Von Hayek zu Sarrazin: Neoliberale Einfallstore für ausgrenzendes Denken

Gerade habe ich diesen sehr erhellenden Artikel von Partick Schreiner vom März 2014 auf annotazioni.de gelesen, der verdeutlicht, wie sehr Neoliberalismus zu ausgrenzendem, sprich: auch rassistischem, Denken führt. Danach wird einem klar, woher die Pegida-Leute ihr Weltbild haben: Da sie es gewohnt sind, durch das in unserem neoliberalen Wirtschaftssystem gelebte und stets propagierte Denken, Schuld an Missständen immer nur bei Individuen zu suchen und nicht größere Zusammenhänge zu hinterfragen, aber nicht sich selbst die Schuld daran zuweisen können, brauchen sie eben andere, die sich von ihnen anhand offensichtlicher Kriterien (Hautfarbe, Nationalität, Religion usw.) unterscheiden, die für die eigene Misere verantwortlich gemacht werden können. Dass solchen Menschen dann auch nicht argumentativ mit einem Verweis auf komplexere Mechanismen einer globalisierten Welt, die eben zu den gerade von den Pegida-Leuten viel gescholtenen Flüchtlingen oder auch zur Radikalisierung von einigen Moslems führen, erreicht werden können, liegt auf der Hand: Ihnen wurde einfach jahrelang eingetrichtert, dass jeder seines Glückes Schmied und insofern schon selbst verantwortlich für seine Situation sei. Klar, vor mit so einer simplifizierten und verzerrten Realitätswahrnehmung wird natürlich jeder Flüchtling zu jemandem, der mir selbst was wegnehmen will.

Es bewahrheitet sich, hieran deutlich sichtbar, mal wieder, dass unser derzeitiges Wirtschaftssystem in erster Linie die schlechtesten Eigenschaften der Menschen befördert …

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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