Klimaschutz muss gesellschaftlich akzeptiert sein?

Diesen Satz höre und lese ich doch immer wieder. Und während die Schlauschwätzer, aus deren Mund diese Worte kommen, ihre Hand vor den Augen nicht mehr sehen, verschwinden die Arten, und die Umwelt leidet vor sich hin – das Klima erwärmt sich weiter. Aber wird ja schon alles nicht so schlimm werden, solange die Gesellschaft Klimaschutz nicht akzeptiert, ist doch alles gut, nicht wahr?

Die Wissenschaft ist ja nur Panikmache. Der von Dinosauriern geleiteten Wirtschaft muss es immer blendend gehen, alles andere muss zurückstecken. Dann stirbt um uns herum halt alles weiter, damit wir möglichst lange unsere fetten Bäuche schaukeln und unseren Überkonsum feiern können.

Ich spreche hier natürlich ausdrücklich nicht von den viel zu vielen Armen in unserer Gesellschaft, aber die überwiegende Mehrheit hat anscheinend immer noch genug, um gedankenlos weiterzumachen und, was viel fataler ist: so weiterzuwählen. Je mehr Geld, umso schlimmer.

Und deswegen wird es uns ganz bitter erwischen, weil das Mantra, wir können Klimaschutz nur gesellschaftlich akzeptiert bekommen, immer wieder heruntergebetet wird, gleichzeitig aber die Gesellschaft lieber auf Friedrich Merz, seine CDU, die CSU, die FDP, die Springer-Presse, die Grünen-Basher, die AfD-Jünger und all die anderen alten weißen reichen Männer hört, die aus Dummheit, Eigennutz oder politischem Kalkül dafür sorgen, dass das erst passiert, wenn wir die Folgen täglich brutal zu spüren bekommen. Wenn überhaupt …

Die „kleine“ Dürre in Südeuropa, die auch unsere Gemüsepreise durch die Decke hat gehen lassen, war nur ein ganz winziger Vorgeschmack dessen, was da noch kommen mag. Die schreckliche Flut im Ahrtal ist bereits in Vergessenheit geraten.

Und dann heulen wieder alle, warum denn keiner was getan hat.

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte ob der unendlichen menschlichen Ignoranz, die – im Angesicht einer drohenden Katastrophe – durch Politik, Medien und Populisten beschworen auf immer festeren Füssen steht.

Und das katastrophalerweise global.

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Markus

Jahrgang 1967, Informatiker, pflegt und entwickelt 3-D-CAD-Software in einem kleinen Unternehmen. Träumt von einer progressiven, sozial gerechten und ökologischen Gesellschaft und verzweifelt manchmal an der Frage, warum die meisten Menschen das nicht auch wollen.

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