Interessantes aus KW 4/2015

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Ein Artikel im Tagesspiegel schildert, wie CDU-Abgeordnete des EU-Parlaments unter Druck gesetzt werden, weil sie sich für einen Untersuchungsausschuss einsetzen, der sich mit den Steuererleichterungen für Großkonzerne in Luxemburg und damit auch mit den Machenschaften Jean-Claude Junkers, dem jetzigen Vorsitzenden der EU-Kommission und damaligen Premierminister von Luxemburg, beschäftigen soll. Ein derartig despotisches Verhalten sollte eigentlich einem hochrangigen EU-Politiker fremd sein, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf den Zustand der EU und ihrer Institutionen.

2. Gisela Burckhardt schildert in ihrem Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik die unschönen Zustände in der Bekleidungsindustrie, wobei sich katastrophale Arbeitsbedingungen nicht nur auf die üblichen Verdächtigen wie kik und Primark beschränken. Zum Schluss gibt es auch noch ein paar Tipps, worauf man beim nächsten Klamottenkauf achten sollte. Passend dazu: Meedia berichtet, dass die norwegische Tageszeitung Aftenposten drei junge Modeblogger nach Kambodscha geschickt hat, damit diese mal den Alltag in den Fabriken als Arbeitskräfte am eigenen Leib miterleben. Für die drei jungen Menschen eine anscheinend sehr erschütternde Erfahrung … Und auf der Webseite Fairtradekleidung gibt es einige Tipps, wo man denn guten Gewissens seine Klamotten einkaufen kann.

3. Warum ich kein Satiriker mehr bin erklärt uns der Satiriker Oliver Maria Schmitt im Feuilleton der FAZ und bietet damit eine etwas andere Sichtweise auf die vielerorts heuchlerische Charlie-Hebdo-Solidarität der letzten Wochen.

4. Aus einem Artikel der taz geht hervor, wie sich die BILD nach dem Auftritt von Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel bei Günther Jauch in der ARD damit brüstet, schon lange vor Pegida entsprechende Thesen vertreten und verbreitet zu haben. Super, BILD, Ihr benennt Euch also selbst als Inspirationsquelle Nummer eins für Rassisten. Ist ja nicht so, dass wir hier auf unterströmt da schon vor einigen Wochen drauf hingewiesen haben …

5. Die Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft stehen am 15. 2. an, und auch die rechtsextreme AfD tritt dort an. Auf deren Kandidatenliste findet sich auch die ehemalige Schill-Partei-Angehörige Karina Weber – und wer sich mal anschaut, was die Webseite Keine Stimme den Nazis über diese Frau alles herausgefunden hat, der weiß, dass die Beteuerungen der AfD, nicht rechts zu sein, nur hohle Phrasen sind: Pegida-Freundin, Antiislamistin, Pirincci-Fan, Reichsbürgerin, ausländerfeindlich und gegen Gleichberechtigung von Männern und Frauen – da findet sich bei Weber alles, was zurzeit am rechten Rand populär ist.

6. Michael Miersch ist einer der Gründer des Autorenblogs Die Achse des Guten. Nun hat er, wie man an seinem vermeintlich letzten Artikel dort sehen kann, genug von der immer weiter nach rechts gehenden Tendenz des Blogs (die ich ja schon vor einigen Monaten hier benannt habe), in dem die AfD- und Pegida-Freunde-Fraktion wohl mittlerweile klar die Oberhand gewonnen hat. Mich wundert’s nicht, aber Hut ab vor Miersch, dass er nun die Konsequenzen daraus zieht.

7. Neues und wie immer Sehenswertes von Rank Anders, diesmal ein vierminütiges Video über die Folgen der Dschihad-Terrors für uns Deutsche.

8. Wolfgang Michal macht in einem Artikel seines Blogs einen interessanten Effekt von Pegida aus: Die allgemeine öffentliche Ablehnung selbst von Hetzmedien wie der BILD, der sonst keine Sarrazin-These und keine Ausländerschmähung zu dumm ist, um nicht verbreitet zu werden, soll Merkel stärken, damit keine 12-Prozent-Partei rechts von der CDU entsteht und so dieser die Machtbasis entzieht. Interessante Überlegung!

9. Das Volk ist oft schlauer als die Politik – und vor allem mehr am Gemeinwohl interessiert. So auch in der Gemeinde Mals in Südtirol, wo es eine Abstimmung über das Verbot von Pestiziden in der Landwirtschaft gab, wie die taz berichtet. Blöderweise schert das den Gemeinderat nur einen feuchten Kehricht – „viele Interessenvertreter, zu wenig Volksvertreter“, so der Tenor der Malser.

10. Im Campact-Blog wird eine Studie vorgestellt, die die Auswirkungen von CETA und TTIP auf die Stadt Hamburg untersucht hat. Das Ergebnis ist fatal und war so auch zu erwarten: Die Demokratie und Selbstbestimmung der Stadt werden an allen Ecken und Ende beschnitten zugunsten von Konzerninteressen. Nun sollten alle Hamburger darauf achten, wem sie am 15. 2. ihre Stimme geben, damit Hamburg im Bundesrat nicht für diese desaströsen Abkommen stimmt.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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