Interessantes aus KW 13/2015

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. Jauchs peinlicher Versuch, Varoufakis zu diskreditieren, beschäftigt nach wie vor die Öffentlichkeit. In einem sehr lesenswerten Kommentar auf der Spiegelfechter (leider nicht mehr aufrufbar) stellt Joerg Wellbrock die Frage, ob es sinnvoll wäre, Jauch und ähnliche Gestalten wie Lanz und Kleber „in die Wüste zu schicken“, und ob sich dadurch überhaupt etwas ändern würde.

2. Und noch mal was zu tendenziöser Berichterstattung in der ARD: Nober Häring nimmt in seinem Blog unsachliche und einseitige Tagesschau-Berichte auseinander und formuliert darauf aufbauend eine Programmbeschwerde an den ARD-Programmdierektor. Und da gibt es tatsächlich immer noch genug Leute, die meinen, gut informiert zu sein, wenn sie wenigstens einmal am Tag die Tagesschau angucken …

3. Martin Clasow moniert in seinem Kommentar für Der Freitag zu Recht die überhebliche Besserwisserei, welche allzu viele Deutsche zurzeit an den Tag legen, um mit dem Finger auf andere zu zeigen, denen es nicht so gut geht. Ein scheußliches Zeitgeistphänomen, was er sehr gut auf den Punkt bringt.

4. Nun tritt anscheinend das ein, was einige schon seit einem Jahr für die Ukraine befürchten: Ähnlich wie im Russland der 90er-Jahre gehen nun die Oligarchen aufeinander los. Ein Telepolis-Artikel berichtet über unglaubliche Zustände inklusive Firmenbesetzungen mit Milizen – und das vom Gouverneur des Gebietes Djnepropetrowsk, dem Oligarchen Igor Kolomoiski. Lupenreine Demokraten also, die dort von der EU unterstützt werden – für mich sieht das eher so aus, als würde das Land den Wölfen zum Fraß vorgeworfen werden. Ein Artikel der WirtschaftsWoche bestätigt dies, geht dabei aber auch noch auf die mittlerweile katastrophale Situation der Bevölkerung ein und prognostiziert, dass die 40 Milliarden Hilfsgelder vom IWF bestimmt nicht dort ankommen werden, wo sie dringen gebraucht werden.

5. Und noch mal die Ukraine: Der Standard berichtet über eine Reihe von mysteriösen Todesfällen und Suiziden von ehemaligen hochrangigen Mitgliedern der Partei der Regionen, die unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten Wiktor Janukowitsch wichtige Ämter bekleidet hatten. Hierbei scheint es sich um eine Art Säuberungsaktion zu handeln. Auch wenn Janukowitsch alles andere als ein toller Typ war: So geht man nicht mit politischen Gegnern um. Aber dass das nichts mit den viel beschworenen „westlichen Werten“ zu tun hat, scheint nicht so wirklich jemanden zu interessieren.

6. Thomas Lückerath schickt sich an, mit dem Versuch eines Kommentars (so selbst betitelt vom Autor) für das Medienmagazin DWDL.de zu beschreiben, wie nach dem tragischen Unglück des Flugzeugabsturzes einer Germanwings-Maschine über Frankreich ein weiteres Opfer zu beklagen ist: der verhältnismäßige Journalismus. Dabei bringt er einiges zur Sprache, an dem unsere Medienlandschaft massiv krankt. Absolut lesenswert!

7. Achtung, sehr harter Stoff! Ein Video von Animal Equality zeigt das Leben eines Lamms, das zur Schlachtung für billiges Fleisch gezüchtet wurde, zusammengefasst in 60 Sekunden. Vielleicht solche Bilder das nächste Mal im Kopf haben, wenn man mit dem Gedanken spielt, „Hauptsache billig, Hauptsache viel“-Fleisch zu kaufen.

8. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bescheinigte dem weltweit am meisten verwendeten Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat Unbedenklichkeit, nun ist in einem taz-Artikel zu lesen, dass das Zeug laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) krebserregend ist und sich das BfR vor allem auf von den Glyphosat-Herstellern in Auftrag gegebene Studien berufen hat. Na klasse, wie fahrlässig hier mit unser aller Gesundheit umgesprungen wird. Am kommenden Dienstag gibt es zu dem Thema übrigens eine 45-minütige Reportage auf arte, da kann man sich dann ja vielleicht noch ein fundierteres Urteil bilden.

9. Dass die AfD von Beginn an ein Sammelbecken von Marktradikalen auf der einen und Rechten andererseits war, ist ja nun nichts ganz Neues. Mittlerweile gehen diese beiden Flügel aber ordentlich aufeinander los, wie aus einem Artikel auf Publikative.org (leider nicht mehr online aufrufbar) hervorgeht. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser unsägliche Haufen auf diese Weise selbst zerlegt.

10. Na, wenn das der Iwan machen würde, da wäre was los! Aber bei unseren zivilisierten Freunde in den USA ist das natürlich ganz was anderes: Spiegel online berichtet, dass im US-Bundesstaat Utah wieder Erschießungskommandos eingeführt werden, da die Medikamente für Giftspritzen zur Hinrichtung von zum Tode Verurteilten ausgehen und auch nicht so ohne Weiteres wieder besorgt werden können.

11. Noch mal Ukraine: Ein kurzer Artikel auf Telepolis fasst recht anschaulich die geopolitischen Interessen der USA am Krieg in der Ukraine zusammen – da wird dann auch schon klar, warum von dort aus immer mehr Stimmen immer lauter eine weitergehende Bewaffnung der Regierung in Kiew fordern.

12. Zur Abwechslung auch mal eine gute Nachricht: Das greenpeace magazin berichtet, dass Costa Rica seinen Energiebedarf nun zu 100 % aus erneuerbaren Quellen deckt. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern auch die Verbraucher dort, die nun 12 % weniger für Strom zahlen.

13. Man mag es kaum glauben, aber Sigmar Gabriel lässt auch wirklich nichts aus, was ihn noch mehr als bisher schon zur Unternehmerhure macht: Nun benennt er, wie aus einem Artikel von Netzpolitik.org hervorgeht, doch tatsächlich Dieter Gorny zum Beauftragten für Kreative und Digitale Ökonomie – also den Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes Musikindustrie, einen waschechten Lobbyisten.

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Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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