Interessantes aus KW 7/2015

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Springer ist wirklich jedes Mittel recht, um politisch nicht genehme Positionen zu diffamieren. Wie nun ein Artikel auf Spiegel online berichtet, war an den Antisemitismus-Vorwürfen in Springers Welt gegen den neuen griechischen Finanzminister Vanoufakis nichts dran. Aber erst mal so was in die Welt setzen – das ist ausgesprochen billig, widerlich und schäbig!

2. Podemos und Co.: Spaniens neue Linke. Unter diesem Titel gibt Julia Macher in den Blättern für deutsche und internationale Politik einen interessanten Überblick über die linken Bewegungen in Spanien, die sich durchaus Chancen bei den dort in diesem Jahr anstehenden zahlreichen Wahlen ausrechnen.

3. Ein Interview mit Peter C. Gøtzsche in der Süddeutschen Zeitung bietet erschreckende Einblicke in die Pharmaindustrie. Gøtzsche ist selbst Arzt und hat für Pharmafirmen gearbeitet. Heute bezeichnet vergleicht er die Arzneimittelhersteller mit der Mafia und weist auf die Hunderttausenden von Toten hin, die die großen Pharmakonzerne aufgrund von Betrügereien, Korruption, Studienfälschungen usw. auf dem Gewissen haben.

4. Tom Schimmecks Kommentar in der Frankfurter Rundschau bringt es auf den Punkt: Der hässliche Deutsche ist wieder zurück, und es wird langsam, aber sicher immer einsamer um ihn. Wer jetzt denkt, es geht in der Kolumne um Pegida und Co. – nein, es geht um die politischen und medialen Reaktionen auf die neue griechische Regierung.

5. „Satire darf alles!“ „Unsere westlichen Werte stehen für Meinungsfreiheit!“ Wie schnell es mit diesen Postulaten, die ja in den letzten Wochen nach dem Attentat auf die Charlie-Hebdo-Redaktion inflationär von jedem herausposaunt wurden, vorbei ist, darf gerade der Berliner Blog Metronaut erfahren: Laut einem Artikel auf Kraftfuttermischwerk haben die Blog-Betreiber eine Abmahnung von der Stadt Berlin erhalten, weil sie in einem satirischen Kontext auf die nationalsozialistische Geschichte von Olympischen Spielen in Berlin aufmerksam gemacht haben. Bravo, CDU und SPD!

6. Molly Scott Cato ist Europaabgeordnete der britischen Grünen und durfte in dieser Funktion Einblick in die Verhandlungsdokumente von TTIP nehmen. Zwar darf sie aus Geheimhaltungsgründen nichts darüber berichten, was in diesen Dokumenten steht (so viel zur Transparenz, wenn gewählte Volksvertreter ihre Wähler nicht informieren dürfen), aber das, was sie in einem Artikel, der auf den Nachdenkseiten übersetzt veröffentlicht wurde (leider nicht mehr aufrufbar), dazu aussagt, reicht schon aus, um bestätigt zu bekommen, dass es sich dabei um einen Generalangriff auf die Demokratie handelt!

7. Ich will doch nur spielen – so titelt ein sehr interessanter längerer Artikel in der Zeit (der zwar schon ein bisschen älter ist, nämlich von 2009, aber nach wie vor aktuell – und ich hab ihn gerade erst entdeckt) und beschriebt damit sehr gut die desaströse Situation, in der die meisten Kinder heute mehr oder weniger aufwachsen. Gerade für Eltern sehr zu empfehlen, das man zu lesen und dann selbstreflektierend darüber nachzudenken.

8. Irgendwie ja nichts Überraschendes, aber nun eben auch durch eine Studie nachgewiesen, wie die Webseite weltagrarbericht.de schildert: Wer mehr Bioprodukte isst, hat weniger Pestizide im Körper. Da man die meisten Menschen ja nur über die Egoschiene bekommt (Umwelt? Egal! Landwirtschaftliche Arbeitskräfte? Egal!), ist das zumindest mal eine Tatsache, die man weiterverbreiten sollte …

9. Max Bank von LobbyControl hat sich bei der Forum Europe TTIP-Konferenz umgesehen und dazu einen Artikel auf der LobbyControl-Webseite verfasst. Wie nicht anders zu erwarten war, diente die Veranstaltung vor allem dafür, dass große Unternehmen und Lobbyverbände ihre Interessen an Politiker herantragen konnten. TTIP-Style halt …

10. Ein Kommentar von Daniel Haufler in der Frankfurter Rundschau bringt die Absurdität der deutschen Asylpolitik kurz, aber treffend auf den Punkt: Wenn zu viele Flüchtlinge aus einem Land kommen, dann wird das einfach zu einem sicheren Herkunftsland erklärt. Reichlich zynische Praxis, wie ich finde …

11. Ein Artikel in der taz beschäftigt sich etwas genauer mit der AfD: Wer sind deren Wähler, welche Strömungen gibt es in der Partei, wie ist die AfD im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu verorten? Für unterströmt-Leser nicht unbedingt viel Neues, aber doch recht gut zusammengefasst und daher durchaus lesenswert.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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