieser gängigen Kommunikationsstrukturen widerspricht. Die Konsequenzen: Die User werden ungeduldig, es entstehen Missverständnisse, Kontrollbedürfnisse werden geweckt und die App bestimmt die Kommunikation bzw. das Kommunikationsverhalten (was ja eigentlich eher umgekehrt sein sollte). Kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich Derartiges auch immer wieder bei WhatsApp-Usern beobachten kann – und bestätig mich darin, Messenger-Dienste nach wie vor nicht zu nutzen. [Karl]

6. Mal wieder wird deutlich, dass die Ökonomisierung des Gesundheitswesens keine gute Idee war: Wie aus einem zweieinhalbminütigen Bericht der tagesschau hervorgeht, hat der größte deutsche Hersteller von Krebsinfusionen im ganz großen Stil ein betrügerisches Bestechungsnetzwerk aufgebaut, in das Onkologen und eine Apotheke involviert sind. Auf diese Weise wurden etliche Millionen von den Krankenkassen kassiert – und das Patientenwohl dürfte dabei wohl kaum im Vordergrund gestanden haben. Es wird sogar vermutet, dass es deswegen zu absichtlichen Falsch- oder Übermedikationen gekommen sein könnte. [Karl]

7. Panikmache ist ja weltweit zur politischen Werbemaschinerie „Nummero Uno“ geworden. Die einen machen Panik mit Klima und Zuwanderung, die anderen mit Zuwanderung und Gewalt. Kurz und nüchtern kann man zumindest in Sachen Gewalt mit dem 3-minütigen Clip bei quer (BR) wieder die Füße auf den Boden bekommen. Warum fällt es uns Menschen nur so schwer, eine Meinung außerhalb zwischen den möglichen Extrempositionen einzunehmen? Warum müssen wir Dinge, die wir nicht gutheißen, gleich hassen (oder es zumindest so sagen, weil wir einfach keine detaillierten Informationen dazu haben und so unsere Uninformiertheit versuchen zu verstecken)? Keine Ahnung zu haben ist okay, man muss Dinge deswegen nicht gleich verurteilen. [Dirk]

8. Kernkraft anstatt fossiler Brennstoffe und regenerativer Energie? Ich höre und lese das immer wieder, denn das Argument vom fehlenden CO2-Ausstoß scheint einleuchtend. Wie es aber wirklich aussieht, dass erklärt Dr. Harald Lesch in einem 12-minütigen Video im YouTube-Kanal von Terra X (ZDF). [Dirk]

9. Über gute Nachrichten aus den Niederlanden berichtet ein Artikel auf Spiegel Online! Der dortige Oberste Gerichtshof hat nun in einem nicht anfechtbaren Urteil entschieden, dass die Regierung zwingend das Ziel, bis 2020 einen um 25 % niedrigeren CO2-Ausstoß als 1990 zu haben, einzuhalten hat. Das Urteil könnte Signalwirkung auch für andere Länder haben, in denen sich Bürger, die ihre Regierungen wegen Laissez-faire beim Klimaschutz verklagen, nun auf das niederländische Urteil berufen können. Allerdings auch schon ein bisschen hart, dass die Politik von Gerichten quasi dazu gezwungen werden muss, keine Politik gegen ihre Bürger zu machen. [Karl]

10. Ein Artikel von digitalcourage gibt einen Überblick über die derzeitigen Bemühungen vor allem von konservativen und rechten Politikern, grundrechtswidrige Massenüberwachungsmaßnahmen wie die Vorratsdatenspeicherung durchzupauken. Die Begründungen sind dabei in der Regel recht fragwürdig und werden auch immer wieder von Gerichten in Zweifel gezogen. Schon ziemlich übel, mit welcher Selbstverständlichkeit viele Politiker den Bürger anscheinend per se als Feind betrachten … [Karl]

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