Weihnachtseinkäufe

Alle Jahre wieder ist vor Weihnachten für viele Leute der Geschenkeinkauf weit oben auf dem Merkzettel. Und weil Zeit ja heutzutage knapp bemessen ist, werden die Geschenke immer häufiger online bestellt. Ganz vorn dabei im Geschäft ist Amazon zu nennen, ein amerikanisches Unternehmen, welches sich hierzulande leider immer noch großer Beliebtheit erfreut. Leider deshalb, weil der Laden sich in den letzten Jahren durch verschiedene unerfreuliche Geschäftspraktiken bemerkbar gemacht hat. Abgesehen davon, dass es die Gesetzeslage in Deutschland Amazon ermöglicht, so gut wie keine Steuern zahlen zu müssen, u. a. durch Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen in unbezahlten Praktika über Wochen, miserable Bezahlung der Mitarbeiter, die teilweise Arbeitstage (und -nächte) von über 12 Std. abzuleisten haben, um nur einige der Schändlichkeiten aufzuzählen.

Natürlich ist das in den Mainstream-Medien nur gedämpft durchgekommen, und anscheinend ist die Beschäftigung mit solchen Themen doch zu unbequem gegenüber der Bequemlichkeit, sich online bei diesem Sch…laden zu versorgen. Und natürlich macht sich auch kaum einer darüber Gedanken, wie es denn angehen kann, dass selbst die kurz vor den Feiertagen gemachten Bestellungen noch rechtzeitig auf dem Gabentisch landen.

Es fahren dafür Leute mit fitzeligen Päckchen (beliebt z. B. Smartphones, also Geräte, die meistens in Hosentaschen getragen werden!) durch die Gegend, belasten die eh schon überfüllten Verkehrswege und unsere Lungen mit Abgasen – und das für teilweise nur 4,50,– €/Std.

Das ist auch nur das Ende des Rattenschwanzes an Arbeitsprozessen, die an solchen Bestellungen hängen. Amazon geht bei seiner Gewinnoptimierung und Renditesicherung über Leichen, und wenn man sich die Arbeitsverhältnisse dort anschaut, ist das fast schon nicht mehr als bildliche Redensweise zu verstehen.

Zu diesem Thema sind gerade heute wieder auf den Nachdenkseiten einige Beiträge erschienen!

Deshalb: Leute, nehmt Euch bitte die Zeit und kauft lieber Eure Geschenke beim Händler Eures Vertrauens vor Ort, als diesem Schurkenladen die Knete in den Rachen zu werfen. Wer meint, dass er diese Zeit nicht hat, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, wer (oder was) ihm die Zeit gestohlen hat. ;-)

 

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Gerald

Guter Jahrgang, Südlage ;-). Statt eines Lebenslaufs, möchte ich mich lieber auf eine andere Weise vorstellen. Ich mag Menschen, Tiere, Bäume, Natur, eigentlich die ganze Welt mit ihren vielfältigen Erscheinungen. Wenn ich die Natur betrachte, bin ich immer wieder erstaunt und beeindruckt, wie dort alles ineinandergreift, einander dient. Eine scheinbar verschwenderische Fülle, dennoch wird kein Quäntchen vergeudet. Nur wir Menschen tanzen dabei immer wieder aus der Reihe. Es macht mich traurig zu erleben, wie häufig und wie schlimm wir miteinander und mit der Welt die uns trägt umgehen. Ich übe mich aber darin, dies mit Gelassenheit, Mitgefühl und Humor zu betrachten und so gut ich kann mit mir selbst, meinen Mitmenschen und dem Rest der Welt umzugehen.

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