Offener Brief: Danke und good bye

Liebe Despoten* dieser Welt,

Ihr habt Euer Leben in den Dienst der Gesellschaft gestellt und deshalb ein „Danke“ für die vermeintlich gute Absicht! Trotz all der Mühen und Kraft, die Euch diese Anstrengungen gekostet haben: Es wird Zeit, sich zurückzuziehen, die Menschheit erwachsen werden zu lassen und den Ruhestand zu genießen. Kauft Euch eine schöne Insel, beschäftigt viel gut bezahltes Personal (denn Ihr könnt es Euch leisten, und so wird man dort gut über Euch sprechen) und lasst es da so richtig krachen! Jeden Tag Party oder Golf, wie es Euch beliebt. Kein Stress mehr mit anders denkenden Menschen, die man foltern, einsperren oder hinrichten lassen muss. Kein Stress mit wichtigen Entscheidungen, nur „Kaviar oder Kotelett“ und „Champagner oder Caipirinha“. Keine negative Presse mehr, kein internationaler Druck und keine Angst vor vergiftetem Essen oder einem Anschlag. Eine Insel, vielleicht als eigener Staat mit Euch als König oder Kaiser, vielleicht trägt sie sogar Euren Namen? Warum nicht, auch dafür sollte genug Geld da sein.

Sicherlich wird Eure Nachfolge schwer anzutreten sein! Wer kann schon, was Ihr könnt? Aber mit etwas Glück in Hinblick auf die eingesperrten, gefolterten und hingerichteten Opfer Eurer selbstlosen Herrschaft werden die kommenden Jahre zumindest weniger Opfer erfordern. Es ist doch möglich, oder? Möglicherweise müssen viele Menschen Eure Fußstapfen ausfüllen, denn eine Person allein kann wahrscheinlich nicht so vieles leisten, wie Ihr es gekonnt habt. Aber wir werden lernen, mit so etwas wie Demokratie zu leben, auch wenn die oder der eine oder andere Euch eine große Träne nachweinen wird und es ein holperiger Weg werden könnte.

Und wenn noch etwas Platz auf Eurer schönen Insel ist, dann nehmt doch gleich noch Eure treuen Lakaien mit, die Euch so lange selbstlos gedient haben: Politiker, Rechtsanwälte, Steuerberater, CEOs und Industrielle. Menschen, die auch ihr Leben in einen höheren Dienst am Kapitalismus und Feudalismus gestellt haben. Menschen, die Gesetze für Euch zugeschnitten haben, Gesetze für Euch bis zum Erbrechen gedehnt haben und mit den Ressourcen dieser endlichen Erde großzügig in Eure Taschen gewirtschaftet haben. Hier in Deutschland könnt Ihr ganz oben anfangen und Olaf Scholz z. B. für seine Verdienste bei der Warburg Bank mitnehmen, auch wenn er Euch nicht direkt unterstützt hat. Und wenn Ihr schon dabei seid, dann nehmt doch auch die Milliardärlakeien Christian Lindner, Friedrich Merz und die Autolobbyisten der CSU mit! Die werden sicherlich gern ihren Dienst als „Speichellecker der Reichen“ für Euch absolvieren, wenn Ihr nur gut genug bezahlt. Auch sie haben sich das Leben auf Eurer schönen Insel redlich verdient.

Wir sagen Danke und gute Reise! Auf das Ihr nie wieder die Bürde der Verantwortung tragen müsst.

* Despoten: Wladimir Putin, Xi Jinping, Baschar al-Assad, Kim Jong-un … und wenn Ihr schon unterwegs seid, nehmt Donald Trump mit, bevor der wieder das Ruder in die Hand nimmt.

 

ENGLISH VERSION (translated by DEEPL)

Dear despots* of this world,

you have put your lives at the service of society and therefore a „thank you“ for the supposedly good intention! Despite all the effort and strength these endeavors have cost you: It’s time to retire, let humanity grow up and enjoy your retirement. Buy yourself a nice island, employ a lot of well-paid staff (because you can afford it and so people will speak well of you there) and really let it rip! Party or play golf every day as you please. No more stress with people who think differently, who have to be tortured, imprisoned or executed. No stress with important decisions, just „caviar or chops“ and „champagne or caipirinha“. No more negative press, no more international pressure and no fear of poisoned food or an attack. An island, perhaps as a separate state with you as king or emperor, maybe even bearing your name? Why not, there should be enough money for that too.

It will certainly be difficult to succeed you! Who can do what you can? But with a little luck, given the imprisoned, tortured and executed victims of your selfless rule, will the coming years at least require fewer sacrifices? It is possible, isn’t it? Many people may have to fill your shoes, because one person alone can probably not accomplish as much as you have been able to. But we will learn to live with something like democracy, even if one or the other will shed a big tear after you and it could be a bumpy road.

And if there is still some space left on your beautiful island, then take your loyal lackeys with you, who have served you selflessly for so long: Politicians, lawyers, tax consultants, CEOs and industrialists. People who have also put their lives at the service of capitalism and feudalism. People who have tailored laws for you, stretched laws for you to the breaking point and generously used the resources of this finite earth to line your pockets. Here in Germany, you can start at the top and take Olaf Scholz with you, for example, for his services to Warburg Bank, even if he didn’t support you directly. And while you’re at it, why don’t you also take along the billionaire lackeys Christian Lindner, Friedrich Merz and the car lobbyists of the CSU? They will certainly be happy to do their duty as „lickspittles of the rich“ for you if you pay well enough. They, too, have earned their living on your beautiful island.

We say thank you and have a safe journey! May you never have to bear the burden of responsibility again.

*despots: Vladimir Putin, Xi Jinping, Bashar al-Assad, Kim Jong-un, … and while you’re at it, take Donald Trump with you before he takes the helm again.

 

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Dirk

Jahrgang 1974, in erster Linie Teil dieser Welt und bewusst nicht fragmentiert und kategorisiert in Hamburger, Deutscher, Mann oder gar Mensch. Als selbstständiger IT-Dienstleister (Rechen-Leistung) immer an dem Inhalt und der Struktur von Informationen interessiert und leidenschaftlich gerne Spiegel für sich selbst und andere (als Vater von drei Kindern kommt dies auch familiär häufig zum Einsatz). Seit vielen Jahren überzeugter Vegetarier und trotzdem der Meinung: „Alles hat zwei Seiten, auch die Wurst hat zwei!“

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