An Trumps Stelle würde ich mir Sorgen machen

In den letzten Wochenhinweisen von unterströmt fand sich ja auch ein längerer Artikel über das Rockbridge Network von Peter Thiel. Nachdem ich das und danach noch einen Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik über Palantir, die Überwachungssoftware von Thiels Konzern, gelesen hatte, fragte ich mich ernsthaft, wie lange Donald Trump wohl noch Präsident der USA und am Leben sein würde …

Aus den Artikeln ging nämlich hervor, wie skrupellos, strategisch und machtbesessen Peter Thiel agiert. Vor allem taucht auch ein Name immer in vielen Organisationen seines Netzwerks an prominenter Stelle auf: JD Vance. Genau, der aktuelle Vizepräsident der USA.

Na, dachte ich mir, ob da nicht eventuell demnächst nachgeholfen wird, damit der straighte und noch offensichtlicher auf Thiel-Kurs befindliche Vance möglichst bald US-Präsident wird? Immerhin hat man dann das chaotische Element, das beständig von Trump ausgeht, aus dem Weg geschafft. Denn in den USA schwelt es wegen Trumps Politik ja doch schon mächtig, und wenn man liest, wie der demokratische Bürgermeister von Chicago die Bürger einschwört, um sich vor einem von Trump befohlenen Eingreifen des Militärs in der Stadt zu wappnen, dann erinnert mich das zumindest schon mal an eine Vorstufe zu einem Bürgerkrieg (s. hier). Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Thiel und seine Netzwerkkumpanen daran ein besonders großes Interesse hätten.

Und tatsächlich las ich dann am folgenden Tag einen Artikel im Tagesspiegel, laut dem Vance verkündete, dass er, wenn es denn „zu einer schrecklichen Tragödie“ kommen würde (womit nichts anderes als das Ableben von Trump gemeint ist), bereitstünde, um dann das Präsidentenamt zu übernehmen. Natürlich betont Vance, dass Trump bei bester Gesundheit wäre und er viel von ihm lerne, aber für mich klingt das schon so ein bisschen danach, als wenn das Management eines Profifußballvereins einem Trainer das volle Vertrauen ausspricht, selbst wenn es eine Niederlagenserie setzen sollte …

Es würde mich also nicht wundern, wenn Donald Trump in nicht allzu ferner Zukunft einem Attentat zum Opfer fiele, tödlich verunglückte oder einer wie auch immer gearteten Krankheit erliegen würde.

Nicht dass ich diesem faschistischen Despoten auch nur eine Träne nachweinen würde, aber was dann danach mit Vance käme, wäre mit Sicherheit nicht besser. Und auf diese Weise würde Peter Thiel noch dichter ans Zentrum der Macht rücken.

Vor diesem Hintergrund wäre es noch fataler, wenn in Deutschland noch mehr als bisher schon auf die Palantir-Software gesetzt würde. Denn dann hätten diese Antidemokraten kompletten Zugriff auf alle unsere sicherheitsrelevanten Informationen. Aber vermutlich gibt es in der CDU/CSU Kreise, die das gar nicht so schlecht fänden – ich denke da beispielsweise an Jens Spahn und Alexander Dobrindt. Und die würden dann vermutlich bei einem vorzeitigen Ableben Trumps und einer Machtübernahme von Vance sogar noch betonen, dass man ja nun wegen einer Palantir-Nutzung keine Sorgen mehr haben müsse, da Vance ja deutlich seriöser als Trump sei. Was dann natürlich auch wieder sehr im Interesse von Peter Thiel wäre.

Insofern würde ich mich gerade, wenn ich Donald Trump wäre, nicht allzu sicher fühlen …

Karl

Jahrgang 1969, ist nach einem Lehramtsstudium und diversen beruflichen Tätigkeiten seit 2002 freiberuflicher Lektor (Auf den Punkt). Nach vielen Jahren in Hamburg, lebt er nun seit November 2019 in Rendsburg. Neben dem Interesse für politische Themen ist er ein absoluter Musikfreak und hört den ganzen Tag Tonträger. An den Wochenenden ist er bevorzugt in Norgaardholz an der Ostsee und genießt dort die Natur.

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