Interessantes aus KW 30/2022

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Ein in Kanada lebender Enkel des ukrainischen Nationalhelden Stepan Bandera verklagt die Berliner Zeitung, da diese angeblich Lügen über seinen faschistischen und antisemitischen Großvater verbreitet hätte. Nun wird in einem Artikel der Berliner Zeitung die historische Sachlage mal ein bisschen genauer dargestellt, und da kann es eigentlich gar keinen Zweifel mehr geben: Stepan Bandera und die ihm unterstehende Organisation OUD-B waren im Zweiten Weltkrieg Nazi-Kollaborateure und dabei an der Ermordung von Hunderttausenden Juden und polnischen Zivilisten beteiligt. [Karl]

2. Bei den Energiekonzernen herrscht nach wie vor Dauerparty, so auch beim österreichischen OMV. Dessen aktuelle Bilanzzahlen werden in  einer Meldung des ORF präsentiert, und da sind die Quartalsgewinne mal eben gut doppelt so hoch wie im Vorjahr. Selbstredend hält man dort dann auch von einer Abschöpfung dieser Übergewinne nichts, stattdessen sollen dann lieber die Verbraucher zusätzlich zur Inflation noch zur Kasse gebeten werden. Umverteilung von unten nach oben in immer dreisterer und unverblümterer Form – gibt’s also nicht nur in Deutschland. [Karl]

3. Na so was! Netflix verschlechtert seinen Service – zwar erst mal nur als Testballon in einigen Ländern, aber das Vorgehen gegen das sogenannte Account Sharing dürfte dann wohl auch bald generell überall Usus werden. So können dann User nur noch, wie ein Artikel auf heise online berichtet, zwei Wochen im Jahr ihr Streamingabo auf einem Fernseher nutzen, der nicht bei ihnen zu Hause steht. Andernfalls muss man im Basisabo eben dafür bezahlen, wobei Tablets und Smartphones ausgenommen sind – aber wer schaut denn schon ernsthaft Filme und Serien auf diesen Zwergenbildschirmen? Aber so läuft es eben: Erst wird sich eine marktbeherrschende Position gesichert, und dann wird das Angebot schlechter und teurer. [Karl]

4. Ab 1. Januar soll das neue Bürgergeld die Hartz-IV-Transferleistungen ersetzen. Was sich dabei alles laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil alles ändern soll, wird in einem Artikel auf der Website von ZDF heute vorgestellt. Das hört sich teilweise durchaus sinnvoll an, denn so sollen beispielsweise die Sanktionen nicht mehr so schnell verhängt werden. Allerdings ist da ja auch noch die FDP in der Regierung, und da kommt von deren Chef und Bundesfinanzminister Christian Lindner schon wieder Gezeter, sodass nicht klar ist, was von Heils Ideen auch umgesetzt wird. Wenn es damit so sein wird wie bisher eigentlich bei fast allem in der Ampelregierung, dann dürfte sich die FDP wieder mit ihrer unsozialen Politik durchsetzen. Hoffen wir mal für die Arbeitslosen, dass das nicht der Fall sein wird. [Karl]

5. Ein Artikel auf spektrum.de beschäftigt sich mit der Arbeit von Sonia Seneviratne. Die Schweizer Klimaforscherin studiert die Verdunstung und ihre Auswirkungen auf die Bodentrockenheit. Letztere ist nämlich nicht nur auf fehlende Niederschläge zurückzuführen, sondern im großen Maße auch auf Verdunstung, durch die Böden stärker austrocknen und damit Dürren verstärkt werden. Wenig überraschend, dass sich auch hier die Situation in den letzten Jahren massiv verschärft hat – aber leider interessiert das mal wieder kaum jemanden. [Karl]

6. Von einer Tragödie berichtet ein Artikel von SWR3: Eine österreichische Ärztin hat sich gerade umgebracht, nachdem sie massive Drohungen von Corona-Leugnern und Impfgegner erhalten hat. Das ging so weit, dass sie bereits 100.000 Euro für Personenschutz ausgegeben und letztlich ihre Praxis aufgegeben hat, da sie unter diesen Umständen nicht mehr weiterarbeiten konnte. Die Polizei hat das alles nicht so richtig ernst genommen, und die Querdenkerszene ist doch tatsächlich so abartig drauf, dass sie den Tod der Frau feiert. Was für ein Pack! [Karl]

7. Thomas Fricke nimmt sich in seiner Kolumne auf Spiegel Online dieses Mal des Themas Verzicht an. Und da gibt es seiner Ansicht nach zwei Arten: guten Verzicht, der die Ursachen von Krisen behebt, und schlechten Verzicht, der genau das nicht macht, sondern sogar noch kontraproduktiv wirkt. Dafür bringt er einige nachvollziehbare Beispiele – und wenig überraschend kommt dann dabei raus, dass unser Bundesfinanzminister Christian Lindner in all seiner ökonomischen Ahnungslosigkeit und ideologischen Verbohrtheit natürlich immer genau den falschen Verzicht vorantreiben möchte. [Karl]

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Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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