Lebensleistung

Wer Lebensleistung fordert, fordert Leistung, und zwar zu allererst und nicht zuletzt!

Riexinger fordert: „Die Lebensleistung von Menschen muss honoriert werden.“ Er spielt damit auf die zunehmende Altersarmut an. Hört sich gut an, ist auch sicher besser, als das was von anderen hier zu hören ist derzeit, aber wirklich gut ist es dann doch wieder nicht.

An dem Tag, an dem die Politik irgendwann einmal erkennt, auch er, dass es nicht Voraussetzung allein sein darf, ob man in seinem Leben etwas geleistet hat oder nicht, und Mensch dennoch eine Rente jenseits der Altersarmut zu bekommen hat, nur eben weil er Mitbürger ist, Teil dieser Gesellschaft, an diesem Tag wird vielleicht auch mal dieses Problem der Altersarmut bei uns ad acta gelegt werden können, sowie viele andere von uns selbst geschaffene Probleme auch. Solange aber immer erst die Vorausleistung des Individuums erfolgen muss, damit die Gesellschaft auch leisten muss, wird dieses Thema, wie alle anderen Themen hier eine Endlosschleife drehen.

Andere sind da längst schlauer, auch welche, die im Euroraum sich bewegen, die Niederländer beispielsweise. Wäre ich jünger, würde ich meine Lebensplanung genau dahin verlegen, weg von diesen Kleingeistern, ob nun denen von Rechts oder denen von Links hier bei uns, die allesamt Gesellschaft anders definieren, als ich sie definiere.

Also kurz: Wer in diesem Land gelebt hat, dem steht zu, sein Leben in Würde hier auch beenden zu können, ganz gleich was er geleistet hat, was andere bewerten, dass er geleistet hätte oder nicht, was andere eigentlich gar nicht wirklich objektiv bewerten können und es dennoch ständig tun. Eine solche Gesellschaft würde ich dann auch wirklich reich nennen. Unsere nenne ich deshalb auch arm, einem Konglomerat von Menschen ähnlicher als einer wirklichen Gesellschaft.

Wir leben in einer Marktgesellschaft – zunehmend ausschließlich – in der alles einen Preis haben muss und nur der wirklich gedeihlich existieren kann, der den Preis auch zahlen kann, dazu bereit ist und da sind dann natürlich solche Gedanken, wie ich sie denke, fehl am Platz, weil auch nicht erwünscht. Ich denke sie dennoch!

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Heinz

Jahrgang 1958, am Leben interessiert, auch an dem anderer Menschen, von Rückschlägen geprägt. Nach diversen Tätigkeiten im Außendienst für mehrere Finanzdienstleister und zuletzt als Lehrkraft auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Ökonomie und Gesellschaft, den Kapitalismus in all seinen Formen zu verstehen und seit Jahren zu erklären ist meine Motivation. Denn ich glaube, nur wer versteht, wird auch Mittel finden, die Welt zu einer besseren Welt zu machen. Leid und Elend haben ihre Ursache im Unverständnis.

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