Interessantes aus KW 13/2025

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. In Sachsen wurde der AfD-Politiker Alexander Wiesner von seinem Posten als Vorsitzender des Ausschusses für Verfassung und Recht abberufen durch eine deutliche Mehrheit im Landtag. Wiesner war nämlich nicht nur Vorsitzender der als gesichert rechtsextrem eingestuften Jungen Alternative, sondern beschäftigte auch mutmaßliche Rechtsterroristen der „Sächsischen Separatisten“ als Mitarbeiter, wie aus einem Artikel von Endstation Rechts hervorgeht. Woran man mal wieder sieht, dass man den Blaubraunen eben in keinem Fall irgendwelche wichtigen Posten zugestehen darf. [Karl]

2. Es wird immer peinlicher, wie offensichtlich rechte Medien ihren verblödeten Anhang mit Lügen füttern. So wurde gerade ein vermeintlicher Gender-Skandal in Österreich aufgebauscht, weil die Grünen-Politikerin Judith Pühringer angeblich in einem Interview „Bäum:innen“ gesagt haben soll. Der Dummbatzen-Mob regt sich natürlich gleich mal auf, und dabei ist das frei erfunden. Pühringer sprach von „100.000 Bäumen in den nächsten fünf Jahren“, und da braucht man schon sehr viel Fantasie (und sehr schlechte Satzbaukenntnisse), um daraus „Bäum:innen“ zu verstehen. Ein Faktencheck vom Volksverpetzer stellt das zwar klar, aber wie immer wird die Lüge dann doch größere Reichweite haben als ihre Richtigstellung. [Karl]

3. Patente auf Saatgut und Pflanzen sind eine eklige Sache. Was darunter genau zu verstehen ist, warum dass die Landwirtschaft schädigt und letztlich nichts anderes als ein Diebstahl von Allgemeingut ist, stellt ein Infoblatt von Arche Noah umfassend dar. Dort erfährt man auch einiges darüber, wer für die Patentierung auf EU-Ebene zuständig ist und was für Unwahrheiten verbreitet werden, um diese Sauerei nach wie vor zu rechtfertigen. Wichtiges Thema, denn Ernährung und Nahrungssicherheit gehen uns alle etwas an! [Karl]

4. Die Ergebnisse einer Forsa-Untersuchung zum Thema Desinformation werden in einem Artikel auf Meedia vorgestellt – und sind durchaus alarmierend. So sehen fast 90 % der Befragten, dass bewusst gestreute Falschinformationen die Gesellschaft spalten würden, wohingegen immer mehr junge Menschen sich einerseits über Social Media informieren, aber andererseits auch der Ansicht sind, dass Plattformbetreiber nicht wirksam gegen Fake News vorgehen würden. Zudem hält ein knappes Drittel der Befragten Journalisten für verantwortlich, Desinformationen zu verbreiten. Gerade in einer zunehmend komplexen Welt mit immer mehr Informationsmöglichkeiten ist so ein ausgeprägtes Misstrauen schon fatal, wie ich finde. [Karl]

5. Die kommende Bundesregierung sucht ja nach Geld, dabei könnte man ja mal das Naheliegende machen: die etwa 40 Milliarden Euro eintreiben, die der öffentlichen Hand durch die Cum-Ex- und Cum-Cum-Gangster entwendet wurden. Dabei zeigt man sich allerdings schon sehr zaghaft, denn bisher wurde nicht mal ein Prozent dieser Gelder zurückgefordert, wie aus einem Artikel von ZDF heute hervorgeht, in dem auch noch Videos mit weiteren Hintergrundinfos verlinkt sind. Die ehemalige Staatsanwältin und „Cum-Ex-Jägerin“ Anne Brorhilker hat eine einfache Erklärung dafür: Es fehlt am politischen Willen. Schon ein Trauerspiel, oder? [Karl]

6. Schüler einer achten Klasse haben auf einer Klassenfahrt vor etwa einem Jahr Handyabstinenz gelebt: Sie gaben ihre Smartphones ab und durften diese nur abends für eine Stunde nutzen. Das Ergebnis, das ein dreiminütiger Bericht vom NDR schildert: Die Kinder haben viel mehr ganz normalen Kram gemacht, den Kinder eben so tun: mit anderen reden, sich austauschen, rausgehen … Auch ein Jahr später hat das noch positive Auswirkungen bis in den Schulunterricht hinein. Das ist natürlich sehr positiv zu sehen – andererseits ist es aber auch schlimm, dass für viele Kinder so ein „normales“ Verhalten mit wenig Handynutzung vollkommen fremd ist. [Karl]

7. Profitstreben und Wissenschaft passen oft nicht gut zusammen. Das wird gerade laut einem Artikel in der taz auch an wissenschaftlichen Fachzeitschriften deutlich sichtbar, denn in letzter Zeit sind dort immer wieder ganze Redaktionen geschlossen zurückgetreten, weil sie sich nicht mehr in der Lage sahen, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten aufgrund von Verlagsvorgaben. Das ist eine bedenkliche Entwicklung, denn wenn zunehmend Verlage und deren wirtschaftliche Interessen über wissenschaftliche Veröffentlichungen entscheiden, dann findet hier eine Verengung des wissenschaftlichen Kanons statt. [Karl]

8. Friedrich Küppersbusch hat sich in einer knapp neunminütigen Folge Küppersbusch TV noch mal Annalena Baerbock vorgenommen und resümiert angesichts ihres bevorstehenden Wechsels zur UN als Präsidentin der Generalversammlung ihre Laufbahn als Bundesaußenministerin. Und wenn man das so geballt präsentiert bekommt, dann stellt man schon fest, dass die Grünen-Politikerin mit ihrem Amt offenbar reichlich überfordert war, denn es gab etliche peinliche Patzer und dafür dann keine stringente Handlungslinie. Gut, das droht nun unter einem Kanzler Merz nicht besser zu werden, aber dennoch trifft Küppersbusch mal wieder gewohnt bissig den Nagel auf den Kopf. [Karl]

9. Leider wenig überraschend: Die Menschen verblöden zusehends. Das ist zumindest das Ergebnis aus mehreren Studien, die sich mit den kognitiven Fähigkeiten junger Menschen befasst haben und über die eine Meldung von t3n berichtet. So wird die Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer, zudem lässt die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung nach – was dann wiederum auch zu einem Verlust der Fähigkeit des kritischen Denkens führt. Woran das liegt, ist noch nicht ganz klar, allerdings dürften die Ursachen auch darin zu finden sein, dass immer weniger gelesen und immer mehr Zeit vor Bildschirmen verbracht wird. Gerade in unserer zunehmend komplexen Zeit eine fatale Entwicklung. [Karl]

10. Das Miniatur-Wunderland in Hamburg macht mal wieder positiv von sich reden: Dort kann man nun, wie ein zweiminütiger Bericht vom NDR zeigt, mithilfe von Tablets an einigen der dort ausgestellten Orte sehen, wie sich ein klimawandelbedingter Temperaturanstieg um zwei oder sogar fünf Grad auswirken würde. So werden dann an einigen Orten Überflutungen, an anderen Dürren und Waldbrände gezeigt, um so diese doch für viele noch abstrakte Gefahr besser nachvollziehbar zu machen. Tolle Aktion! [Karl]

11. Au weia! In den USA sind, wie aus einem Artikel auf tagesschau.de hervorgeht, Informationen über einen Militärschlag im Jemen, die von US-Regierungsvertretern in einem Signal-Chat diskutiert wurden, ungewollt an die Öffentlichkeit geraten, weil aus Versehen auch ein Journalist in den Chat eingeladen wurde. Während die Regierung nun abwiegelt und vor allem auf den Journalisten losgeht, sehen die oppositionellen Demokraten und Sicherheitsexperten darin einen ungeheuerlichen Vorfall. Tja, das kommt eben dabei raus, wenn man dumme und inkompetenten Personen mit wichtigen Positionen betraut. [Karl]

12. In Bayern gibt es das sogenannte Derblecken, bei dem eine politisch-satirische Fastenpredigt vor reichlich Politprominenz gehalten wird. Dieses Jahr hat zum fünften Mal der Kabarettist Maxi Schafroth der CSU und insbesondere Markus Söder ordentlich die Leviten gelesen – was denen dann so gar nicht gepasst hat, sodass Schafroth nun mit negativen Konsequenzen zu rechnen hat laut einem Artikel in der Augsburger Allgemeinen. Tja, so ist das mit Rechten: Meinungsfreiheit wird immer nur für die eigenen Lügen postuliert, gilt aber dann nicht mehr, sobald jemand etwas Kritisches über sie äußert. Einfach nur erbärmlich! [Karl]

13. Und schon wieder ein erschreckender Bericht über jemanden, der in die USA einreisen wollte: Die Kanadierin Jasmine Mooney hatte sämtliche gültigen Papiere bei sich, wurden dann aber dennoch in San Diego festgenommen und erst mal unter üblen Zuständen weggesperrt. Dank der Unterstützung von Familie, Freunden, Anwälten, Medien und eines Politiker war der Albtraum für sie nach zwei Wochen vorbei – andere Menschen werden monatelang inhaftiert, ohne zu wissen, warum.  Eine Ursache dafür ist wohl, wie aus einem Artikel im Stern hervorgeht, dass diese Abschiebegefängnisse sehr lukrativ für die privaten Betreiber sind, und wenn dann eine komplett indiskutable politische Führung dazukommt, dann passiert eben so was. Von Reisen in die USA würde ich zurzeit in jedem Fall absehen! [Karl]

14. In der Kolumne „Was kostet die Welt?“ in der taz plädiert Maurice Höfgen für einen kostenfreien Personennahverkehr. Und er bringt nachvollziehbare Argumente: Für die Fahrgäste wäre es deutlich einfacher, zudem könnten reichlich Kapazitäten bei den Verkehrsbetrieben eingespart bzw. umgewidmet werden, um so etwas Produktiveres zu machen, als Kunden durch den Tarifdschungel zu helfen, Fahrscheinautomaten zu warten oder Tickets zu kontrollieren. Natürlich würde das immer noch zusätzliches Geld kosten, aber der Nutzen fürs ganze Land wäre eben auch extrem hoch – und dank des 500-Milliarden-Sondervermögens sollte die Finanzierung auch möglich sein. Also bitte möglichst schnell damit loslegen! [Karl]

15. Demokratieabbau à la CDU steht wohl demnächst ins Haus. Zumindest geht das aus einer Meldung vom Netzwerk Recherche hervor, die besagt, dass die CDU im Zuge der Koalitionsverhandlungen das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) abschaffen möchte. Dank dieses Gesetzes haben Journalisten, aber auch ganz normale Bürger das Recht, Einsicht in Behördenunterlagen zu nehmen, die zum Beispiel politischen Entscheidungen zugrunde liegen. Da hat wohl jemand Angst davor, die eigenen Machenschaften offenlegen zu müssen – und wenn dann noch Philipp Amthor, dessen Korruption von Augutus Intelligence vor ein paar Jahren eben genau aufgrund des IFG bekannt wurde, zum Verhandlungsführer ernannt wurde, dann gerät das endgültig zur antidemokratischen Posse. [Karl]

16. Eine Studie der Polizeiakademie Hamburg hat hat laut einer Meldung von hamburg.t-online ergeben, dass jeder vierte Polizist sich selbst als rechts oder rechtsextrem bezeichnet. Zudem haben fast die Hälfte der gut 2000 Befragten negative Einstellungen gegenüber Asylbewerbern, Sinti und Roma sowie Langzeitarbeitslosen. Dass der Polizeiberuf eher für konservative und damit potenziell rechtsoffene Menschen attraktiv ist, ist ja nichts Neues, aber solche Zahlen sind dann doch schon erschreckend. Und die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen, da vermutlich diejenigen Polizisten mit den extremsten Einstellungen gar nicht an der Studie teilgenommen haben. [Karl]

17. Eine neue Genration junger rechtsextremer Gewalttäter wächst gerade heran, die sich dann in Gruppierungen organisieren, die sich „Deutsche Jugend Voran“ oder „Jung und Stark“ nennen. Nun wird dem Anführer der DJV der Prozess gemacht, und die Anschuldigungen sind vielfältig: räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung, versuchter schwerer Raub, wie ein Artikel im Tagesspiegel berichtet. Julian M., Sohn eines Polizisten, hat dabei bezeichnenderweise seine kriminelle Karriere gestartet, nachdem er seine Lehre vermasselt hat. Ein Versager also, der dann seinen Hass auf Menschen, die anders denken und anders aussehen, lenkt. Hoffentlich wird dieser Primitivling ordentlich lange weggesperrt! [Karl]

18. Ein Artikel auf Veto befasst sich mit dem Dortmunder Solidaritätskreis Justice4Mouhamed, der zweieinhalb Jahre, nachdem der 16-jährige Mouhamed Dramé von einem Polizisten mit fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet wurden, das Andenken an den Jugendlichen aufrechterhalten möchte. Dass Mouhamed posthum tatsächlich Gerechtigkeit widerfahren könnte, ist allerdings nicht zu erwarten, da die an seiner Tötung beteiligten Polizisten im Dezember letzten Jahres alle freigesprochen wurden – und der Todesschütze wurde sogar mit einer Verbeamtung auf Lebenszeit belohnt. In der Dortmunder Neustadt sieht man daher die Polizei eher nicht als Freund und Helfer, sondern als potenzielle Bedrohung – verständlich, wie ich finde. [Karl]

19. In Österreich haben Männer, die überwiegend aus der rechtsextremistischen Szene stammen, Homosexuelle gezielt terrorisiert und schwerwiegend verletzt. Dazu haben sie sich über Fake-Profile bei einer Dating-App mit den Männern getroffen, um diese dann zu erniedrigen und zu verprügeln – bis hin zu einem versuchten Mord. So widerwärtig das an sich schon ist, so wird das Ganze noch mal ekelhafter, wenn man, so wie Beatrice Frasl in ihrer Kolumne in der Wiener Zeitung, betrachtet, wie denn viele Medien darauf reagieren. Die übernehmen nämlich teilweise einfach die Selbstbezeichnung der Schwulenhasser, dass diese angeblich Pädophilen-Jäger wären. Das zeigt, wie sehr der Hass auf Homosexuelle immer noch gesellschaftlich verwurzelt ist und Neonazi-Narrative einfach so medial weiterverbreitet werden. [Karl]

20. Der jahrelange Bürgerkrieg in Syrien hat seine Spuren hinterlassen bei den dort lebenden Menschen, und so ist es nun leider nicht verwunderlich, dass es dort zu Massakern aus religiösen oder ideologischen Gründen kommt. Das Motiv dafür ist meistens Rache, wie aus einem Artikel in der taz hervorgeht, in dem auch einige Betroffene zu Wort kommen, die Familienangehörige verloren haben. Das Geschehen lässt sich noch nicht exakt rekapitulieren, es scheinen aber vor allem islamistische Anhänger der neuen Regierung gewesen zu sein, die Alaviten massakriert haben – teilweise nur Männer, teilweise auch ganze Familien. Das Land kommt offensichtlich noch immer nicht zur Ruhe … [Karl]

21. Ein etwa 23-minütiges Video des YouTube-Blogs HeyWolfi befasst sich mit dem Einsatz der Berliner Polizei bei der Neonazi-Demo vom letzten Wochenende. Dabei ging man nämlich vor allem wieder hart gegen die Gegendemonstranten vor, die zum einen als „links“ bezeichnet wurden, obwohl man nicht zwangsläufig sehr links sein muss, wenn man etwas gegen Neonazis hat. Und dann wurden Straftaten rechter Demo-Teilnehmer oftmals nicht geahndet. Das hat bei der Berliner Polizei offenbar Tradition, sodass Wolfi auch die Berliner SPD-Innensenatorin Iris Spranger kritisiert, die ihren Laden offensichtlich überhaupt nicht im Griff hat. Dass dann auch noch von vielen Medien einfach so die Narrative der Berliner Polizei in der Berichterstattung unkritisch übernommen werden, kommt als „Sahnehäubchen“ noch obendrauf. [Karl]

Kollektiv

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