Technik: Fluch und Segen

Kürzlich las ich eine Meldung der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die in Kiel einen Prozess gegen die Landesregierung von Schleswig-Holstein gewonnen hat. Darin ging es um die Luftqualität, die in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt am Theodor-Heuss-Ring so mies war, dass dort die Stickoxid-Grenzwerte regelmäßig und seit Jahren überschritten wurden. Dem sollte nun mit Luftreinigungsanlagen beigekommen werden – großen Kästen, die mittels Filtertechnik die Luftqualität verbessern sollten. Das Gericht stimmte der DUH zu, dass es sich dabei wohl eher um unerprobten Mumpitz als um eine tatsächlich effektive Maßnahme für bessere Luft handeln dürfte. So weit, so gut. Darüber hinaus zeigt dieses Beispiel allerdings auch noch, was für eine mitunter groteske und wenig zielführenden Technikgläubigkeit heutzutage besteht.

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Die Umwelt beerdigt den Mythos des überlegenen deutschen Geschäftsmodells

Diese Nacht war eine lange Nacht für die Umweltminister und -ministerinnen. Eine Nacht der langen Messer, wie mir scheint. Es ging um viel, um mehr als nur um die CO2-Ziele. Es ging auch und vor allem um das deutsche Geschäftsmodell, welches sich fast ausschließlich noch über Exporte definiert und da dann im Zentrum das Auto hat. Seit Schröder sprechen wir vom Autokanzler, und auch Merkel sieht sich als Autokanzlerin, jetzt mehr denn je, denn dieser Tage hat sie die Klimakanzlerin endgültig begraben, die sie sowieso nie gewesen war. Auch diesen Mythos sollten wir zu Grabe tragen, bevor er aus diesem reichen Land ein armes Land machen könnte, uns unsere auf vielen Mythen beruhende Überheblichkeit zu viel Schaden zufügen kann, noch mehr, als diese Mythen schon angerichtet haben.

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