Was ist denn da bloß in Dessau los?

Die Polizei in Dessau ist ja in den letzten Wochen vermehrt in den Schlagzeilen gewesen, da es zum Tod von Oury Jalloh im örtlichen Polizeirevier vor mittlerweile 13 Jahren neue Ermittlungsergebnisse gegeben hat, die auf einen Mord statt, wie bisher immer behauptet, eine Selbsttötung hinweisen. Was kritische Stimmen schon seit Jahren als Vermutung äußern, scheint nun also Gewissheit zu sein: Jalloh wurde in Polizeigewahrsam mit Brandbeschleuniger überschüttet und angezündet, wobei er zu diesem Zeitpunkt bewusstlos oder bereits tot gewesen sein dürfte. Was schon an sich ein Polizeiskandal sondergleichen ist, wird noch brisanter, wenn man ein paar andere Dinge, die in Dessau in den letzten Jahren so geschehen sind, mit hinzunimmt. Das Gesamtbild, was sich so ergibt, ist erschreckend!

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Daniel Baumann und Stephan Hebel: Gute-Macht-Geschichten

„Politische Propaganda und wie wir sie durchschauen können“ – so lautet der Untertitel dieses Buchs von den beiden Journalisten Daniel Baumann und Stephan Hebel. Das klingt erst mal nach einem etwas vollmundigen Versprechen, aber dies kann doch in der Tat recht gut eingelöst werden. Die Autoren nehmen sich nämlich in lexikalischer Form typische neoliberale Floskeln und (teils verzerrt verwendete) Begriffe vor, die sie dann in ihrer Verwendung beschreiben und dabei deren manipulativen Charakter entlarven. Das klingt zunächst mal trockener, als es sich dann liest.

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Aus Mensch wird Masse

Die Welt ist einfacher in ihrer Handhabung, wenn man die Dinge schnell und unkompliziert einordnen kann: Das schafft Struktur, Sicherheit und verbraucht weniger Energie zum Denken. Alles Dinge, die dem Menschen scheinbar entgegenkommen, aber leider nicht gerade einem reflektierten und sozialen Miteinander zuträglich sind.

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Handelsblatt Orange: neoliberale Indoktrinierung des Nachwuchses

Das Handelsblatt hat seit einiger Zeit, wie so viele andere Zeitschriften und Zeitungen, ein eigenes Jugendmagazin, um auch jüngere Menschen ansprechen zu können: Orange by Handelsblatt. Das Ganze ist deutlich peppiger als die Mutterzeitschrift bzw. deren Webpräsenz aufgemacht, kommt mit großen Bildern und eher im Blog-Style daher. Das ist so weit ja auch alles gut und schön, allerdings fand sich dort vor einigen Wochen ein Artikel, der mir doch reichlich sauer aufgestoßen ist.

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Futter für die AfD – mit besten Grüßen von der ARD

Dass der Rechtsruck in Deutschland nicht vom Himmel gefallen ist, sondern von den Neoliberalen aus der sogenannten Mitte heraus gefördert wurde, darüber habe ich ja vor etwa einem Jahr bereits einen Artikel hier auf unterströmt geschrieben. Nun sind mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass vonseiten der ARD schon recht deutlich Stimmung im Sinne der AfD-Jünger gemacht wird, indem dort genau deren Vorurteile bedient werden. Das halte ich für ausgesprochen gefährlich, da so gerade die AfD-Protestwähler, die keine waschechten Rassisten und somit eventuell noch argumentativ erreichbar sind, weiter inhaltlich in Richtung AfD getrieben werden. Mal davon abgesehen, dass so die AfD und ihr krudes Gedankengut wieder ein Stück weit salonfähiger gemacht werden.

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