Interessantes aus KW 39/2025

An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

1. US-Präsident Donald Trump will nach dem Mord an dem rechtsradikalen Aktivisten Charlie Trump „die Antifa“ als terroristische Organisation einstufen lassen. Dass Problem dabei, wie in einem Artikel auf t-online erläutert wird: Die Antifa gibt es überhaupt gar nicht. Vielmehr fallen darunter eine Menge recht unterschiedlicher Organisationen und Personen, denen nur gemein ist, dass sie sich gegen Rassismus, Autoritarismus und Rechtsextremismus engagieren. Und letztlich ist ja auch jeder, der keine Lust auf Faschismus hat, sowieso auch „antifa“. Aber Trumps dumme Idee wird natürlich gleich von rechten Spinnern in anderen Ländern ebenfalls aufgegriffen. Dummheit kennt eben keine Scham mehr. [Karl]

2. Die Züge der Deutschen Bahn sind oft unpünktlich oder fallen sogar ganz aus. Nun steht ein gegenüber dem Spiegel von Mitarbeitern in Chats geäußerter Verdacht im Raum, dass teilweise Züge extra ausfallen gelassen werden, damit so die Verspätungsstatistik geschönt würde. Als Krönung würden diese Züge dann mitunter auch mal ein paar Hundert Kilometer einfach leer durchs Land fahren, um dann anderswo wieder eingesetzt zu werden. Das Bahn-Management bestreitet dies natürlich, aber wie glaubwürdig das ist, kann nun jeder selbst beurteilen, der einen Artikel von tagesschau.de zu dem Thema gelesen hat. [Karl]

3. Profifußball nimmt stetig perversere Formen an. So ist es mittlerweile immer öfter der Fall, dass Vereine Investoren gehören und somit quasi zu PR-Abteilungen von Unternehmen werden. Da dann solche Investoren oft mehr als nur einen Verein haben, werden dann auch munter Spieler hin und her geschoben, was nun im Fall von Racing Straßburg und dem FC Chelsea zu Unmut bei den französischen Fans führt, wie aus einem Artikel der ARD-Sportschau hervorgeht. Die empfinden es nämlich so, dass ihr Verein nur noch quasi ein Zulieferbetrieb für den englischen Klub-Weltmeister ist, wobei dann natürlich die Frage im Raum steht, ob das Management noch im Interesse des eigenen Vereins handelt. Schöne neue Fußballwelt. [Karl]

4. Während immer mehr rechte Politiker und Medien von einer vermeintlichen steigenden Gefahr durch Linksextremismus schwafeln, zeigten Rechtsextremisten in den Niederlanden gerade vor Kurzem, wie sie auf solche Relativierungen reagieren: mit Randale und Gewalt. So lief laut einem Artikel auf Spiegel Online eine Demonstration für eine Verschärfung der Asylgesetze aus dem Ruder: Eine Autobahn wurde gestürmt, Polizisten angegriffen, ein Polizeiauto abgefackelt und Fensterscheiben des Büros der sozialliberalen Partei Democraten 66 eingeschmissen. Dass nun rechte Politiker diese Gewalt verurteilen, wirkt eher wie ein sehr peinliches Lippenbekenntnis, geben sie dem rechten Pack doch genau das Futter, was es derart auf die Barrikaden treibt. [Karl]

5. Tilmann Baumgärtel wirft in einem Artikel in der taz mal einen Blick auf die Hintergründe des Mordes an dem rechtsextremen Influencer Charlie Kirk. Und dabei kommt er dann zu etwas anderen Schlüssen, als es das populistische Geschrei aus dem Trump-Lager suggeriert, denn es bestehen ziemlich offensichtliche Verbindungen in eine rechtsextreme und gewaltbereite Gamer-Szene, auf deren Kappe schon etliche terroristische Anschläge gingen. Aber klar: Da diese Leute der rechten US-Regierung inhaltlich recht nahestehen, will man von deren Seite aus natürlich von solchen Zusammenhängen lieber nichts wissen. [Karl]

6. Und wieder mal zeigt die CDU, dass sie immer weiter an die AfD ranrückt und die sogenannte Brandmauer nur noch Makulatur ist, an die vielleicht einige Parteinaivlinge noch glauben mögen. Aus einem Artikel von The Kaizen Blog geht nämlich hervor, dass gerade auf Betreiben der CDU (und unter Zustimmung der SPD) 250.000 Euro Steuergeld an die rechtslastige NGO Republik21 gehen sollen. Die spricht sich neben der Thematisierung aller möglichen ewiggestrigen Stichpunkte für eine Zusammenarbeit von CDU und AfD aus. Da sollen also, auch auf Druck von der CDU, immer mehr demokratischen NGOs die Fördergelder gestrichen werden, nur damit man dann Demokratiefeinden die Kohle in den Rachen wirft. Die CDU zeigt immer deutlicher, dass sie den gleichen Weg beschreitet wie Orbán in Ungarn, die PiS in Polen und die Trumpisten in den USA. [Karl]

7. Nach dem letztlich fehlgeschlagenen Versuch der US-Regierung, den kritischen Satiriker Jimmy Kimmel abzusetzen, geht es munter weiter mit Einschränkungen der Pressefreiheit in den USA. So berichtet ein Artikel von ZDF heute, dass das Verteidigungsministerium neue Einschränkungen für Journalisten, die aus dem Pentagon berichten, herausgegeben hat. So darf nun nichts mehr veröffentlicht werden, was nicht vorher offiziell vom US-Militär auch freigegeben wurde. Journalisten und ihre Verbände kritisieren diesen weiteren Schritt hin zu einer Autokratie mit deutlichen Worten, aber vermutlich wird sich das Trump-Regime davon eher nicht beeindrucken lassen. [Karl]

8. Dass der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn ein Herz für US-amerikanisch MAGA-Antidemokraten hat, klang ja bei seinen Äußerungen schon öfter mal an. Nun hat er gerade laut einem Artikel auf t-online in der ARD-Sendung Carmen Miosga mal wieder einen rausgehauen: Er findet nämlich nicht, dass die zeitweise auf Druck der US-Regierunge durchgeführte Absetzung der Sendung von Jimmy Kimmel als Zensur bezeichnet werden könnte. Und dann weigerte er sich noch, den ermordeten Rechtsextremisten Charlie Kirk als das zu bezeichnen, was er ist. Vielmehr hält er ihn für einen Konservativen mit sehr klaren Ansagen. Was dann einiges darüber aussagt, wie rechtslastig Spahns eigenes Bild vom Konservativismus ist. [Karl]

Kollektiv

Gemischte Beiträge mehrerer Autoren.

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